Mittwoch, 30. April 2003

Thank you, Ben, thank you, Jerry. Es war wunderschön. Ich verdanke euch so viel. (20 Kilo Übergewicht, um genau zu sein, ihr Mistkerle.)



Ein schönes Pop Quiz (im wahrsten Sinne des Wortes) aus dem Guardian: Welchen Songs liegen welche literarischen Einflüsse zugrunde? Ich hab immerhin „6 out of a possible 10. So you can tell your Dr Dre from your Dr Faustus, but literary music goes beyond Nick Hornby.“



Newsweek hat mal die ganzen Artikel, Interviews und Soundbites über Matrix:Reloaded gesammelt, die das Magazin bisher veröffentlicht hat. Sind sehr schöne Sachen dabei, zum Beispiel ein Interview mit der Kostümdesignerin zum Look von Matrix oder ein Artikel über die Synergien zwischen Film, Videospiel und Website.





Achtung, Klein-Mädchenkram (die Männer überspringen diesen Eintrag bitte, die Mädels VERSUCHEN wenigstens, einen Hauch von Respekt für mich zu behalten, wenn's geht):
Viggo Mortensen kommt zur Eröffnung seiner Ausstellung in Odense, Dänemark, am 28. Juni. Ich wollte mir die Ausstellung zwar irgendwann schon geben, so in der Form „kurz mal von Hamburg hochfahren, verlängertes Wochenende in Dänemark, Hot Dogs essen, dänisches Fernsehen gucken – im Klartext: Amifilme mit dänischen Untertiteln, ausspannen“, aber ich wollte eigentlich nicht gleich am ersten Tag da auflaufen wie die ganzen widerlichen, total überdrehten Mädels, die ihn so pubertär anschmachten und sich Fotos von ihm aus dem Internet laden oder Schwerter kaufen oder ... ähm ... hm.

I'll keep you posted.



PS: Danke für eure ganzen netten Kommentare gestern. Ich muss gestehen, dass ich das Wort „Troll“ noch gar nicht kannte. Aber ich werde es ab sofort total großkotzig in Diskussionen verwenden, als ob ich noch nie was anderes gemacht hätte. Ist klar.




Dienstag, 29. April 2003

Aus meiner Mailbox: Herr oder Frau WEJ schreibt zu einer meiner Kurzgeschichten – ich zitiere:
„Wer sowas dichtet sollte sich dichten!“
Sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Frau WEJ,
mal abgesehen davon, dass ich es ziemlich feige finde, seinen Namen nicht anzugeben, wenn man mein Postfach vollpupt: Wer nicht mal in der Lage ist, EINEN Satz ohne Grammatikfehler hinzubekommen, der hält am besten einfach mal die Fresse.



Nee, ich bin noch nicht durch mit dem Thema. Ich ärgere mich einfach über so völlig bescheuerte „Kritik“.

Ich behaupte ja, mit konstruktiver Kritik umgehen zu können, auch wenn ich da ebenfalls erstmal durchatmen und das Persönliche vom Geschäftlichen trennen muss. Texten, Schreiben, wie immer man es nennt, ist nun mal nicht nur mein Job, sondern auch ein Talent. Und zwar eins, das ich lange nicht geglaubt habe zu besitzen und erst in den letzten Jahren zu schätzen gelernt habe. Nämlich zu dem Zeitpunkt, an dem ich gemerkt habe, dass eben nicht jeder lesbar, interessant, schön,spannend, lustig wasauchimmer schreiben kann. Und wenn nun jemand dieses Talent mal eben mit einem Satz runtermacht, dann trifft mich das immer zuerst persönlich, und erst dann schaltet sich der Kopf ein. Denn ich glaube zu wissen, was ich kann. Ich weiß allerdings auch, was ich nicht kann. Ich bin nicht Goethe, nicht Kafka, nicht Mann. Ich werde wahrscheinlich nie ein Buch veröffentlichen. Egal. Mein Weblog bedeutet mir inzwischen schon mehr als die Kurzgeschichten, die auch alle schon mehrere Jahre alt sind. Ich denke, mein Schreibstil hat sich seitdem weiterentwickelt, und daher bin ich auch nicht der Meinung, die Storys seien hohe Literatur. Sie sind Fingerübungen; allerdings welche, die mir persönlich sehr viel bedeuten. Und deswegen stehen sie auf der Seite, und deswegen tun solche spackigen Meinungsbekundungen eben weh.

Mich ärgern solche Äußerungen stundenlang und überlagern leider auch die vielen wunderschönen Kommentare oder Mails, die mir bestätigen, dass es Menschen gibt, denen gefällt, was ich schreibe. Und dass hier jeden Tag ne Menge Leute im Weblog vorbeischauen, wird hoffentlich auch kein Versehen sein.

Diese Art, einem im Vorbeigehen ans Bein zu pissen, ist einfach nur doof. Das ist ungefähr so, als wenn mir jemand im Schwimmbad ein „fette Kuh“ hinterhergrölt, dem selber die Pubertätsakne das Gesicht weggehobelt hat. Es sind nämlich meistens diejenigen, die auch nicht so wahnsinnig gut bei der Optikverteilung weggekommen sind, die meinen, sie müssten nochmal nach unten treten.
Und ich wette, der E-Mail-Schreiberling hat gerade mit Mühe seinen Schulabschluss gemacht und schreibt wahnsinnig gerne nölige Leserbriefe, die nie abgedruckt werden. Aber im Internet mit seiner fantastischen Anonymität kann man seine verbalen Stinkbomben ja prima in der Gegend rumschleudern.

Ich verstehe vor allem nicht, wieso diese Nervensägen mir noch mal eben vor die Hütte kacken müssen, anstatt einfach weiterzugehen. Wenn ich über eine Seite stolpere, die mir aus welchen Gründen auch immer nicht zusagt, dann klicke ich sie einfach weg und komme nie wieder. Aber ich belästige nicht auch noch wildfremde Leute mit meinem debilen Geschwalle.

Ich finde es ziemlich bedauerlich, dass solche Idioten mich ständig meine eigene Präsenz hier im Netz hinterfragen lassen. Ich schreibe gerne, ich teile meine Gedanken gerne mit, ich lasse gerne andere Leute an meiner Filmbegeisterung teilhaben, und anscheinend gibt es ja auch ein paar Leute, die das gerne lesen. Und die überwiegen bei weitem den Prozentsatz an Menschen, denen das nicht passt. Aber jede dieser Deppenmails oder jedes „Fuck you“ in den Kommentaren bringt mich dazu, mir zu überlegen, das Ganze zu lassen, weil ich mich immerimmerimmer wieder darüber aufrege. Und genau das will ich doch nicht mehr.

Frage an die alteingesessenen Internetzler (ich bin ja noch nicht mal ein Jahr dabei): Wird man irgendwann dickhäutiger? Interessieren einen solche Schwachköpfe irgendwann nicht mehr? Hört das irgendwann auf wehzutun?

(Und nebenbei zum Thema „schriftstellerische Qualifikation“: Ich hatte gestern mein Personalgespräch, das ziemlich gut war und auch mehr Geld bedeutete. Jetzt kann ich das Koks kilo- und nicht mehr grammweise kaufen. So. Pappnase, pappnasige.)




Das hab ich mir VERDIENT, verdammt nochmal.




Montag, 28. April 2003

Heute startet das Diskussions-Blog um die Minima Moralia von Adorno. Anmelden kann man sich hier oder hier.
Ich guck mir das ganze erstmal von außen an. Philosophische Diskurse finde ich grundsätzlich sehr spannend, aber je länger die Sätze der Teilnehmer werden, desto mehr steigt mein Respekt vor dem Sujet. Und mein Texterherz, das mühsam gelernt hat, sich von überflüssigen Adjektiven und Partizipialkonstruktionen zu verabschieden, blutet immer lauter.



Die Zeit hat ein kurzes Gespräch mit Markus Meckel geführt, dem Politker, gegen den Herr Wichmann von der CDU so böse verloren hat. Der Film desselben Namens zeigt Wichmann, wie er eine Platitüde nach der anderen absondert. Dass die Gegenseite das genauso macht, zeigt das Interview mit Herrn Meckel.



Filme vom Wochenende:
Donnie Darko: Ja, ich geb's zu, ich hatte ihn noch nie gesehen. Aber so großartig, wie ich ihn mir nach den ganzen Vorschusslorbeeren vorgestellt habe, ist er dann doch nicht. Ich weiß nicht, warum Darko immer in einem Atemzug mit Requiem for a Dream genannt wird, den ich um Klassen besser fand; wahrscheinlich, weil beide Webseiten zu den Filmen so seltsam sind und ziemlich ähnlich funktionieren (hier die zu Requiem und hier die zu Darko). Den Film selber fand ich schon recht spannend, und ich mag grundsätzlich Filme, bei denen ich mich alle 20 Minuten frage, wo es denn jetzt bitte hingehen soll. Aber die Auflösung ist natürlich ein totales Drehbuchloch, wie so ziemlich alle Zeitreise- und Paralleluniversumsfilme das eben sind.
Ich fand eben diese Auflösung ein wenig zu überambitioniert, um das eigentliche Thema des Films – die üblichen Pubertätsproblematiken: Wer bin ich; keiner versteht mich; wenn man mich lassen würde, könnte ich die Welt ändern – zu beenden. Jedenfalls hab ich den Film so gesehen. Deswegen fand ich die eine kurze Szene zwischen Jake Gyllenhaal und Mary McDonnell so schön, als er halb verzweifelt, aber eher kokettierend fragt: "How does it feel to have a wacko for a son?" und die Mutter ihm jeden Wind aus den Segeln nimmt mit ihrer elternweisen Antwort: "Wonderful."
Die Stimmung des Films fand ich sehr schön, sehr beklemmend und sehr einzigartig. Und der wunderbare Tears for Fears-Heuler Mad World in der Coverversion von Gary Jules bleibt mir sicher auch noch sehr lange im Ohr.

One Hour Photo: Ziemlich nettes Regiedebüt von Videogott Mark Romanek über einen Angestellten eines Schnellfotoservices, der sich in die heile Welt der Leute fantasiert, die auf den Fotos sind, die er entwickelt.
Sehr stimmige Bilder, schöne Farbwechsel, die die einzelnen Welten, in denen der Film spielt, klarmachen (und zwar weniger platt als in Traffic) und dazu ein in seiner Unscheinbarkeit sehr überzeugender Robin Williams. Die Story selber ist relativ vorhersehbar, aber trotzdem ist man ziemlich gefesselt von der Stringenz, mit der sie erzählt wird.
Ich war zum Schluss sehr dankbar dafür, dass nicht Quentin Tarantino den Film gedreht hat – der hätte wahrscheinlich ein richtiges Blutbad angerichtet. Aber gerade die Tatsache, dass das nicht passiert ist („I just took pictures!") hat den Film für mich gut gemacht. Keine blöde Splatterauflösung, sondern eine, die den Charakteren entspricht. Schön. Nicht weltbewegend, aber schön.
Aber wo, verdammt, ist der Bindestrich im Titel geblieben? Das müsste doch One-Hour Photo heißen. Genau wie dieser eklige Spinnenfilm Eight-Legged Freaks heißen muss und nicht Eight Legged Freaks. Mir doch egal, ob da acht komische Freaks Beine haben. Kleines Grammatik-Genöle am Rande. Ach so, Freaks hatte auf Deutsch den wunderbaren Titel Arac Attack. Ich sag gar nichts mehr.

Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood (Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern): Uärgx, igitt, nie wieder. Frauenfilme, die in den Südstaaten spielen und mit „I love you, Mama“ „ I love you, too, Sunflower“ aufhören, sollten einfach verboten werden. Und Sandra Bullock, Ashley Judd, James Garner und Ellen Burstyn müssten es eigentlich besser wissen. Die machen den Job doch auch nicht erst seit gestern. Widerlicher Zuckerschleim. In die Tonne. Und komm bloß nie wieder raus.



Und dann war ich noch im Kino: How to lose a guy in 10 days (zum Kotzen unelegant übersetzt mit Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?) mit Kate Hudson und – Achtung – Schnuckelchen Matthew McConaughey.
Darüber ne lange Kritik zu schreiben, lohnt sich nicht wirklich. Die Kurzfassung: och naja. Kate Hudson ist nicht wirklich komisch, nur niedlich, und Matthew genauso. Die einzigen Pointen, die wirklich richtig gut funktioniert haben, kamen von Adam Goldberg, der den Arter zum Texter McConaughey spielt. Werberpack – die sind im Film immer eklig. Und viel zu gutaussehend.
Der Film hatte eine nette Grundidee (beide schließen unabhängig voneinander Wetten ab: Sie will einen Kerl in zehn Tagen loswerden, er in zehn Tagen ein Mädel dazu kriegen, sich unsterblich in ihn zu verlieben), die walzt er einen Hauch zu lange aus, und zum Schluss kriegen die beiden sich natürlich.
Ich hab mich nicht wirklich gelangweilt, war aber auch nicht zu Tränen gerührt. Aber immerhin hat Matthew zweimal sein Hemd ausgezogen. Passt schon.






Sonntag, 27. April 2003

Die L.A. Times hat einen sehr interessanten Bericht zum Thema Untertitel und Synchronisation von fremdsprachigen Filmen. Es geht natürlich hauptsächlich um den amerikanischen Markt und die Sehgewohnheiten des amerikanischen Publikums, aber die generelle Problematik beider Möglichkeiten wird deutlich.
Ich persönlich bevorzuge auf jeden Fall untertitelte Filme im Vergleich zu synchronisierten, weil die Stimmung des Film meiner Meinung nach meist unter der fremden Sprache leidet. Das beginnt bei der sehr, ich nenne es jetzt mal, „südländischen“ Stimmung von Y Tu Mamá También, den ich im Original mit englischen Untertiteln gesehen habe und geht bis zu Jackass, den ich bis jetzt noch gar nicht gesehen habe, weil ich mir keine unterirdischen deutschen Übersetzungen à la „Ey, Alter, das tat jetzt aber voll weh“ anhören wollte.
Ich war bis jetzt der Meinung, dass auch Regisseuren daran gelegen sein muss, ihre Filme nicht fremdsprachig zu erleben. Daher fand ich es sehr interessant zu lesen, dass z.B. Stanley Kubrick mit Untertiteln nichts anfangen konnte, weil sie seine Bildkompositionen stören. It translates into sweat:

„ ''It's kind of like doing a crossword puzzle, in that you have a set number of characters you can use," says Schoch. "Sometimes you have only 25 letters to convey very complex things. And because you can't translate everything, 40% of the content is lost. Slang and humor are particularly difficult because they're specific to time and place. No one is ever satisfied, including yourself. Our constant lament: 'Why don't directors think of subtitles in advance?' "

According to Sony Pictures Classics co-president Michael Barker, that's exactly what Louis Malle did on 1987's Au Revoir les Enfants, a movie he calls a "milestone" in terms of subtitling. When writing the screenplay, the director intentionally kept his sentences short to simplify life on the other end.

Not so Gerard Philipe, director of the 1951 film Fanfan la Tulipe, a remake of which, by Gerard Krawczyk, is opening this year's Cannes Film Festival. Because the director loaded it with the jokes, puns and 17th century slang rattled off fast, it's a prime candidate for updating.

"Language changes," says Borger, who has worked on features such as the re-release of Jean-Pierre Melville's Le Cercle Rouge (which recently played in Los Angeles) and Bertrand Tavernier's Safe Conduct. "They say a great novel should be translated every generation and, though it's economically unfeasible, great films should be, too.“




Samstag, 26. April 2003

FridayFive:
1. What was the last TV show you watched?
Big Brother. Ich steh dazu.

2. What was the last thing you complained about?
Dass es im Sommer viel zu warm wird und dass (noch schlimmer) die verdammten Wespen wiederkommen, vor denen ich zugegebenerweise ein bisschen Panik habe.

3. Who was the last person you complimented and what did you say?
Ich habe mich bei meiner Art-Partnerin für ihre Geduld mit mir bedankt. Ich hätte mir schon längst eine reingehauen.

4. What was the last thing you threw away?
Öhm ... Eierschalen nach dem Kochen. Die ganzen Beileger aus der TV Spielfilm. Ein Karton O-Saft, dem ich einfach nicht mehr getraut habe.

5. What was the last website (besides this one) that you visited?
The Flow auf meiner täglichen Tour de Blog.



„Jugend forscht aus Langeweile“: mit dem WasserMaxx und einem Rest Weißwein versuchen, Prosecco zu imitieren. Das Schaum-aufkommen ist gewaltig; der Geschmack eher nicht so.
Diese Art Experimente gehören in dieselbe Kategorie wie „Negerküsse in die Mikrowelle packen“: völlig sinnfrei, aber besoffen extrem unterhaltsam.



Übrigens: Es gibt einen Gott.
Das weiß ich, seit ich gestern im Weblog von Herrn Lumma diesen Artikel entdeckt habe. Wenn mich also irgendwer am Dienstag sucht – ihr wisst, wo ihr mich findet.
(Wo ist die Hose mit dem Gummizug?)



FridayFive die zweite (aus aktuellem Anlass):
1. Was ist deine liebste Ben & Jerry's-Sorte?
New York Super Fudge Chunk.

2. Was ist deine zweitliebste Ben & Jerry's-Sorte?
Phish Food.

3. Was ist deine drittliebste Ben & Jerry's-Sorte?
Everything but the ...

4. Was ist deine viertliebste Ben & Jerry's-Sorte?
Peanut Butter Cup.

5. Was ist deine fünftliebste Ben & Jerry's-Sorte?
Mint Chocolate Cookie.

Nicht mehr in den Top 5, weil leider auf dem Flavor Graveyard – you'll be forever in my heart – oder nur im Scoop Shop: Bovinity Divinity und Coffee Coffee BuzzBuzzBuzz.

(Das halte ich niemals bis Dienstag durch. Nie-mals.)




Freitag, 25. April 2003

Mittagspause in einer total trendigen Hamburger Lokalität. Anke regt sich mal wieder über den Kellner auf: zu doof, sich vier Getränke und vier Essen zu merken oder sogar zu doof, es aufzuschreiben; zu doof, aus zwei kleinen Cola lights einfach eine große zu machen (Stichwort 0,4-Glas, bei der Bestellung höflich angeregt); zu doof, dann die Rechnung auseinanderzuklamüsern von vier Leuten, die schon bei der Bitte um dieselbe erwähnt haben, dass sie getrennt zahlen wollen, und sie stattdessen lässig-grinsend auf den Tisch zu legen: „Macht ihr das mal unter euch aus.“

Hey, Baby – auch wenn du zehn Jahre jünger bist als ich und meinst, der König des Elbausblicks zu sein: Du bist nicht cool, du bist dämlich.

(Und jetzt mit zitterndem Oma-Stimmchen:)
Als ICH noch gekellnert hab, hab ich alles für die Gäste getan, ALLES! Ich hab die Speisekarte auswendig gekonnt, ich hatte 70 Gäste auf einmal im Blick, ich bin für jeden Sonderwunsch in die Küche gerannt und hab mich mit Tellern dafür bewerfen lassen, ich hab, verdammt noch mal, Kotze vorm Herrenklo weggewischt für 15 Mark die Stunde, du kleiner Scheißer! UND ICH HAB GELÄCHELT!




Donnerstag, 24. April 2003

Nicht nur für den Satz „Mojito ergo sum“, sondern auch, weil man gar nicht oft genug auf die Stattkatze verlinken kann, verlinke ich mal wieder auf die Stattkatze, was man gar nicht oft genug tun kann, und daher mache ich das jetzt. Verlinken, meine ich.



Neues von der Sandalenfront: 2004 wird das Jahr der Sagen- und Mythenfilme. Ich persönlich kann es kaum erwarten, Vin Diesel als Hannibal zu sehen. Gentlemen, start your chariots:
„Borman, who is also producing Terminator 3 this summer, says, ''Generally speaking, the foreign market accepts epic pictures, especially historical pictures that are more than 90 minutes and have costumes and big scale. Alexander fits into that mold. It's entertainment on an epic scale, it's based on historical facts, and it has a cast of thousands, as they used to say.''
Still, visual splendor will carry a movie only so far, says Phoenix Pictures chief Michael Medavoy.
"We have a script (about Hannibal) ... but I don't know if I'll ever get it done,'' he says. ''The problem of course is: Fox has a Hannibal; Revolution's got a Hannibal; everybody and their mother has a Hannibal. Hannibal is a great story, but who's got a really good take on it?''
Medavoy, a former studio chief who shepherded seven films to best picture Oscars when he ran United Artists and Orion Films, says the current breed of movies about ancient heroes represents a return to classic narrative virtues.
''You're really going back to traditional storytelling,'' he says. ''The Western was abandoned for years, and now they're making The Alamo – same with musicals, which are making a comeback. Everything's going to make a comeback sooner or later. The question isn't just `Will they get made?' It's also, `Will they get made well?' Because you still need characters you can root for.“



Wenn meine Kollegin Sheila und ich Mittagspause machen, passiert leider nicht oft genug das hier.



Heute startet Confessions of a Dangerous Mind, das Regiedebüt von George Clooney, nach dem Drehbuch von Charlie „Being John Malkovich/Adaptation“ Kaufman. Hier wäre die offizielle Website. Und hier der Trailer, der mal wieder den wunderbaren The Who-Song Who are you? missbraucht. Reicht es denn nicht, dass er schon Titelmusik von C.S.I. ist?




Mittwoch, 23. April 2003

Das Schönste an meinem Job: theatralisch tippen. Also so, dass es extrem betriebsame Geräusche macht. Oder: total entnervt gucken, wenn irgendwer was von dir will – „Du wagst es, den Strom meiner großartigen Gedanken mit deinen Nichtigkeiten zu unterbrechen?“ Oder mal eben Sätze aus dem Ärmel schütteln, an denen andere seit Stunden knabbern. Und zwei Sekunden später wieder andächtig den Artern beim Photoshoppen zugucken und sich heimlich vornehmen, endlich mal die Funktionsweise des Abwedlers zu ergründen.



„Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen.“
Ich behaupte, Picasso hat's gesagt. Ein Kollege von mir behauptet, Hundertwasser. Und Google hat keine Ahnung.
Anyone?



Und nebenbei: ein Viggo-Filmchen aus Amiland nach ruckzuckzehn Tagen, ein, zwei Filmchen aus dem Vereinigten Königreich nach noch weniger und eine überpünktliche Lieferung des Otto-Supermarkts, so dass ich ungestört Sex and the City gucken konnte UND Obst für mein Müsli hatte – geht doch. Happiness is easy. Denn was haben wir in der Therapie (unter anderem) gelernt: Schätze jeden guten Moment.
Mach ich gerade. Mach ich gerne.
(PS: Kann mal jemand meinen übervollen Schreibtisch in der Agentur leerarbeiten?)




Dienstag, 22. April 2003

Bei Herrn Hack wird über die Qualität von Gladiator diskutiert. Die Herren supatyp und mutant schreiben Kommentare, bei denen ich lauthals losgelacht habe. Man dankt.

(Und Gladiator ist, meiner Meinung nach, nicht so schlecht wie sein Ruf. Aber dass sie Ralf Möller haben mitspielen lassen, verzeihe ich ihnen nie.)





Filme über Ostern – gar nicht mal so viele. Ich habe einen kleinen Selbstversuch gestartet zwischen „Für einen Freund ein bisschen webtexten“, „Besuch vom Patenkind plus Mutter kriegen“, „In die Kirche gehen“, „Ins Kino gehen“ und „Mit lecker Lammkeule bekocht werden“: Ich habe mir einen Film angeschaut, den ich vor ewigen Zeiten das erste Mal gesehen habe, weil ich einfach mal wissen wollte, ob er mir immer noch gefällt.
Das klappt ja seltenst – meine persönliche Stunde der Wahrheit war Tim mit Mel Gibson von 1979. Den habe ich damals tränenüberströmt großartig gefunden und war der Meinung, so ein ergreifendes Werk gehöre doch in den Olymp der Filmgeschichte. Ein paar Jahre später musste ich leider feststellen, dass selbst die Fraggles mehr dramatische Tiefe hatten. Aber das Filmchen, um das es hier geht, lächelte mir so in der Bücherhalle entgegen, dass ich es mal mitgenommen habe.
Die Rede ist von (dem längsten Titel ever) Come back to the Five and Dime, Jimmy Dean, Jimmy Dean von Robert Altman. Vier High School-Freundinnen treffen sich nach 20 Jahren wieder; damals hatten sie einen James Dean-Fanclub gegründet, weil in der Nähe ihrer Stadt Giant gedreht wurde. Im Laufe des Films werden viele alte Geschichten wieder aufgewärmt, neu interpretiert oder aufgelöst; nichts ist mehr das, was es einmal war, und niemand ist, was er vorgibt zu sein. Keine unbedingt neue Erkenntnis, aber bei mir hat der Film genauso funktioniert wie damals, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Insofern ging es mir etwas anders als den Mädels im Film: Auch ich habe mich inzwischen verändert, aber manche Geschichten sind immer noch die gleichen. Schön zu wissen.

Und dann habe ich noch Crash von David Cronenberg geguckt. Auch der hat mich wieder beeindruckt, aber nicht mehr ganz so umgehauen wie das erste Mal. Aber James Spader war nie niedlicher.



Neuer Bildschirmhintergrund. Zurzeit ist es der vierte von links.




Montag, 21. April 2003

Describe your symptom – we make an art piece out of it. Bei der Tagline haben die Jungs von Unbehagen bei mir schon gewonnen. Enjoy. Einer meiner Favoriten von ihren kleinen Internet-Kunststückchen sind die Google Adwords, bei denen sie statt der üblichen Sponsoren-Links so was:

anbieten. Sehr schön.



Und wo wir schon bei Kunst sind: Neu auf meiner Blogliste ist Witold Riedel.



In der Chicago Sun-Times vergleicht Paige Wiser mehrere Celebrity Blogs: Celebs should find better ways to use their blogs.
„Not all celebrity blogs are politically minded. Fred Durst of Limp Bizkit has used his blog to gush about Britney Spears, to disparage Britney Spears, to deny rumors of a hookup with Ginger Spice, and to express his lust for Angelina Jolie. I will say that it's a step up from writing on urinals with a Magic Marker.“
(via Wil Wheaton, der natürlich auch erwähnt wird.)




Tausend Taschentücher dabeigehabt, kein einziges gebraucht: Anke hat sich The Hours angeguckt und ist etwas verstimmt ob der nicht erfüllten Erwartungen.




Samstag, 19. April 2003

Mein eigener Eintrag von vorgestern in Bezug auf die Filmtitel hat mich selber nicht mehr losgelassen. Hatten die meisten Filme, die mit dem Oscar als Bester Film ausgezeichnet wurden, wirklich drei Worte? Ich hab mal die Liste durchgeguckt und habe herausgefunden: Ja, stimmt. Und so sieht's genau aus:

Filmtitel mit einem Wort: 19
Filmtitel mit zwei Worten: 15
Filmtitel mit drei Worten: 21
Filmtitel mit vier Worten: 7
Filmtitel mit fünf Worten: 6
Filmtitel mit sechs Worten: 6

Wobei ich den Titel The Godfather Part II nicht einordnen konnte. Sind das jetzt drei oder vier Worte?



Die FridayFive werde ich diese Woche mal ausfallen lassen. Kein Weblog, das etwas auf sich hält, sollte sich mit sowas Nebensächlichem wie Celebrities befassen. Vor allem dies hier nicht. Wo kommen wir denn da hin.






Freitag, 18. April 2003

Ich bin verzaubert worden. Von einem Film. Er heißt Punch-drunk love, ist (natürlich) von Paul Thomas Anderson, und die Kritik ist da, wo sie hingehört.




Donnerstag, 17. April 2003

Gestern habe ich wieder mein iBook geküsst und mein Auto gestreichelt.
Weicht von mir, Dämonen der seelenlosen Warenwelt, weicht!
Oder, nee Moment, eigentlich kniee ich ganz gerne vor euren Altären.



Der Guardian denkt mal wieder über seltsame Dinge nach: Filmtitel. In wieweit tragen sie zum Erfolg oder Misserfolg von Filmen bei? That's a hard one to call:
„A good title can be provocative, poetic, mysterious, titillating. But it should give you some idea of what you might be in for. Declarative sentences work well, but tend to be a trifle long – I Am a Fugitive from a Chain Gang , for instance, or I Married a Monster From Outer Space. But single-word titles can be just as effective – 18 of Hitchcock's movies have one-word titles or a single word accompanied by a definite article. A handful of films have succeeded with a single letter – Fritz Lang's M, Costa-Gavras's Z . But the Richard Brooks thriller shown in the US simply as $ was released in Britain as The Heist.
Another title proved difficult for a different reason. In the Fifties Darryl F. Zanuck decided that The Snows of Kilimanjaro was too long to put on the canopies of cinemas and phoned Ernest Hemingway to ask if he could suggest something shorter. The novelist came back with a single word, which Zanuck asked him to spell out as the line from East Africa was so crackly. 'F as in Fox, U as in Universal, C as in Columbia, K as in RKO', he shouted.“

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die meisten Filme, die beim Oscar als Bester Film ausgezeichnet wurden, drei Worte hatten. Shakespeare in Love, The English Patient, A Beautiful Mind ... aber natürlich fallen mir just beim Tippen auch ne Menge anderer ein: Titanic, Gladiator, American Beauty. Wer mag, kann ja mal die Liste der Past Winners durchscrollen.



Mit Sunrise von Simply Red auf dem iPod durch die Agentur zu schlendern, fühlt sich an, wie Hauptdarsteller im eigenen Video zu sein. Aber Mick Hucknall holt sich bestimmt nicht selber nen Tetrapak O-Saft aus dem Keller. Der hat doch garantiert irgendwo
seine Champagnermiezen sitzen, der Popstar, der olle.



Ja, und der Link zu den Drehorten von Vertigo und wie sie damals und heute aussehen, stand auch schon in allen anderen Weblogs. Ich habe ihn bei bov gesehen, und er dient hier auch nur meiner eigenen persönlichen Freude. (Meine Seite. So bäh.)



Aber damit es nicht heißt, ich würde nur abschreiben, könnt ihr euch mal in die Kino-Ecke bewegen und dort meine Kritik zu Herr Wichmann von der CDU lesen.




Mittwoch, 16. April 2003

Mir geht's grad gut. Ich fühl mich wohl. Ich atme den ganzen Tag tief ein ... und wieder aus ... und wieder ein. Und dann mache ich den Nacken lang und gucke aus dem Fenster oder über die Köpfe meiner Kollegen oder einfach nur der Sonne zu, wie sie über die Straße wandert. Ich spüre meine Füße, die den Boden betreten und achte darauf, wie es sich anfühlt. Ich ertaste mir jeden Schritt. Ich fühle die Sonne auf meinen Schultern und lächele bei dem warmen Gefühl, das an mir hochgleitet. Ich schaue meinen Händen zu, wie sie tippen, schreiben, zeichnen, Seiten umblättern oder um mich herumflattern, wenn ich rede. Ich spüre in mich rein und um mich rum und aus mir raus. Ich entdecke. Ich staune. Ich lache. Und alles fühlt sich so verdammt gut an.




Dienstag, 15. April 2003

I'm back

home
on track
where I belong
where I wanted to be

You have no idea how wonderful this feels.





Montag, 14. April 2003

Die neue brandeins ist mal wieder spannend. Der Artikel Der dritte Weg beschäftigt sich mit der Frage, wie Werbe-Agenturen mit der wirtschaftlichen Krise umgehen könnten und stellt ein Modell vor, das Spezialisten verknüpft anstatt sie gegeinander auszuspielen. Ob's funktioniert?
„Ihre Idee: Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, wenn alle Werbe-Disziplinen – Online, PR, klassische Werbung, Direktmarketing etc. – gemeinsam an einer Strategie arbeiten, als dass jeder für sich wurstelt? Ihr Ansatz: für jede Aufgabe, für jeden Kunden die Besten ihrer Art zusammenzuholen. Ihr Versprechen: Lieber Kunde, wir verschmelzen für dich das Fachwissen aller Disziplinen, auf dass du am Ende einen wirklich tollen, runden Auftritt bekommst.
Neu ist dieses Versprechen allerdings nicht. Integrierte Kommunikation zählt zu den klassischen Gassenhauern der Kommunikationsprofis. Full-House-Agenturen oder Agentur-netzwerke, die unter ihrem Dach alle Kommunikations-Disziplinen vereinigen, gibt es mittlerweile an jeder Straßenecke. Die Märkte werden immer globaler, die Kunden auch. Gleichzeitig wächst die Zahl der Kanäle und mit ihnen die Komplexität. Um sie zu beherrschen, benötigt man das Fachwissen von Experten.“

Kommentator Hans-Christian Blunk ist davon überzeugt, dass dieser Ansatz im Kern okay ist, er aber trotzdem leider keine Chance hat: Weshalb die Netzwerk-Idee großartig ist (und wieso sie so häufig scheitert):
„Dummerweise widerspricht die Netzwerk-Idee dem grundsätzlichen Selbstverständnis vieler Entrepreneure. Unternehmer wird man häufig, weil man seine Unabhängigkeit liebt und den Reiz des Selbst-Gestaltens schätzt. Auf einmal soll man diese Souveränität (zumindest teilweise) wieder aufgeben? Ehrlicherweise müssten die meisten Chefs zugeben, dass sie zu diesem Opfer nicht wirklich bereit sind. Und was für sie gilt, gilt erst recht für ihre Mitarbeiter. Wenn Mitarbeiter Netzwerk hören, denken sie nicht an neue Ideen oder neue Möglichkeiten, sondern an eine neue Rationalisierungs-welle: Netzwerk-Partner werden nicht als Chance, sondern als Konkurrenz begriffen. Deshalb herrscht innerhalb der so genannten Agentur-Netzwerke ein solch gnadenloser Wettbewerb, bei dem niemand dem anderen etwas gönnt, geschweige denn ihn am eigenen Wissen teilhaben lässt. Ohnehin lügen sich diese Konglomerate in die Tasche, wenn sie von Networking sprechen: Hinter ihrer Netzwerk-Fassade verbirgt sich meist nichts anderes als Subunternehmertum. Solche Pseudo-Netzwerke ticken wie die Europäische Union: Theoretisch ein netter Gedanke, aber wenn’s zum Schwur kommt, denkt jeder an die eigenen Interessen.“



Gut fürs Ego: ein Kommentar bei IT&W. Ich zitiere:
„Interessant ist, daß die ersten Artikel über Weblogs sehr viel fundierter waren. Hier scheint die Journaille den umgekehrten Weg zu gehen: erst schreiben die, die verstanden haben, dann dürfen die Hiwis ran. Und ich meine, dafür gibt es auch eine Erklärung: die von Euch zu Recht beanstandeten Artikel nahmen in jenem Moment zu, als freenet und Konsorten ein Geschäft witterten und einstiegen, und mal im Ernst, die freenet-blogs entsprechen genau dem, worüber sich journalistische Hiwis auch mokieren. Es ist nun mal ein KLASSENUNTERSCHIED zwischen freenet u. Co und ITW, Sofa, Paprotta, Malorama, Gröner und Kellerkind, um nur die zu nennen, die mich am meisten begeistern. Und im Ernst, Leute, das wisst Ihr selber!
Jonas“

Hab mich sehr geschmeichelt gefühlt, mit meinen Helden in einem Topf zu landen. Und ich für meinen Teil (im Gegensatz zum Kellerkind) bin ich schon bestrebt, einen gewissen Standard aufrecht zu halten. Deswegen überlege ich auch bei jedem Schnuckelbild eine Sekunde länger als bei anderen Einträgen, ob ich das meinen geschätzten Lesern zumuten darf. Und meistens entscheide ich mich für ein fettes und sehr, sehr egoistisches „Da müsst ihr jetzt durch“. Aber ich überlege immerhin vorher.



Filme vom Wochenende:
The Green Mile: Man glaubt's ja kaum, aber den hatte ich vorher noch nie gesehen. Aber jetzt, denn seit Donnerstag verfüge ich über eine Ausleihkarte der Hamburger Bücherhallen, die netterweise auch Originalversionen auf Video und DVD haben. Und das ganze kostet – keinen Cent und behalten kann ich bis zu sechs Filme – eine fette Woche. Wieso bin ich da nicht früher draufgekommen?
Zum Film: eine sehr bewegende Geschichte über den zum Tode verurteilten John Coffey, der Kranke heilen und Tote zum Leben erwecken kann (a – das haben wir doch schon mal irgendwo gehört und b – die „Zufälligkeit“ der Initialien ist schon ein bisschen viel). Mit ihm im Todestrakt ein Franzose, der einer Maus Kunststückchen beibringt, ein Kindermörder, der von Grund auf böse ist, und mehrere Wächter, die meisten sehr menschlich und aufrichtig, einer hinterhältig und gemein. Coffey wird zum Schluss hingerichtet, aber nicht, bevor er die Guten belohnt und die Bösen bestraft hat. Wie immer nimmt sich Frank Darabont sehr viel Zeit für seine Geschichte und bringt uns die Charaktere so nahe, dass wir gar nicht umhin können, von ihrem Schicksal gerührt zu sein. Eine sehr hoffnungsvolle und einfach wunderbare Geschichte, die uns mehr Menschlichkeit lehren will. Und auch diesen Wunsch haben wir schon mal gehört. Er wird anscheinend nie unaktuell.

Nach meinem ganzen Matrix-Geschreibe habe ich mir außerdem, genau, The Matrix nochmal angeguckt. Schön, wenn manche Filme immer wieder faszinieren können.

Und dann gab's gestern noch X-Men im Fernsehen. Alberner Kram. Egal. Einen Grund gibt's trotzdem, sich die Fortsetzung anzugucken:






Sonntag, 13. April 2003

Friday Five (besser spät als nie):
1. What was the first band you saw in concert?
Pink Floyd, A momentary lapse of reason-Tour, 1987/88 oder so im Niedersachsenstadion Hannover. Ein guter Einstand in das Erlebnis „Live-Konzert“, wie ich finde. Aber trotzdem bin ich eigentlich nie wirklich ein Fan von Liveauftritten geworden. Die beiden Konzerte, die mir allerdings immer noch in Erinnerung sind, sind Billy Joel auf seiner Go to Extremes-Tour – weil ich da hinter einem höchstens 14-jährigen Kerl stand, der den schönsten Nacken der Welt hatte (und Nacken ist bei mir leider ein Schlüsselreiz), und Guns'n'Roses auf der Lose your Illusion-Tour, ebenfalls im Niedersachsenstadion. Daran erinnere ich mich noch, weil Soundgarden und Faith No More die Vorbands waren, die ich damals peinlicherweise von der Bühne gebuht habe, weil ich endlich Axl sehen wollte. Ist mir heute noch unangenehm, dieser kurzsichtige Musikgeschmack.

2. Who is your favorite artist/band now?
Da gibt's mehrere. Moby höre ich gerne, Robbiiiiieeeee, Madonna, die alten Recken von The Who, die Krachmacher von Metallica und Faith No More und alles, was so elektronisch vor sich hindudelt. Ich kaufe recht wenig CDs, aber wenn, dann Klassik oder irgendwelche Chillout- und Elektrokram-Sampler. Aber Billy Joel bin ich immer noch treu. (Und ich trage noch das Roses-Tour-Shirt.)

3. What's your favorite song?
Pffft. Das ist ja noch schwieriger einzugrenzen als das Lieblingsbuch vor drei Tagen. Die Platten, die ich auch nach Jahren noch hören kann und auf immer und ewig hören werde, sind Tommy und Quadrophenia von The Who und The Wall von Pink Floyd. Ansonsten ist jeder Song, der gerade auf dem iPod läuft, mein momentaner Lieblingssong. Meaning: Der ändert sich alle fünf Minuten.

4. If you could play any instrument, what would it be?
Ich würde gerne Klavier lernen. Vielleicht kommt mir zugute, dass ich als Kind gezwungen wurde, acht lange Jahre Akkordeon zu spielen.

5. If you could meet any musical icon (past or present), who would it be and why?
Beethoven. Ich verstehe immer noch nicht, wie jemand, der taub ist, so wundervolle Musik komponieren konnte. Ich würde ihm einfach gerne ein bisschen bei der Arbeit zugucken. (Und neidisch darauf sein, dass er Klavier spielen kann.)




Samstag, 12. April 2003

Noch sechs Wochen, bis Matrix: Reloaded anläuft. Auf der offiziellen Seite gibt's einen neuen Trailer, und die Wired hat einen sehr schönen (und elend langen) Artikel über John Gaeta, den Special Effects Supervisor, und wie er quasi die Kameraarbeit neu erfinden musste.
„If the dojo fight in The Matrix was a kung fu sonata, the Burly Brawl (from Matrix: Reloaded) is a symphony. Neo tears the sign from the ground and wields it as a kendo sword, vaulting pole, and battering ram. A woman walking by can't believe what she's seeing; suddenly her body is hijacked, she drops her grocery bag, and another Smith charges into the fray. Whole battalions of Smiths arrive, mount assaults, attack in waves, scatter, regroup, and head back for more. (At ESC, one massive pile-on was dubbed the "Did someone drop a quarter?" shot.) In the thick of it, Neo is dancing, chucking black-tied bodies skyward, pivoting around the signpost, and using shoulders as stepping-stones over the raging river of whup-ass.

Fans will wear out their remotes replaying the scene on DVD, but what they won't see, even riding the Pause button, is a transition that happens early on. When Neo and Agent Smith walk into the courtyard, they are the real Reeves and Weaving. But by the time the melee is in full effect, everyone and everything on the screen is computer-generated – including the perspective of the camera itself, steering at 2,000 miles per hour and screaming through arcs that would tear any physical camera apart.

This is virtual cinematography, but the most impressive thing about the Burly Brawl is that it doesn't look virtual at all. The digital faces of Reeves and Weaving could get past a flank of security guards, and the buildings surrounding the courtyard look dreary and lived-in - the grimy, unmistakable patina of the real.

Effects designers have been swapping CG faces onto the heads of stunt doubles for more than a decade, but typically, these faces were seen for only brief moments, from afar, or were occluded by other effects, like flames or smoke. Previous attempts to render faces with enough verisimilitude so that a camera could linger produced virtual visages that had a plastic, androidal quality, like the all-digital actors in Final Fantasy: The Spirits Within. Because the faces of Reeves and Weaving are so familiar to the audience – and because, as ESC's effects supervisor Kim Libreri puts it, "our brains are hardwired from day one to look at human faces and not be deceived" – Gaeta's job was that much harder.“

(Trailer-Link via Nudge, Nudge; Artikel via dekaf)





To J.:
You get used to it. It hurts in the beginning, and it continues to do that, and then it hurts some more – and then it suddenly stops.
And then you look around
take a deep breath
and realize that the pain has gone. Just like that.
Been there. Trust me.




Freitag, 11. April 2003

Gestern Abend gab's Kino in der Agentur. Wir haben The Last Temptation of Christ geguckt. Auf der Fensterbank in unserem großen Konferenzraum flackerten die Kerzen ein mystisches Licht. Draußen war die Nacht erhellt von den Fenstern der Nachbarn. Ich habe aus den Augenwinkeln immer die Kirche gesehen, die direkt gegenüber der Agentur steht. Es war eine seltsame Stimmung, bei mir ergriffen, bei den anderen – kann ich nicht sagen. Ich fand's schön. Es war ein beruhigender Moment. Ein guter Moment. Ein spiritueller Moment.
Vielleicht habe ich auch nur zuviel Sekt getrunken.
Vielleicht aber auch nicht.




Donnerstag, 10. April 2003

Eine der beliebtesten Fragen, die Reporter amerikanischen Präsidentschaftskandidaten (oder auch nur den Kandidaten für die Vorauswahl) stellen, ist die nach dem Lieblingsbuch. Welche gemeine Falle hinter dieser simplen Frage steckt, beschreibt ein Artikel im Washington Monthly sehr schön: Bragging Writes.
„What a candidate chooses to read may seem like a small thing. Yet a person's literary tastes can be very revealing, as anyone who's ever scanned a stranger's bookshelf can attest. Book choices are especially prized by reporters, who use them as material for the narratives they write – narratives that often define candidates in the eyes of voters. Remember Michael Dukakis? His phlegmatic 1988 campaign was perfectly symbolized by his choice of vacation reading: a book entitled Swedish Land-Use Planning. Even if you knew nothing else about the Massachusetts governor, this tidbit suggested he was solution-oriented, practical to a fault, and probably not the sort of guy who'd be a lot of fun to have a beer with. Which is, of course, exactly the person the Democrats got.
Because the book question is so fraught with peril, candidates have increasingly figured out that they need to game the system. That's evident on the campaign trail today where, reporters say, Democratic candidates are toting the perfect "safe" book: volume three of Robert Caro's award-winning biographical series on Lyndon Johnson, Master of the Senate. The book is popular, serious, and imparts just the sort of gravitas presidential aspirants seek. Like a guy who reads Dostoyevsky in Starbucks to attract women, many candidates seem to choose books designed to impress reporters – though reporters, like women, often see through the charade. Says USA Today political columnist Walter Shapiro (who first unearthed Dukakis's book choice), "The number whom I've seen carrying the Caro book is greater than the people who've actually read it or finished it."“

Ich geb ja gerne zu, dass auch mein erster Blick, den ich in einer fremden Wohnung riskiere, in Richtung Bücherregal geht. Und ich muss leider auch gestehen, dass die literarischen Vorlieben manchmal über Sympathie oder totales Desinteresse meinerseits entscheiden. Jemand, der nur drei zerfledderte Stephen Kings im Regal hat, kann nicht der Mann meines Lebens sein, ja, vielleicht nicht mal ein guter Freund. Ich erwarte ja gar nicht, dass die Leute 17 Billy-Regale voll höchster Literatur haben, aber kann man sich mit Leuten vernünftig unterhalten, die nie lesen? Über was redet man da den ganzen Tag?

Die zweite Frage, die ich mir selber nach dem Lesen des Artikels gestellt habe, ist natürlich die nach MEINEM Lieblingsbuch. Und da muss ich zu einer fiesen Ausrede greifen: Ich habe keins.
Aber ich habe natürlich Schriftsteller, die ich immer wieder gerne lese. Mein persönlicher Held ist (Stammleser ahnen es schon, dem Rest sei mein letzter Eintrag vom 11. Dezember 2002 ans Herz gelegt) Douglas Coupland. Ich habe noch nie vorher bei einem Schriftsteller das Gefühl gehabt, dass er nur für mich schreibt, dass er genau weiß, wie es mir gerade geht und was ich gerade lesen muss, damit ich mich nicht so alleine fühle. Ein Zitat aus Life after God – „The unique sorrow of being human“ – ist für mich einer der besten Sätze, die ich je gelesen habe.

Mein zweiter Liebling ist Bret Easton Ellis. Ich hatte Less than zero gelesen, bevor ich den berühmt-berüchtigten American Psycho in die Hände bekam. Ich erinnere mich, dass ich das Buch mehrmals mitten beim Lesen in die Ecke meines Zimmers geworfen habe, so sehr hat es mich erschreckt und angewidert, ja, mir Angst eingejagt. Ich habe es nachts in meinen Kleiderschrank eingeschlossen, nur um es morgens wieder rauszuholen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Ich glaube, noch nie hat ein Buch einen solch starken Eindruck bei mir hinterlassen.
Was mich allerdings erschreckt hat: Ich habe den Psycho vor einiger Zeit nochmal gelesen und immer auf den Effekt gewartet, den er beim ersten Lesen auf mich hatte. Aber ich habe mich eigentlich nur gefragt: Und das hat dich damals so umgehauen? Es gibt natürlich immer noch Stellen, bei denen ich einfach ganz schnell weiterblättere (Stichwort: Nagelschere und Brustwarzen), aber im Großen und Ganzen hat es mich nicht mehr soooo sehr dahingerafft. Ich habe inzwischen Filme wie Reservoir Dogs gesehen und eine Menge fürchterlichster Bilder im Fernsehen und im Internet. Bin ich einfach inzwischen abgeklärter geworden und lasse Literatur nicht mehr so an mich ran? Oder bin ich abgestumpft und desinteressiert geworden? Ich will da gar nicht drüber nachdenken.
Beziehungsweise, ich will nicht für Literatur unempfänglich geworden sein. Und damit für Werke von Chuck Palahniuk, Amistead Maupin, Alex Garland, John Steinbeck, Nick Hornby, Thomas Mann, Max Frisch, Franz Kafka, Rainer Maria Rilke und, ja, ich geb's ja zu, Joanne K. Rowling. (Wenigstens EIN Mädel in der Aufzählung. Oh, nein, warte, ich hab Astrid Lindgren vergessen. Die lese ich noch. Die sollte man auch nie aufhören zu lesen.)




Mittwoch, 9. April 2003

Ich hab schon in mehreren Blogs diese doofen trashigen Katzen mit ihren Gitarren gesehen. Erstens: Sie sind blöd. Zweitens: Weil sie blöd sind. Das hier ist wahre Katzenmusik. (Aber das könnte natürlich mal wieder nur meine kitschig-angehauchte Mädchenmeinung sein.)



Good women hard to find? Die L.A. Weekly wundert sich, warum es so wenige weibliche A List-Regisseure gibt: Können oder wollen Frauen keine Blockbuster drehen?
„The people who run studios insist they don't discriminate against women, saying they hire the best person for the job. But why is that person almost never a woman? The scarcity of women directors seems to have less to do with discrimination than with studios' aversion to risk. With the average studio film budgeted at nearly $60 million, executives are loath to stray from lists of bankable filmmakers, where the only safe bets are directors who've had box-office hits or directed a reelful of hip Nike commercials or Jay-Z videos.
Women directors have also been victims of a radical transformation of the movie business in the last decade that has seen studios abandoning adult dramas for action thrillers, teen comedies and comic-book-driven franchise films. Since 1992, 14 films directed or co-directed by women have made more than $60 million. Only one, Mimi Leder's Deep Impact, was an action-adventure film. "I've tried over and over to hire great young female directors like Sofia Coppola and Kimberly Peirce," says Columbia Pictures Chairwoman Amy Pascal. "But I'm making Men in Black 2 and Adam Sandler movies, so I don't have the material they want to do."“



Der neue Schnitt ist raus. Das Thema dieser Ausgabe ist „SpielFilm – von der Leinwand auf die Konsole“. Online stehen drei Artikel, die ich nicht alle gelesen habe (es ist ja auch schon spät, und gleich kommt die letzte Ally McBeal-Folge – gottlob, dann ist das auch endlich durch, und ich muss nicht mehr den ersten zwei, drei hervorragenden Seasons hinterhertrauern und bedauern, wie scheiße die Serie zum Schluss wurde, und dann will ich noch ein bisschen lesen – jetzt, wo ich e von Matt Beaumont durchhabe, meines Wissens nach der erste E-Mail-Roman (Werther würde kotzen), der auch noch in einer Werbeagentur spielt und in dem ich diesen wundervollen Witz gefunden habe, über den wahrscheinlich nur Texter lachen können: Question: How many art directors does it take to change a lightbulb? Answer: "Fuck off, I'm not changing a thing!" Also jedenfalls habe ich das Buch mal eben nebenbei durchgelesen und will jetzt mit The Emperor of Ocean Park weitermachen, und daher habe ich gar keine Zeit, mir die ganzen Schnitt-Artikel durchzulesen, vielleicht morgen, aber solange wollte ich euch nicht warten lassen, wo ich doch gestern schon so blogfaul war und eigentlich nur ein jjjjjjjjjjjjjjj eben ist mir die J-Taste entgegengekommen und ich musste sie wieder reinfriemeln – ist das ein Zeichen, dass ich mehr „Ja“ sagen sollte? Ich weiß es nicht. Der Satz vor den ganzen Jotts geht übrigens so weiter: nettes Roger Daltrey-Bild posten, und daraus ist dann ein eigentlich total uninspiriertes Tommy-Zitat geworden. Jetzt fängt Ally an. Ach ja, und der Link zu den Schnitt-Artikeln ist übrigens hier.
(Ich finde, dieser Beitrag hätte es verdient, für Deutschland sucht das Super-Blog nominiert zu werden.)




Dienstag, 8. April 2003



„Listening to you I get the music
Gazing at you I get the heat
Following you I climb the mountain
I get excitement at your feet
Right behind you I see the millions
On you I see the glory
From you I get opinions
From you I get the story "




Montag, 7. April 2003

Nicht, dass ich irgendwem untreu werden möchte, aber es wird Zeit für einen neuen Bildschirmhintergrund.



Die Zeit beschäftigt sich in dieser Ausgabe von Leben mit – der Zeit. Karlheinz A. Geissler hat zum Beispiel einen neuen Typ Mensch entdeckt: den homo simultans. In seinem Artikel Alles zu jeder Zeit beschäftigt er sich damit, dass wir neuerdings alles gleichzeitig machen und so die Zeit selber nicht mehr zu schätzen wissen:
„In jüngster Zeit jedoch hat die Gleichzeitigkeit einen erheblich größeren Öffentlichkeitscharakter. Auf den Bildschirmen unserer Computer sind stets mehrere „Fenster“ gleichzeitig offen und aktiv, und im Nachrichtenfernsehen und im Internet versorgen uns verschiedene Fenster und Infobänder gleichzeitig mit Informationen. Fernsehen, Radio und Internet können nebenher und parallel genutzt werden. Die meisten Angestellten bearbeiten in ihrer Firma immer mehrere Projekte gleichzeitig. Handy und Laptop sind unterwegs zu gebrauchen, in Autos, Zügen, Bussen, U-Bahnen und Flugzeugen können wir zugleich arbeiten, online sein, Radio hören und fernsehen und (außer im Flugzeug, wie uns die Stewardess stets vor dem Abflug ermahnt) telefonieren. E-Mails, Anrufe auf dem „Festnetz“ und auf unserem Handy erreichen uns gleichzeitig (und meistens ist noch ein Mensch physisch anwesend, der gerade mit uns sprechen will). Mit unserem Handy sind wir immer und überall erreichbar – und müssen uns mit Intimem in der Öffentlichkeit, Beruflichem in der Freizeit und Privatem in der Arbeitszeit befassen. Wir laufen mit dem Handy durch den Tag, wie wir es 500 Jahre lang mit der Uhr getan haben. Das Handy ersetzt uns die Uhr als Zeitkoordinierungsinstrument. Das Ende der Uhr-Zeit scheint gekommen.“



Der russische Regisseur Alexander Sokurov hat den ersten 90-minütigen Spielfilm gedreht, der aus einer einzigen Einstellung besteht: Russian Ark wurde nach zweijähriger Vorbereitung in anderthalb Stunden in der Eremitage in St. Petersburg gedreht. Der Film beschäftigt sich mit der russischen Geschichte, Katharina der Großen, der drohenden Revolution, aber vor allem mit Kunst, mit den Gemälden, die in der Eremitage ausgestellt sind und mit dem einzigartigen Gefühl, in einem Museum zu sein, wo die Zeit stillzustehen scheint. 90 minutes that shook the world:
„Time again, time that wells up, time we drown in pleasurably. Sokurov is an unapologetic defender of the idea of the museum in its most – superficially – conservative sense. "Museums make culture stable. Museums make the chaos of art into a stable structure. Museums also remind modern artists that there was art before them so they should be modest."
One way of understanding him here – it's what he goes on to say – is by contrast with cinema. Cinema, although it has a history of more than a century (and St Petersburg itself is only 300 years old), seems to have no sense of history, of its own history. "Those unlimited things that cinema is doing with no sense of history is due to the absence of cinema museums," says Sokurov. He's saying this at a time when the Hollywood remake of Tarkovsky's Solaris is showing in St Petersburg.“

Hier geht's zur offiziellen Seite von Russian Ark und hier zur Homepage der Eremitage.



Und wer wissen will, wie mir The Core gefallen hat (oder mir dabei helfen will, das rauszufinden), der schaut mal in der Kino-Ecke vorbei.




Sonntag, 6. April 2003

Der Moment, in dem man sich in eine Geschichte völlig fallenlässt. In dem man so begierig auf die nächsten Augenblicke der Hauptpersonen ist, dass es fast weh tut, die wenigen Sekunden im Kino oder die wenigen Sätze in einem Roman zu genießen, bis die Auflösung einen rettet. Der Abspann beginnt, das Buch wird zugeklappt. Man verlässt das Kino oder legt den Lesestoff zur Seite, hält kurz inne, findet sich wieder in seiner eigenen Realität zurecht, muss plötzlich lächeln und stellt beglückt fest, dass diese Realität ein wenig schöner geworden ist. Das Licht ist weicher, die Gerüche passen besser, die Menschen gehen ein kleines bisschen langsamer. Und man hat das Gefühl, alles zum ersten Mal zu sehen. Sehen zu dürfen.




Samstag, 5. April 2003

FridayFive:
1. How many houses/apartments have you lived in throughout your life?
Gerade mal fünf. Zwei Häuser mit meinen Eltern und Schwesterchen, danach alleine die Wohnungen in Bremen, Hannover und jetzt Hamburg.

2. Which was your favorite and why?
Die hannoversche, weil sie riesengroß war, absolut ruhig und fast in der Stadtmitte. Ich hab sie geliebt.

3. Do you find moving house more exciting or stressful? Why?
Umziehen nervt, ganz klar. Wer packt schon gerne dutzende von Gläser in Zeitungspapier, um sie einen Tag später wieder auszuwickeln? Umziehen ist Sysiphusarbeit.

4. What's more important, location or price?
Location. Natürlich soll meine Butze halbwegs erschwinglich sein, aber wenn mir eine Wohnung oder ihre Lage so gut gefällt, dass ich dafür auf ... öhm ... Schwertkäufe oder so verzichten müsste, würde ich das tun. Meine jetzige Wohnung ist so ein Fall. Für ihre Größe ist sie eigentlich ein bisschen zu teuer, aber ich bin in acht Minuten in der Agentur, in 13 in meinem Lieblingskino und in 15 beim Bagelladen. Für Hamburg ein Katzensprung. (In Hannover wäre ich in 15 Minuten schon einmal um die ganze Stadt gefahren.)

5. What features does your dream house have (pool, spa bath, big yard, etc.)?
Haha ... Pool ... Spa ... pffft ... ich träume von einem Penthouse, weil ich es mag, auf die Stadt runterzugucken. Am liebsten wäre mir ein Loft, so gut wie ohne Wände oder mit verschiebbaren aus mattem Glas. Parkett natürlich. Eine riesige, offene Küche in Holz und Edelstahl, ein ebenso riesiges weißes Bad mit Badewanne und Fußbodenheizung. Ein langer, schwerer Holztisch, an dem man ganze Fußballmannschaften bekochen könnte. Der größte Fernseher der Welt mit Dolby Surround oder gleich THX für zuhause. Hohe Fenster mit breiten, gepolsterten Fensterbänken, damit mir beim Auf-die-Stadt-Runtergucken der Arsch nicht weh tut. Lange, weiße Gardinen, die auf dem Fußboden aufliegen. Indirektes Licht. Fahrstuhl zu meiner Etage. Ein umlaufender Balkon. Wahlweise keine Nachbarn oder verdammt dicke Wände. Und natürlich eine Tiefgarage für meinen Z4.




Freitag, 4. April 2003

Für drei Sekunden davon genervt sein, dass die Bookmarks auf dem Arbeitsrechner anders geordnet sind als die zuhause. Aber nur drei Sekunden.





Grand Prismatic Spring, Yellowstone National Park, Wyoming, USA.
Earth from above.



Sieben low prestige diseases:
1. Schnupfen
2. Sprödes Haar
3. Leichtes Ziehen in der Schulter
4. Wasser im Ohr
5. Nach dem Baden immer so wellige Fingerkuppen
6. Frisur verlegt; Kissenabdruck auf der Wange
7. Fuß fast verstaucht

Aus Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen – Listen, die die Welt erklären von Tex Rubinowitz und Jörg Metes. Kann man sich hier runterladen und dann bittebitte durchlesen. Ich lache seit Stunden.



Guter Tag gestern in der Agentur. Zum Ausdenken an den Hafen gefahren, ne Menge Milchkaffee getrunken, in Decken eingemummelt aufs Wasser geguckt, viel gelacht, den kuscheligen Wollschal meiner Art Direktorin geliehen, richtig schöne Ideen gehabt und nicht nur im Nebel gestochert, A4 Cabrio offen gefahren. Und meine Haare sind inzwischen lang genug, um mir Zöpfe zu machen, die unter der Baseballmütze rausgucken. Ein bisschen wie Pippi Langstrumpf gefühlt, die Sonne auf der Nase gespürt und den ganzen Tag gelächelt. So kann's bleiben.




Donnerstag, 3. April 2003

Die ehemalige Filmkritikerin Helen Knode hat ihren ersten Roman geschrieben: ein Krimi, der damit beginnt, dass eine Filmkritikerin (ach nee) eine Frauenleiche in ihrer Badewanne findet. Im Salon-Interview spricht sie über das Buch, aber hauptsächlich über Hollywood, was es heißt, in der Filmbranche eine Frau zu sein und ihre Lieblingsfilme: Why are movies bad and how do women get dead?
Thelma and Louise, which I think is a watershed, is the tragic view of the condition of women. You just drive off a cliff and you're dead. Because you've been cornered and there is no hope. You cannot be free. You can drive somewhere and not have a history. You can drive somewhere and start new. Just like the myth of the Wild West. There's a frontier where you can be free. And for women there is no such place. Because wherever you go, you are a vagina. Wherever you go on this planet you are a vagina. And that's what happens, that's the dynamic. That's what starts Thelma and Louise. Thelma and Louise decide they want to take a vacation from their thankless husbands and boyfriends. So they jump in their car, they're going away for a weekend. The first thing that happens is they go to a bar for some fun and someone gets raped. Or it's attempted. And so someone gets shot. And they're on the run.
I know the movie took a lot of flack for being anti-feminist and anti-woman, that women with guns are just as bad as men with guns. But the dynamic, the thing that's motivating the violence, is purely female. I was very moved by that movie, and I wanted to go on in that vein. What does it mean for a woman to be free?“



Bowling for Columbine hat gezeigt, dass auch Dokumentarfilme ein Publikum im Kino finden können. In den USA sind schon die nächsten Projekte in den Startlöchern. Keep it real:
„"Documentaries are filling the gap in the art-film market. People are bored with the art films that are available," suggests Oscar-winning director Kevin Macdonald. His new project, Touching the Void – an action-adventure documentary based on the book by climber Joe Simpson, who smashed his leg while on a trip through the Peruvian Andes in the mid-1980s – has prompted a bidding war among US distributors.
LA-based distributor Neil Friedman (whose company Menemsha specialises in documentary and foreign-language fare) agrees. "The studios are making more and more popcorn, merchandisable films – package films with no core. But there's an audience who want to see movies about the real world who only get the opportunity to do that when they see documentaries."“



Die Welt stellt fest, dass Ridley Scotts Black Hawk Down ein erschreckend genaues Bild vom derzeitigen Krieg im Irak gezeichnet hat: Neulich in Mogadischu.
Black Hawk Down war einer in einer ganzen Welle von Kriegsfilmen der vergangenen Jahre. Und obschon sie historische Schlachten rekonstruierten – wie die im vietnamesischen Ia Drang Tal 1954 in Wir waren Helden oder auf der pazifischen Insel Saipan 1942 in Windtalkers – kritisierte man sie leidenschaftlich und zurecht dafür, dass sie die amerikanische Gesellschaft nach dem 11. September mobilisierten, dass sie selbst eindeutige Niederlagen wie die in Mogadischu im Nachhinein zu patriotischem Heldentum verklärten und so auf den nächsten Kriegsfall vorbereiteten.
Jetzt, da dieser eingetreten ist, wird es Zeit, diese These zu überprüfen und die Filme an der Wirklichkeit zu messen. Und siehe da: Gerade Black Hawk Down mit seinen wüstenverstaubten Bildern ist näher dran an der Realität, als es den Alliierten derzeit lieb sein dürfte. Geht es darin doch vornehmlich um das, was sie im Irak bislang vermeiden wollten und was ihnen nun doch bevorsteht: ein Straßenkampf in den Städten; die Angst vor einem „Bagdalingrad“. Es scheint da nur folgerichtig, wenn der Ansturm auf Basra jetzt unter dem Kommandonamen „Operation James“ firmiert, nach James Bond. Der Verweis aufs Kino wird gar nicht erst kaschiert: Echte Helden nehmen sich Kinohelden zum Vorbild – und werden so vielleicht schon bald die Kinohelden von morgen.“



Und was ist eigentlich mit mir los? Seit geschlagenen zwei Wochen war ich nicht im Kino. Stattdessen habe ich, glaube ich, vier Bücher durchgelesen. Auch schön. Aber dieses Wochenende muss ich endlich The Hours gucken. Und netterweise läuft Moonlight Mile im Original. Und zum Entspannen The Core, dessen Claim „The only way out is in“ mir ausgesprochen gut gefällt. Ich sollte überhaupt mal eine Sammlung von schönen Taglines machen. Ich hab ja sonst nix zu tun.




Mittwoch, 2. April 2003

Eine Ergänzung zu meiner Ich bin's nur-Ecke. Diesmal den wirklich uralten Fragebogen von Herrn Praschl, den ich hier entdeckt habe.

1. Würdest du dich lieber finden oder verlieren?
Finden.

2. Warum lügst du?
Aus Eitelkeit.

3. Was denkt dein Spiegelbild von dir?
Hey, die sieht ja genauso aus wie ich!

4. Selbstgepräche?
Den ganzen Tag, meist auf Englisch.

5. Heimlich verliebt? Warum nicht?
Lohnt sich nicht.

6. Wie würdest du dich dir selbst vorstellen?
Das ist die Anke, von der ich dir schon erzählt habe. Sie redet viel zu schnell, sortiert ihre Bücher alphabetisch und nach Themen und nach Sprache, hasst es, im Restaurant nach dem Kellner zu rufen, geht lieber zum Zahnarzt als zum Friseur und setzt ganz seltsame Prioritäten in ihrem Leben. Aber wenn man sie kennenlernt, ist sie eigentlich ganz unterhaltsam.

7. Wann hast du zuletzt in einer anderen Farbe als schwarz oder blau geschrieben?
Gerade eben: neben den Stempel, der in alle meine Bücher kommt, schreibe ich das Jahr, in dem ich sie gekauft habe. Diesmal in grün. (Der Stempel ist übrigens das beste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe.)


8. Gibt es Umstände, unter denen blauer Lidschatten ok ist?
Ja, ständig. (Nein, meiner ist braun.)

9. Beschreibe einem Blinden Dein Aussehen. Würdest Du lügen?
Bis sich die Balken biegen. Siehe Frage 2.

10. Sind dir deine Eltern peinlich?
Nicht mehr.

11. Lieblingsfeiertag?
Weihnachten, weil ich die Beleuchtung von Innenstädten nicht als kitschig empfinde.

12. Welches Holz riecht am besten?
Frisch gefälltes. Gespaltenes. Ihr wisst schon.

13. Drei Menschen, die du verachtest?
You know who you are.

14. Welche Tradition würdest du gerne begründen?
Alle Menschen werden Brüder.

15. Wen müsste man erschießen?
Niemanden. Aber ich kenne ne Menge Leute, denen ich gerne mal mit dem Baseballschläger die Kniescheiben ... nein, auch nicht.

16. Worüber stehst du?
Leider über viel zu wenigem.

17. Lieblingswort?
Idiosynkrasie.

18. Keine Frage. Welche Antwort?
Mal sehen.

19. Wie würdest du lieber heißen?
Mrs. Viggo Mortensen.

20. Das letzte Weihnachtslied deines Lebens?
Have yourself a merry little Christmas. Tearjerker hoch 10. Klappt immer wieder.

21. Briefe aufreißen oder aufschneiden?
Aufreißen.

22. Wenn du eine Band hättest, wie würde sie heißen?
Die, die ich mit 15 in meiner Fantasie hatte, hieß X-Rays. Dazu stehe ich immer noch.

23. Liebst du jemanden?
Ja.

24. Jemals an Buntstiften gekaut?
Logisch.

25. Was hast du dir zu deinem letzten Geburtstag gewünscht?
Dass sich mal jemand meinen Amazon-Wunschzettel durchliest, bevor ich wieder Bücher kriege, die ich nicht will. Hat nur teilweise geklappt.

26. Lieblingsschimpfwort?
Wahlweise fucking asshole oder Schwachkopf.

27. Wovon solltest du Ahnung haben, was hindert dich daran?
Ich sollte Ahnung von HTML, Javascript und weiß der Geier was noch praktisch wäre für eine anständige Website haben, und der beste Grund, der mich daran hindert, ist – Faulheit. Und die Tatsache, dass ich Leute kenne, die davon Ahnung haben, und sie bestechen kann.

28. Was macht dich müde?
Nutzlose Diskussionen. Überheizte Räume. Langweilige Filme.

29. Mittag oder Mitternacht?
Mitternacht.

30. Langsam oder schnell?
Auf jeden Fall schnell.

31. Fisch oder Fleisch?
Fleisch.

32. Wen vermisst du am meisten?
Karl.

33. Wonach riecht dein Atem?
Ich wünschte, er röche stets nach Erdbeeren.

34. Wenn du nicht du wärst, würdest du dich gerne kennenlernen?
Ich lerne nicht gerne Leute kennen. Deswegen wohl eher Nein.

35. Was wirst du nie verstehen können?
Unmenschlichkeit.

36. Kannst du pfeifen?
Nicht gut.

37. Worin bist du behindert?
Im Konsequentsein.

38. Worin bist du perfekt?
Im Dinge aufschieben.

39. Warum fällt die Behinderung leichter als Perfektion?
Liegt in der Natur der Sache: weil sie eben leichter ist.

40. Was an der Natur würdest du ändern?
Keine Temperaturschwankungen mehr. Ständig 18 Grad und ein leichter Wind wären toll. Und einmal pro Woche ein fetter Regenguss, am liebsten nachts.

41. Welche Tierart ist überflüssig?
Spinnen.

42. Frage- oder Ausrufezeichen?
Fragezeichen.

43. Wirst du jemals berühmt sein? Wofür?
Ich glaube nicht, dass ich je berühmt sein werde. Aber man kann ja trotzdem schon mal an der Oscar-Rede feilen.

44. Glaubst du an Gott?
Meistens.

45. Siehst du nackt besser aus als angezogen?
Meine Füße auf jeden Fall.

46. Was machen deine Füße gerade jetzt?
Sind barfuß und freuen sich darüber.

47. Und wirst du?
Ich arbeite daran.

48. Was würdest du sofort abschaffen?
Synchronisierte Filme.

49. Welcher Feiertag müsste dringend erfunden werden?
Egal. Jede Ausrede für einen freien Tag zählt.

50. Würdest du auf einem Atlas die Elfenbeinküste sofort finden?
Ich weiß, wo Ghana liegt. Ist die Elfenbeinküste nicht direkt daneben? (Nachgeguckt. HA!)

51. Was findest du wirklich nicht zum Lachen?
Total lustige Kettenmails.

52. Kannst du deine Nase mit deiner Zunge erreichen?
Nein.

53. Hast du es gerade versucht oder wusstest du es auch so?
Ich wusste es, habe es aber trotzdem nochmal versucht. You never know.

54. Liebst du deine Erinnerungen?
Eigentlich ja. Ich hoffe, dass auch die schlechten Erinnerungen einen Sinn machen.

55. Hast du je etwas gefunden?
Ja. Meistens Stofftiere, selten Geld.

56. Wofür schämst du dich noch immer?
Da gibt es ein, zwei Sachen. Wo es ging, habe ich um Verzeihung gebeten.

57. Wo würdest du gerade lieber sein?
Ich habe Feierabend und liege mit meinem SchnuckiBook im Bett. Falsche Frage.

58. Mache eine Faust. Wie fühlt es sich an?
Eng. Fingernägel. Rot.

59. Schläfst du lieber ein oder wachst du lieber auf?
Ich wache lieber auf. Am liebsten ohne Wecker.

60. Was ist dein Lieblingsbuchstabe?
Alpha.

61. Was nimmst du deinen Eltern immer noch übel?
ich bemühe mich gerade, ihnen nichts mehr übel zu nehmen. Ich möchte glauben, dass sie immer nur mein Bestes wollten. Stichwort: Ich kann die Vergangenheit eh nicht mehr ändern. Move on.

62. Was hättest du lieber nicht ausgelassen?
Ich hätte meine Oma gerne noch mal gesehen, bevor sie begraben wurde, hab mich damals aber nicht getraut.

63. Welche Frage würdest du dir jetzt stellen? Beantworte sie.
Wird das noch mal was? JA, GLEICH!

64. Worüber würdest du dich mit dir streiten?
Über mich natürlich.

65. Der traurigste Ort der Welt?
10.000 spoons when all you need is a knife.

66. Letzte Frage. Wie sollte sie lauten?
Und, war's schlimm?




Dienstag, 1. April 2003

Who won?
Who lost?
Who cares?

Die Fragestellung hat natürlich rein gar nichts mit Big Brother zu tun, das ich mir gestern brav angeguckt habe. Ich hatte schon völlig verdrängt, wie laut, nervig und sich selbst überschätzend die Freaks sind, die da mitmachen.
(Ja, aber ich guck's trotzdem mal ein paar Folgen lang. Ich kenne mich doch.)



Das bisher einzige Buch über eine hervorragende Regisseurin, The Cinema of Kathryn Bigelow: Hollywood Transgressor, ist, wenn man der Buchbesprechung glauben darf, eine eher akademische Auseinandersetzung mit der Person und ihrem Werk. Aber immerhin. Blue Steel, Point Break und Strange Days haben mich damals im Kino absolut fasziniert mit ihren intelligenten Storys und deren atemberaubenden Umsetzungen. Hier ein Auszug aus der Review:
„Most fascinating is the interview with Bigelow herself. It provides an insight into the mind of a woman who has very specific ideas about her subjects and also reveals herself to be a very competent technician. She was heavily involved with the adaptation of a steadicam which made it lightweight enough to produce the smooth, yet handheld feel that made the ex-presidents' chase sequence of Point Break one of the most exciting and exhilarating filmed in Hollywood. When filming action sequences she is conscious of the geography of the environment and explains how she uses the location and breaks the rules in order to capture the dynamics of a sequence.“



Am 1. Mai startet The Rules of Attraction (Die Regeln des Spiels) in den deutschen Kinos. Der Film beruht auf dem Roman von Bret Easton Ellis, der sicherlich am bekanntesten für American Psycho ist. Der Guardian hat ein Alphabet zusammengestellt, das Ellis und seine kleine elitäre Welt erklärt, in der alle seine Bücher spielen.
„L is for Lewis, Huey: The clean-cut, all-American rock star whose music serves as an unlikely soundtrack to Patrick Bateman's acts of murderous insanity. „Hip To Be Square is not just about the pleasures of conformity and the importance of trends – it's also a personal statement about the band itself, though of what I'm not quite sure," he points out shortly before decapitating a colleague with an axe.“



Die neueste Ladung von Amazon ist da. Darin unter anderem The Complete Short Stories von Ernest Hemingway. Danke an Jürgen für den Anstoß. Und – du hast recht: Es liegt wirklich gut in der Hand.
Andere Leute wird es vielleicht freuen zu hören, dass auch The Hobbit im Paket war. Ich sehe mich schon The Silmarillion lesen. Ächz.
Und die letzte Neuigkeit von meinem Nachttisch: Ich habe gestern mit großem Bedauern The little friend von Donna Tartt in die Tonne getreten. Nach 150 Seiten purer Langeweile hab ich's aufgegeben. Leider, denn The secret history, ihr Erstlingswerk, gehört immer noch zu meinen Lieblingsbüchern. Warum sie für den Nachfolger zehn Jahre Zeit gebraucht hat, weiß ich leider nicht. Ihrem sonst so präzisen und schnellen Stil hat's jedenfalls nicht gut getan. Friend merkt man arg an, dass da jetzt was Großes bei rauskommen sollte. Hat meiner Meinung nach überhaupt nicht funktioniert.
Stattdessen lese ich mich gerade bei The Emperor of Ocean Park von Stephen L. Carter fest. Auch der ist ziemlich umfangreich und mutet stark nach großer amerikanischer Familientragödie an, aber bis jetzt kommt er etwas schneller zu Sache als Friend, bei dem ich nach 150 Seiten auch nicht viel mehr wusste als am Anfang. Oder jedenfalls nichts über das, was die eigentlich Story weitergebracht hätte.