Schlechtes Meeting: Weltuntergang.
Gutes Meeting: Die Welt gehört mir.
Werbung ist anstrengend.
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Zum Start des ersten Frauenfilmfestivals in Großbritannien fragt der Guardian, warum es so wenig weibliche Regisseure in der Filmwelt gibt und lässt verschiedene Frauen und Männer aus dem Business zu Wort kommen: Why are women directors such a rare sight?
“I haven’t been directed by a woman. I’d love to be; it would make a big difference. Often as an actress you can feel very alienated, especially if you are playing the female lead in a male-dominated cast and environment. It’s very hard to feel relaxed, to feel able to express yourself and to feel that you will be heard in that kind of environment.
The other area that is really important to get women involved in – even more than directing, I think – is writing. Everything starts in the writing, and getting more and more women’s perspective in the writing will have a huge impact on the quality of films we get. At the moment, we don’t really see women as we see ourselves and as we really are because it’s only men writing for us.
I’ve read a lot of scripts where I’ve thought: “No women would ever say that! No woman would ever behave like that!” Women are put into these categories of bitch, mother or sex symbol. If we had more women writing we would have a more realistic representation of what it’s like to be a woman.”
Viele Filmstudenten in Amerika wollen gar nicht im traditionellen Filmgeschäft arbeiten, sondern ihre gelernten Fähigkeiten anderweitig einsetzen: in der Politik oder im Militär, zum Beispiel. Is a Cinema Studies Degree the New M.B.A.?
Rick Herbst, now attending Yale Law School, may yet turn out to be the current decade’s archetypal film major. Twenty-three years old, he graduated last year from the University of Notre Dame, where he studied filmmaking with no intention of becoming a filmmaker. Rather, he saw his major as a way to learn about power structures and how individuals influence each other.
“People endowed with social power and prestige are able to use film and media images to reinforce their power – we need to look to film to grant power to those who are marginalized or currently not represented,” said Mr. Herbst, who envisions a future in the public policy arena. The communal nature of film, he said, has a distinct power to affect large groups, and he expects to use his cinematic skills to do exactly that.
At a time when street gangs warn informers with DVD productions about the fate of “snitches” and both terrorists and their adversaries routinely communicate in elaborately staged videos, it is not altogether surprising that film school – promoted as a shot at an entertainment industry job – is beginning to attract those who believe that cinema isn’t so much a profession as the professional language of the future.
(Frau Gröner motiviert sich zum Staubsaugen mit heidnischen Weisen aus ihrer Jugend. Es sei ihr verziehen.)
Infos zum Weltfrauentag
Amnesty International Deutschland
Informationen zu Genitalverstümmelung bei Amnesty International Österreich
Informationen zu Genitalverstümmelung und Zahlen der „beschnittenen“ Frauen in den betroffenen Ländern bei Amnesty International
Buchtipp: Desert Flower von Waris Dirie über ihre Kindheit und Jugend in Somalia
Aktionsbündnis gegen Frauenhandel
Global Alliance Against Traffic in Women
Buchtipp: Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht, Standardwerk der Frauenbewegung
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema Gleichstellung
Infos über die Suffragetten
Infos zum Frauenwahlrecht
Buchtipp: Eine eigene Geschichte von Bonnie S. Anderson und Judith P. Zinsser (Band 1, Band 2), Geschichte der europäischen Frauen
Buchtipp: Evas Töchter – Die weibliche Seite der Geschichte von Kaari Utrio, Geschichte der europäischen Frauen eine Ecke kürzer als die oberen beiden Bände (ich empfehle trotzdem Anderson/Zinsser)
Buchtipp: WahnsinnsFrauen von Sibylle Duda und Luise F. Pusch (Band 1, Band 2), verschiedene biografische Essays über Frauen in der Geschichte, die als verrückt abgestempelt wurden, weil sie nicht dem derzeitigen Frauenbild entsprachen, z.B. Emilie Kempin-Spyri, Virginia Woolf oder Bertha Pappenheim.
Buchtipp: Das Buch von der Stadt der Frauen von Christine de Pizan, geschrieben um 1405. De Pizan war eine der ersten Frauen, die von der Schriftstellerei leben konnte. Ihre Geschichte über eine fiktive Stadt, in der Frauen unter sich sein und so ihr Selbstbewusstsein stärken können, war eine Allegorie auf ihren eigenen Weg, sich als Frau im Mittelalter zu behaupten. Ihre Aufzeichnungen über das Leben von Frauen in dieser Zeit sind einzigartig.
(via bov)
Supermarkt, Leergutannahme. Drei Leute vor mir in der Schlange, dann ich, dann zwei männliche Mittvierziger, die zwischen sich eine Astra-Kiste mit leeren Flaschen halten. Die junge Frau, die gerade dran ist, packt dutzende Einzelflaschen auf den Tresen. Eine nach der anderen.
Hinter mir ertönt nach zehn Sekunden breitestes Hamburgisch:
„Ey, und das annem Samstag.“
„Nur Einzelflaschen. Annem Samstag.“
„Ey, Leude gibts, nee, du, echt.“
„Die sieht so aus, als ob die’s nötig hätte. Jetzt noch Leergut abgeben.“
„Hat bestimmt heut noch was vor. Braucht noch Kleingeld.“
Die junge Dame hat ihre 50 Flaschen gegen Bargeld eingetauscht und muss an Piet und Kuddel vorbei zum Ausgang. Hörbares Hamburgisch:
„Annem Samstag!“
Ein junger Mann ist dran. Er packt einen leeren Sechserträger Krombacher auf die Theke.
„So muss das gehn.“
Und jetzt fängt er an, aus mehreren Jutetaschen Einzelflaschen zu ziehen.
„Ne, wa? Ich glaubs nicht. MACH MA HIN DA.“
„Der ist heute noch anner Elbe gewesen, Flaschen aufsammeln, ich sachs dir, hähä.“
„Bestimmt einer von den Grünen, hähä. Hat keiner gewählt und trotzdem sindse da.“
Der junge Mann verschwindet in den Tiefen des Getränkemarkts. Jetzt tritt eine ältere Frau an die Theke und – packt bergeweise Einzelflaschen aus.
„Oh jetzt issabamagut hia. ES IS SAMSTAG!“
„Die hat das nötig. Sieht man doch schon anne Hose.“
„Ja, aber ANNEM SAMSTAG!“
Jetzt ich. Eine leere Cola-Kiste. Keine einzige Einzelflasche. Piet und Kuddel sind still. Und ich sehr dankbar. Ich hatte mich schon seelisch auf einen Satz heiße Ohren eingestellt, wenn ich auch noch Einzelflaschen gehabt hätte. AN EINEM SAMSTAG.
Hitch (Hitch – Der Date-Doktor, USA 2004, 115 min)
Darsteller: Will Smith, Eva Mendes, Kevin James, Amber Valetta, Julie Ann Emery, Adam Arkin
Musik: George Fenton
Kamera: Andrew Dunn
Drehbuch: Kevin Bisch
Regie: Andy Tennant
Natürlich ist Hitch kein grandioses Filmkunstwerk. Natürlich gewinnt keiner der Darsteller irgendwelche Kritikerpreise damit. Und natürlich kann man ihn überhaupt nicht ernstnehmen. Alles, was Hitch sein will, ist eine kleine, nette, romantische Komödie wie schon 1000 Filme zuvor. Und ungefähr genauso fühlt sich Hitch dann auch an: wie eine kleine, nette, romantische Komödie wie schon 1000 Filme zuvor.
Die Story-Idee zumindest ist neu: Will Smith spielt gut gelaunt Hitch, einen so genannten Date-Doktor, einen Mann, der anderen Männern beibringt, wie sie die Frauen ihrer Träume beeindrucken können. Es geht ihm natürlich nicht darum, Männern beizubringen, arme Mädels so an die Wand zu quatschen, bis sie mit in die Kiste steigen, Gott bewahre. Nein, wir reden hier von einem klassischen Date, einer Verabredung in aller Öffentlichkeit und dem züchtigen Gute-Nacht-Kuss. Und gerade der muss natürlich erst recht geübt werden. Hitchs neuester Kunde ist Albert, dem Kevin James so knuffig Leben einhaucht, dass man ihn am liebsten gleich mit nach Hause nehmen möchte. Dessen Angebetete ist Allegra, steinreich und wunderschön, dargestellt von Model Amber Valetta, steinreich und wunderschön. Um die atemlose Spannung gleich zu ruinieren: Natürlich kriegen sich die beiden.
Hitch selbst ist ebenfalls verknallt, auch wenn er es zunächst nicht zugeben will: in Sara (Eva Mendes), eine Klatschkolumnistin, die ihn zuerst nett findet, dann toll, dann doof und dann wieder toll. Wie im Drehbuch-Lehrbuch eben. Und auch hier verrate ich gnadenlos das Ende: Die beiden kriegen sich auch. Wer hätte es gedacht.
Das Schöne an romantischen Komödien ist ja eben, dass man von vornherein weiß, dass sie gut ausgehen. Natürlich müssen die beiden/die vier Turteltauben sich verknallen und dann ein paar Hindernisse überwinden und dann müssen sie sich wieder liebhaben, und wenn dann noch Filmmaterial da ist, gibt’s ne Hochzeit. So auch in Hitch. Und das ist auch gut so. Jedenfalls für mich. Ich gehe nur dann in solche Zuckerfilmchen, wenn ich mit dem Süßkram gut umgehen kann. Was bedeutet: Ich mache mir keinen Kopf darüber, dass jedes Appartement in diesem Film völlig unbezahlbar, aber trotzdem bewohnt ist oder dass die schlanke, blonde Amber wirklich den dicken, farblosen Kevin nach fünf Minuten liebhat oder dass New York wie gemalt aussieht und mal wieder nie einer aufs Klo muss.
Ich mache mir allerdings einen Kopf darüber, wie die Geschichte erzählt wird. Kann sie mich unterhalten, obwohl ich weiß, wie sie ausgeht? Hitch konnte es. Erstens, indem seine Darsteller wirklich mit Leib und Seele dabei waren. Und zweitens, weil selbst diese bekannte Story noch ein paar neue Wendungen mitgekriegt hat bzw. weil die Umsetzung ein bisschen peppiger war als die üblichen Date-Movies. Wenn Hitch zum Beispiel seine Sara auf dem ersten Date total romantisch nach Ellis Island bringt, um ihr dort die Unterschrift ihres Ururgroßvaters in einem Dokument zu zeigen und im Hintergrund die Geigen anschwellen und Sara in Tränen ausbricht, dann erwarte ich, dass sie ihm um den Hals fällt, weil sie so gerührt ist. Stattdessen fängt sie fast an zu kotzen, weil ihr Ururgroßvater ein Krimineller war, mit dem die Familie gebrochen hat und an den sie nie wieder erinnert werden wollte. Das ganze fühlt sich so dermaßen nach Fettnapf an, dass es ekliger kaum geht. Und trotzdem ruiniert es komischerweise nicht die kuschelige Stimmung, was zum einen an Eva Mendes’ verzeihendem Blick liegt und zum anderen an Will Smiths Kleine-Jungen-Grinsen, dem ich persönlich sofort verfallen bin.
Dabei ist Smiths Hitch eigentlich ein Aufreißer, der nur versucht, nett zu sein. Je länger der Film dauert, desto besser lernt man ihn kennen und plötzlich will man gar nicht mehr, dass er Sara abkriegt. Obwohl die im Laufe des Films auch immer eigenwilliger wird und sie so vielleicht doch prima zusammenpassen. Was mir viel mehr Spaß gemacht hat als Hitch und Sara zuzugucken, war, Hitch und Albert zuzugucken. Kevin James ist einer von den Schauspielern, die nur „Hallo“ sagen müssen, und schon lache ich aus vollem Hals. Neben den beiden Diven Hitch und Sara ist er bemerkenswert normal und deswegen wahrscheinlich auch so fürchterlich sympathisch. Natürlich hat auch er eine Wohnung, die jeder Beschreibung spottet, aber diese Überlegungen wollte ich ja sein lassen. Jedenfalls macht Hitch am meisten Spaß, wenn er mal kurz kein Date-Film sein will, sondern eine Buddy-Komödie. Mag allerdings auch sein, dass ich lieber zwei Männern zugucke, wie sie sich zum Klops machen als Mann und Frau, keine Ahnung.
Hitch arbeitet mit den klassischen Versatzstücken des Genres: die bedeutungsschwere Story in der Vergangenheit, die noch die (singelige) Gegenwart beeinflusst, die gute Freundin und sogar der Ben & Jerry’s-Eisbecher und der Kitschfilm sind dabei, als Mendes mal kurz das heulende Elend ist (in diesem Fall Jerry Maguire mit der ewig schnulzigen “You had me at Hello”-Szene). Trotzdem wagt er ein bisschen mehr, indem er schräge Storylines nutzt und die Charaktere nicht ganz so glatt macht wie man es vielleicht erwartet hätte. Er ist ein bisschen zu lang dafür geworden, dass er doch eigentlich keinen Anspruch hat, und mittendrin wünscht man sich, dass doch jetzt einfach alles gut ausgehen könnte ohne den üblichen Drehbuchschlenker, weil wir doch grad alle so nett beisammen sind. Den Gefallen tut uns Hitch nicht, und so müssen wir auch noch auf die schon angesprochene Hochzeit.
Sei’s drum – Hitch ist nicht umsonst in den USA zum Valentinstag gestartet, und auch hierzulande kann man sich den Film als Pärchen oder Pärchen in spe prima antun. Wenn’s ein bisschen zäh wird, kann man knutschen, und wenn’s das erste Date ist, kann man sich darüber amüsieren, dass man selbst viel cooler ist. Und als überzeugter Single sitzt man wahrscheinlich im Kino und denkt sich, meine Fresse, hab ich’s gut, dass ich nicht so’n Scheiß mitmachen muss.
Anke: „Animal Crossing ist eigentlich ganz schön langweilig. Da passiert irgendwie immer dasselbe.“
Kerl: „Warum spielst du es dann seit einem halben Jahr jeden Abend?“
Touché.
iPod-Autismus
Wenn dich der Liebste spätabends anruft, weil er gerade den seiner Meinung nach schönsten Schnee der Welt gesehen hat, der den Lärm zudeckt und die Kälte erträglich macht, und er erzählt dir, während du das Licht ausmachst und nach draußen ins Weiße und ins Schwarze guckst, wie still es ist und wie menschenleer und wie gerne er sich jetzt einfach in den Schnee fallen lassen würde und dass er gleich bei dir sein wird, und du hast das Gefühl, ihn schon fast hören zu können, seine Schuhe im Schnee, seinen Atem in der Dunkelheit, seinen Herzschlag in der Nacht.
(Mein erster Beitrag im Blog zur guten Nacht, Insomnia. Schöne Idee von Herrn Alphonso. Mehr Infos in der Blogbar.)