Tagebuch Samstag, 14. März 2020 – Runway
Morgens beim Bloggen dem zweiten Hauskonzert von Igor Levit zugehört. The People United Will Never Be Defeated! kannte ich noch nicht, hat mir aber sehr gefallen. Passte auch schön zum Anlass einer Pandemie.
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Überhaupt erstaunlich, wie wichtig Kunst auf einmal geworden ist, jedenfalls für mich. Künstler*innen musizieren auf Twitter (Yo-Yo Ma zum Beispiel), Autor*innen stellen ihre Bücher online (okay, habe erst eins gesehen, aber das hatte ich letzte Woche noch im Historicum in der Hand), als ob sie wüssten, wie dringend man gerade Ablenkung braucht.
Einerseits fühlt es sich wie eine Bestätigung des guten alten Spruchs „EARTH without ART is just EH“ an, andererseits: Doof, dass erst ein Virus kommen muss, um den Stellenwert von Kunst zu verdeutlichen.
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Im Kopf war ich nicht so recht bei der Diss, wollte aber auch nicht den ganzen Tag Katastrophentwitter lesen und bin daher im Kaninchenloch von „Project Runway“ versackt. Keine Ahnung, warum mich Mode auf einmal interessieren kann, aber wahrscheinlich nimmt mein Gehirn gerade alles, was rumliegt, um sich abzulenken. Wenn ich statt diese Serie zu gucken Blogs übers Töpfern gelesen hätte, wäre meinem Kopf das vermutlich auch recht gewesen.
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Sehr unproduktiver Tag. Ein bisschen ängstlich gewesen. Mich alleine gefühlt, auch weil F. und ich gerade Abstand voneinander halten. Froh über Anruf einer Freundin und WhatsApp der Schwester gewesen.
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Abends beim Deutschlandfunk hängengeblieben und eine lehrreiche Sendung über den Pianisten Swjatoslaw Richter gehört, der mir vorher unbekannt war. Gleich mal seine Autobiografie auf den Merkzettel packen, aus der großflächig zitiert wurde.