Tagebuch Samstag/Sonntag, 12./13. Dezember 2020 – Ausnüchtern
Der Freitagabend war von ein paar mehr Weingläsern durchzogen, als F. und ich das geplant hatten, aber man soll ja Feste feiern usw. Daher begann mein Samstag auch erst mittags, als F. sich wieder auf den Weg nach Hause begab und ich endlich den Abwasch machte, den ich normalerweise immer noch abends erledige, bevor ich ins Bett gehe. Wir genossen Freitag den jährlich im Dezember georderten norwegischen geräucherten Lachs, ich machte Kartoffelgratin dazu und es gab ein, zwei Gläser (Flaschen) Weißwein aus aller Herren Länder.
Meine einzige Tagesbeschäftigung neben Tee trinken, Stollen essen und Corona-Panik schieben war ein Gang zum Altglascontainer (ach was) sowie einer zur Packstation. Ja, ich ordere gerade Kram online, für den ich sonst in die Innenstadt geradelt wäre, aber jetzt gerade ist es mir lieber, Herrn Bezos noch reicher zu machen als mich mit tausenden Menschen in Kaufhäusern zu bewegen. Auch Etsy bekam ein bisschen Geld von mir, und damit war der Tag dann rum.
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Ich erfreue mich weiterhin am modischen Account von Carole Tanenbaum. Neu entdeckt: die Fotografin Kathrin Koschitzki und deren neuesten Ableger Brot und Boden – Menschen bei der Arbeit.
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Auch gestern blieb ich ewig im Bett, warum auch immer. Ich war um halb sieben wach, öffnete Jalousien und Gardinen, kroch dann aber wieder mit dem Handy unter die Bettdecke – und blieb dort bis halb zwölf.
Nachmittags gab’s Fußball, der aber überhaupt keinen Spaß machte. Nach zehn Minuten trafen sich der Augsburger Felix Uduokhai und der Schalker Mark Uth in der Luft so ungünstig, dass Uth sofort bewusstlos wurde, fiel und zehn Minuten lang auf dem Spielfeld behandelt werden musste, bevor er ins Krankenhaus transportiert wurde. Die Regie zeigte den Zusammenstoß nur einmal in Zeitlupe, danach konzentrierte man sich auf die umstehenden Spieler und zeigte die Behandlung, wenn überhaupt, nur aus der Totalen. Ein Schalker hielt eine Infusion, einige Spieler beteten. F. schaltete das Spiel ab, ich schaute weiter und war ausnahmsweise sehr froh, nicht im Stadion zu sein.
Ein paar Stündchen saß ich am Schreibtisch, um mich der Dissertations-Überarbeitung zu widmen, aber so richtig kann ich damit erst am Mittwoch anfangen, wenn ich mir vom Doktorvater sein korrigiertes Exemplar meiner Arbeit abhole und mit ihm die Veröffentlichung bespreche. Ich freue mich jetzt schon darauf, Bildrechte für 189 Abbildungen einzuholen. (Oder ich kürze einfach alles raus, was Arbeit macht, haha.)
Abends erneut Kartoffelgratin, weil lecker. Dabei am Ofen verbrannt und mich über den klugen Einkauf von Brandsalbe gefreut. Tolles Zeug.