Cannoli-Kastenkuchen

Genau wie der Insta-Account von NYT Cooking macht mich der von Smitten Kitchen wahnsinnig: Sobald ein Bild einer Köstlichkeit gepostet wird, will ich sie nachkochen oder -backen. So wie diesen Kastenkuchen. Ich habe noch nie Cannoli gegessen, aber die Zutaten Zitrone, Orange, Schokolade und Pistazie haben gereicht, um mich in die Küche sprinten zu lassen. Völlig zu Recht.

Ich hatte keinen Ricotta im Haus, sondern habe griechischen Jogurt verwendet und einige Mengenangaben geändert. Unten steht das Rezept wie bei Smitten Kitchen, danach kommen meine Änderungen.

Eine Kastenform von 20 cm Länge fetten und mit Backpapier auslegen, den Ofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen.

In einer Schüssel die trockenen Zutaten mischen:
190 g Mehl, Type 405,
2 TL Backpulver,
eine ordentliche Prise Salz,
1/2 TL Zimt,
eine gute Prise Allspice,
170 g zartbittere Schokolade, fein gehackt, und
60 g Pistazien, ebenfalls eher fein gehackt.

Ich habe nur einen halben Teelöffel Backpulver verwendet, ich mag den metallischen Geschmack nicht, der manchmal davon zurückbleibt. Der Kuchen ist trotzdem gut aufgegangen. Wer kein Allspice, aber eine Gewürzmühle besitzt: Einfach zu gleichen Teilen Nelken, Zimtstangen und Muskatnüsse pulverisieren (oder die Muskatnuss reiben, sie ölt dann doch etwas mehr als irgendjemand gedacht hatte, ich nenne keine Namen).

Außerdem habe ich die Schokoladenmenge auf 100 g reduziert, das reicht locker. Sie ist selbst dann noch sehr dominant; beim nächsten Backen – denn das wird es geben – verringere ich vermutlich auf 70 g.

In einer zweiten Schüssel
200 g Kristallzucker sowie
die abgeriebene Schale einer Orange und
die abgeriebene Schale einer Zitrone mit den Fingern verreiben. Der Zucker färbt sich gelborange und duftet herrlich.

In diese Schüssel nun
250 g Ricotta,
120 ml Olivenöl,
1 EL Marsala und
2 Eier geben.

Ich hatte keinen Ricotta, sondern habe griechischen Jogurt verwendet, der etwas mehr Flüssigkeit mitbrachte. Daher habe ich nur 90 ml Olivenöl verwendet. Statt Marsala gab’s Sherry.

Alles mit einem Schneebesen verrühren, die trockenen Zutaten untermischen, nicht zu lange rühren, nur so, dass alles gut vermischt ist. In die Form füllen und für 55 bis 65 Minuten bei 180° backen. Stäbchenprobe machen, lieber etwas zu lange im Ofen lassen. Nicht zu früh aus der Form heben oder stürzen, der Kuchen ist herrlich locker, aber anfangs arg instabil.

Ich merke gerade, dass ich klinge wie manche der Chefkochkommentator*innen: „Und dann habe ich Steak mit Fleischwurst ersetzt und die Kartoffeln mit Wackelpudding und es hat echt mies geschmeckt! Scheiß-Rezept!“ Mein Fazit lautet netterweise anders: tolles Rezept. Trotz des Schokobergs kommen die Zitrusfrüchte gut durch, und die Konsistenz hat mir außerordentlich gut gefallen.