Samstag, 16. März 2024 – Alois und Rosina
Die Feierlichkeiten begannen alleine und etwas low key, aber sehr schmackhaft.
Ich schenkte mir selber Blumen, freute mich über eine Karte einer Leserin und natürlich auch total über die von F. („Ich wollte was aus dem 19. Jahrhundert und hier ist eine Frau mit Büchern, die etwas genervt guckt.“)
Ich freute mich außerdem über ein Buch von Klaus Kinold und über eins von Hermann Kesten, das ich selbst antiquarisch bestellt hatte und das genau am Geburtstag kam. Fühlte sich daher wie ein Geschenk an, so einfach geht’s.
Außerdem gab es je eine Tafel Noisette und Salzkaramell aus dem Tantris – und einen Schokodrachen. Ich liebe diese Fabelwesen, die nicht nur außen am Gebäude zu sehen sind, sondern auch innen aus den Wänden kommen und von denen jeweils eins auf jedem Tisch steht. Kann ich natürlich nicht essen, wird jetzt ewig auf dem Küchentisch stehen. Also bis zum Hochsommer oder dem ersten Heißhungeranfall, wenn keine Schokolade mehr im Haus ist und ich nicht mal Lust habe, schnell ein Marmorküchlein zu backen.
Abends wurde ich ins Alois ausgeführt, das ist mein Liebling in München. Dort wurde vor kurzem aus dem Chefkoch Natmessnig die Chefköchin Rosina Ostler, bei der wir noch nie gegessen hatten. Das ist keine Reinfallenlassenküche wie von Natmessnig, das war etwas verkopfter, aber genauso genussreich. Ich bin schockverliebt und muss ganz dringend wieder Geburtstag haben.
F. nannte die Abfolge von Jakobsmuschel, Hummer und Steinbutt eine „murderous row“. Wieder einen Sportbegriff gelernt und ja, das nicke ich ab. Die Jakobsmuschel hatte eine schlicht unglaubliche Konsistenz. Mein persönlicher Lieblingsgang war der Steinbutt, bei dessen Sauce ich gefühlt nach dem ersten Geschmack noch einen weiteren und dann noch einen und dann noch einen im Mund hatte, das hörte gar nicht mehr auf mit den Aromen.
Daher gab es zum Abschluss auch gleich zweimal Cognac pro Nase, das hatte der Abend aber sowas von verdient.