Grüne Linsen mit Walnüssen in Kurkumahonig und noch mehr Zeug, das ich lieber nicht in den Topf geworfen hätte
Was ich bei den ganzen Rezepten von Ottolenghi so mag, ist die wilde Kombination von Zutaten, auf die ich nie gekommen wäre. Das klingt jetzt wahrscheinlich etwas doof, aber seit ich Ottolenghi nachkoche, traue ich mich, einfach mal Kram zusammenzuwürfeln, den ich früher nicht zusammengewürfelt hätte. Das klappt meistens ganz erstaunlich und überrascht meine Zunge immer wieder, aber manchmal geht das auch ziemlich daneben. So wie bei diesem Rezept, das vom Meister selbst stammt. Was ich sehr bedauere, denn ich finde es wunderschön – zum Anschauen. Zum Essen eher weniger. Mpf.
Für vier wagemutige (und nicht sehr hungrige) Esser_innen kocht man erstmal
200 g grüne Linsen mit
2 Lorbeerblättern in ausreichend
Wasser
für circa 20 Minuten, bis sie weich geworden sind. Abgießen und noch warm mit einem Dressing vermischen, das aus folgenden Zutaten besteht:
50 ml Akazienhonig,
1/2 TL Meersalz,
schwarzem Pfeffer,
3 EL Rotweinessig und
45 ml Olivenöl.
Während die Linsen köcheln, kann man sich um die restlichen Zutaten kümmern: Walnüsse mit Kurkumahonig überziehen, Pecorino raspeln und Radicchio rösten. Aus
50 ml Akazienhonig,
1/4 TL Chiliflocken,
1/2 TL Kurkuma,
1/2 TL Meersalz und circa
1 TL Wasser
eine dickflüssige Paste herstellen. Notfalls etwas mehr Wasser dazugeben.
100 g Walnüsse
grob hacken, in die Schüssel mit der Paste geben, verrühren und alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Bei 150° 15 Minuten backen. Die Nüsse sollen trocken, aber noch klebrig sein.
60 g Pecorino reiben oder schmale Streifen abschneiden.
1/2 Kopf Radicchio (ich hab den ganzen genommen) in
Olivenöl und mit einer guten Prise
Meersalz
bei hoher Hitze ein bis zwei Minuten anrösten. Den Radicchio, die Nüsse und den Pecorino unter die abgetropften Linsen heben und mit grob gehackten Kräutern wie
Petersilie, Basilikum und Dill (hab ich weggelassen)
bestreuen. Warm oder bei Zimmertemperatur servieren.
Als ich das Rezept beim Guardian gelesen habe, wollte ich es sofort nachkochen: Alle Zutaten lächelten mich schmackhaft an, aber im Zusammenspiel fand ich sie eher unschön. Die Walnüsse schmecken honig- und kurkumaummantelt sehr interessant, aber sie haben dem Gericht gleichzeitig eine sehr seltsame Note gegeben. Ich werde die schöne Schüssel nochmal versuchen: mit einem weniger intensiven Honig, ohne Kurkuma und mit einem anderen Käse, denn auch den Pecorino fand ich nicht ganz so passend. (But it’s so pretty!)