Theoretisches Spritzgebäck mit Aprikosenröster
Noch ein Rezept aus dem Weihnachtssonderheft von Essen & Trinken. „Theoretisches Spritzgebäck“ heißt: Der Teig war so dick und zäh und gemein zu mir, dass meine Loser-Tüllen des Spritzbeutels nicht mit ihm klargekommen sind. Und eine Gefriertüte, in die ich ein Loch geschnitten habe, auch nicht: Schon beim leichten Druck ist der Beutel an der Seitennaht geplatzt. Also habe ich kleine Kugeln gerollt und sie leicht plattgedrückt. Nicht im Sinne des Erfinders, aber trotz der halbgaren Optik sehr lecker.
Für 40 Stück.
250 g weiche Butter mit
150 g Puderzucker und
1 Prise Salz
in der Küchenmaschine in circa zehn Minuten zu einer weißlichen Creme schlagen (auch hier gilt wie immer: Der gute, alte Handmixer macht den Job auch). Nach und nach
4 Eigelb und
1 Ei
geben, bis sich Butter und Einer verbunden haben. Zur Creme
300 Mehl,
100 g Speisestärke,
1 TL geriebene Zitronenschale,
60 g gemahlene Haselnüsse,
1 Msp. gemahlene Nelken und
1 Msp. gemahlener Muskat
geben. Im Heft werden die Nüsse noch in einer Pfanne fettfrei duftig geröstet, aber das habe ich mir gespart. Den Teig 30 Minuten lang kalt stellen. Danach in einen Spritzbeutel mit mittlerer Sterntülle füllen. Zwei Bleche mit Backpapier belegen und kleine Teigflocken mit circa 4 cm Durchmesser aufspritzen. 4 cm Abstand zueinander lassen; die Kekse laufen noch auseinander. Mit einem Holzlöffel Mulden in die Keksmitte machen und alles nochmal zwei Stunden lang kaltstellen. Währenddessen
100 g getrocknete Aprikosen sehr fein hacken und mit
2 EL Aprikosenbrand 30 Minuten lang einweichen.
25 g Zucker,
50 ml Weißwein und
80 ml Wasser
aufkochen, die Aprikosen dazugeben und bei milder Hitze 50 bis 60 Minuten zu einem Mus einkochen. Zehn Minuten vor Ende der Kochzeit noch
30 g Aprikosenkonfitüre dazugeben. Mit einem weiteren Spritzer Aprikosenbrand würzen und abkühlen lassen. Die Aprikosenmasse in den Keksmulden verteilen. Plätzchen im auf 180° vorgeheizten Backofen (Gas 2–3, Umluft 160°) auf der untersten Schiene 8 bis 10 Minuten hellbraun backen.
Die Kekse sind fein-mürbe, die Aprikosenmasse hat ein ganz leichtes Röstaroma und beides zusammen hat die Chance, zu meinen neuen Lieblingskeksen zu werden, auch wenn man stundenlang mit ihnen beschäftigt ist. Perfekt zum Darjeeling, aber nur mit abgespreiztem kleinen Finger.