11:14

Fühlt sich an wie eine Drehbuch-Fingerübung, ist aber ordentlich gemacht. 11:14 erzählt die Geschichte von … ja, wem eigentlich? Der Film fängt damit an, dass einem Autofahrer eine Leiche aufs Dach fällt und geht weiter mit ein paar Jugendlichen, die einen Unfall verursachen, wobei einer der Jungs sein bestes Stück verliert. Dann gibt es noch einen inszenierten Ãœberfall auf einen kleinen Laden, der auch nicht so abläuft, wie die Beteiligten es gerne hätten, und ein schwangeres junges Mädchen klaut die Bowlingkugel ihres Freundes, um … nee, selber gucken. Dann entwirren sich auch allmählich die ganzen kleinen Episoden, die alle um 11.14 Uhr ihren Höhepunkt finden und die alle miteinander zusammenhängen. Erst ganz zum Schluss schließt sich der Kreis, und wir erfahren, wer der arme Tropf vom Anfang ist, der von der Brücke fliegt.

11:14 versammelt ein paar nette Namen (Hillary Swank, Barbara Hershey, Rachel Lee Cook und Patrick Swayze, um nur einige zu nennen) um eine kleine Geschichte herum, die aber geschickt zu einer großen aufgebauscht wird. Ich war nach dem Film kurz versucht, auf Papier eine Zeitleiste anlegen, nur um mal zu gucken, ob wirklich alles zusammenpasst, so viele Details gibt es nachzuverfolgen. Manche Handlungsfäden verlieren sich allerdings im Nichts, andere Figuren sind nur Stichwortgeber und haben keine eigene Story und viele Dinge sind ganz, ganz fürchterlich an den Haaren herbeigezogen, aber trotzdem bleibt das gemeine Puzzle ein spannender Film. Kann man gut weggucken – und sich als Zuschauer darüber wundern, warum in manchen Filmen die Figuren immer und grundsätzlich und ohne Ausnahme von allen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, stets die dämlichste nehmen.

4 Antworten:

  1. : Ich war nach dem Film kurz versucht, auf Papier
    : eine Zeitleiste anlegen, nur um mal zu gucken

    … nehmen wir mal an, Du hättest es getan, dann hättest Du festgestellt, dass alles zusammenpasst. Ich weiss da… äh, aber wer tut schon sowas?

  2. :-)))

  3. Jupp, ich war von der Komplexität der Zeitstruktur auch begeistert, habe aber keine ungelösten Handlungsstränge bemerkt.

  4. Ich hätte gern gewusst, wie’s mit den Jungs im Van weitergegangen ist. Und mit dem Gaunerpärchen aus dem Laden, deren letzte Einstellung (ganz am Anfang des Films) die Flucht aus dem Polizeiwagen ist. Aber beides hat nicht groß gestört. Ist mir nur aufgefallen, dass die Storylines nicht „zu Ende“ geführt wurden.