Shopgirl

Sehr leiser, sehr schöner Film über eine junge Frau, die am falschen Ort bzw. beim falschen Mann nach Liebe und Schutz sucht. Claire Danes spielt in Shopgirl die verletzliche Mirabelle, die sich zuerst in ein Abenteuer mit einem sehr seltsamen jungen Mann (Jason Schwartzman) flüchtet, schlicht aus dem Grund, Nähe spüren zu wollen. Aber dann lädt ein älterer Mann (Steve Martin) Mirabelle auf dein Date ein. Sie fragt ihn vieles, aber nicht, warum er sich ausgerechnet sie ausgesucht hat. Beide leben ihre Beziehung unter verschiedenen Vorzeichen, und so kommt es unweigerlich zu Konflikten.

Shopgirl erzählt keine wahnsinnig neue Geschichte, schafft es aber, altbekannte Charaktere neu zu definieren bzw. die Art, wie sie miteinander umgehen. Steve Martin darf hier mal wieder unkomisch sein, was ihm inzwischen besser steht als Slapstick, Jason Schwartzman ist angenehm anzuschauen in seinem Schwanken, durchgeknallt oder normal zu sein, und Claire Danes wirkt den ganzen Film lang seltsam transparent, sensibel, aber nicht weinerlich, nach Geborgenheit suchend und gleichzeitig innere Stärke auszustrahlend, von der sie selbst noch gar nichts ahnt. Ich weiß zwar nicht, warum Danes in fiesen 50er-Jahre-Hausfrauen-Outfits rumlaufen musste, die sie sehr trutschig aussehen ließen, aber darüber wollte ich hinwegsehen, weil der Rest von Shopgirl den kleinen Ausrutscher locker wettgemacht hat.

Man guckt den drei Protagonisten ein bisschen über die Schulter, lebt ein wenig neben ihnen her und lässt sie dann etwas widerstrebend gehen. Aber die leise Traurigkeit, die sich in vorsichtige Hoffnung verwandelt, begleitet einen noch ein bisschen weiter.