Hustle & Flow
Hustle & Flow hat dieses Jahr den Oscar für den besten Song abgeräumt: It’s hard out here for a pimp – Ein Zuhälter hat’s echt nicht leicht. Wer den Quatsch glaubt, findet den Film wahrscheinlich klasse. Ich fand ihn leidlich unterhaltsam, konnte aber einfach nicht darüber hinwegsehen, dass sämtliche Frauenrollen ganz widerliche Klischees sind und der Held schlicht und einfach ein Arschloch ist.
Hustle & Flow erzählt die Geschichte von DJay (Terrence Howard, klasse), einem Zuhälter, der drei Mädels für sich arbeiten lässt. Eines Tages trifft er einen alten Schulkumpel wieder, der Musikproduzent für die örtliche Kirchengruppe ist. DJay, der abgebrühte Kerl, der seine Frauen gerne mal wie Dreck behandelt und eine von ihnen samt Kleinkind auf die Straße setzt, als diese ein paar Widerworte wagt, ist ergriffen von der Gospelmusik – ihm rollt telegen ein Tränchen die Backe runter, und keine zehn Filmminuten später hat er seinen Kumpel überzeugt, mit ihm einen Rapsong aufzunehmen. Dafür darf dann sein zweites Pferdchen den hook einsingen, netterweise die entschärfte Version für’s Radio: Whoop that trick anstatt von Beat that bitch. Ach, danke auch, Blödmann.
Egal. Ich fang schon wieder an, mich über den Kerl aufzuregen. Wer Lust hat, eine Stunde lang drei Männern dabei zuzusehen, wie sie ein Demotape aufnehmen und dabei echt viel schwitzen, dem sei Hustle & Flow ans Herz gelegt, vor allem, weil es ein Hollywood-Happy-End gibt. Ich war von dem Ende allerdings ein bisschen angenervt, weil ich’s DJay nicht die Bohne gegönnt hab. But that’s just me.