World Trade Center
World Trade Center beruht auf der wahren Geschichte von John McLoughlin und Will Jimeno, zwei Polizisten, die beim Einsturz des World Trade Centers am 11. September 2001 in den Trümmern eingeschlossen und viele Stunden später als 18. und 19. von insgesamt nur 20 verschütteten Menschen gerettet wurden.
Der Film beginnt sehr ruhig, mit langsamen Schwenks über New York, Pendlerzügen, Sonnenaufgang, einem großen Panorama von Manhattan mit seinem Häusermeer, in dem die zwei Türme des World Trade Centers stehen. Zwei Filmstunden später sehen wir die gleichen Aufnahmen nochmal. Leere Züge, staubige, mit Papier übersäte Straßen und das Panorama, das diesmal von einer riesigen grauen Wolke überdeckt wird. In den zwei Stunden dazwischen haben wir mit John und Will mitgelitten, ihren Gesprächen zugehört, mit denen sie sich gegenseitig am Leben zu halten versuchen (“If you die I die”) und ihre Familien kennengelernt, die anfangs nicht einmal wissen, wo ihre Männer, Söhne, Väter überhaupt sind.
Ich hatte mich vorher nicht mit dem Film beschäftigt, daher wusste ich nicht, wer überlebt und wer vielleicht nicht. Daher war der Film leidlich spannend. Trotzdem habe ich mich danach schon gefragt, was mir der Film großartig Neues sagen sollte. Die letzten Sätze von Nicolas Cage, der John spielt, weisen zwar in die gewünschte Richtung (“September 11 showed us what mankind can do”), verklebt das ganze aber gleichzeitig wieder zu einer blöden, patriotischen Soße. Jede Reportage über Ãœberlebende und Tote des 11. September hat mich emotional mehr mitgerissen, und was die Anschläge an Gutem und Schlechtem hervorgebracht haben, war mir auch schon länger klar. Daher frage ich mich, warum Oliver Stone unbedingt noch etwas zu dem Thema sagen wollte. Und vor allem: was.