Käsestangen
Seit dem Foodcoaching (auch schon viereinhalb Jahre her, ts) und meinem neu gewonnenen Vertrauen in mich, meinen Körper und dem, was er mir sagen will, wenn er „Süß!“ oder „Salzig!“ brüllt, habe ich alles im Haus, auf das ich Lust habe. Auch die früher so bösen verbotenen Dinge wie bergeweise Schokolade oder die großen Eispackungen. Ich weiß inzwischen, dass ich alles essen darf, was ich will, und mit diesem einfachen Satz hat sich bekanntermaßen bei mir sehr viel verändert. Weil ich alles essen darf, ist der Reiz des selbst auferlegten Verbotenen dahin – ich kann entspannt einen Riegel Schokolade essen und sie dann wieder in die Speisekammer legen. Das hätte mir mal jemand vor 25 Jahren erklären soll, aber egal. Live and learn.
Es gibt allerdings eine Ausnahme von der Alles-im-Haus-Regel: Chips. Bei denen weiß ich wirklich nicht, wie man es schafft, nur eine Handvoll zu essen. Wenn die Tüte auf ist, ist sie alle, immer. Also kaufe ich die nur, wenn ich spontan Lust darauf habe, schlemme sie genussvoll und warte darauf, dass mein Körper das nächste Mal Lust hat, was seit dieser Regel deutlich seltener vorkommt als ich dachte.
Gestern war so ein Tag, aber ich verspürte keine richtige Chipslust, sondern mehr so ein niggeliges „Will irgendwas knusprig-salziges, Maaaaann“-Gefühl. Wie gut, wenn man Tiefkühlblätterteig im Haus hat.
Erste Variante:
Tiefkühlblätterteigplatte auftauen lassen und von beiden Seiten mit einer Mischung aus
Eigelb und
Wasser bestreichen. Nach Herzenslust mit Zeug bewerfen, bei mir war’s
Sesam und
Meersalz. Alternativen wären Mohn, Kümmel, Kräuter, Knoblauchpulver (das könnte man theoretisch auch gleich zum Eigelb geben), Piment d’Espelette …
Die Platte in schmale Streifen schneiden. Die richtige Breite der Streifen habe ich auch noch nicht rausgefunden, die oben abgebildeten waren knapp einen Zentimeter breit; beim nächsten Versuch werde ich sie etwas schmaler machen. Die Streifen zu Locken drehen – das muss nicht perfekt symmetrisch werden – und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech umsiedeln.
Zweite Variante:
Zwei Platten nehmen und dünn ausrollen. Mit der Eigelbmischung bestreichen. Auf die eine Platte
geriebenen Hartkäse (bei mir Grana Padano) streuen und mit der zweiten Platte belegen. Nochmal drüberrollen – ich lege dazu Backpapier auf den Teig, damit er nicht klebt – und dann wie oben: in Streifen schnellen, zu Locken drehen, aufs Backblech damit.
Bei einigen Stangen habe ich den Käse mit dem Sesam und dem Salz zusammen draufgestreut; das war geschmacklich nicht ganz so intensiv wie die „Doppelplatte“, hat aber auch käsig geschmeckt.
Die Stangen im auf 200° vorgeheizten Backofen für zehn bis 20 Minuten backen.
Mein Körper will jetzt Blätterteig, der Irre.