Paris, die Nachwirkungen
Ich esse nur noch Käse und Weißbrot und trinke zuviel Rotwein.
Ich hab dem Kerl einen Film aus dem Regal geklaut und ihn geguckt, OV mit Untertiteln, von Anfang bis Ende: Ça commence aujourd’hui. Ich möchte, dass alle Stammleser und alle, die mich persönlich kennen, sich das mal kurz auf der Zunge zergehen lassen: Ich habe freiwillig einen ganzen französischen Film geguckt.
Dann war ich im Kino: 2 Tage Paris. Ich habe Geld für einen französischen Film bezahlt.
Danach bin ich auf die wunderschöne Empfehlung von Herrn K. hin einkaufen gegangen und habe mir Noir Désirs Le vent nous portera bei iTunes gegönnt. Dann habe ich den Text erstmal durch die Google’schen Sprachtools gejagt, damit ich weiß, worüber die Jungs so singen, und werde jetzt, ganz wie damals mit Nik Kershaws The Riddle, alle Vokabeln lernen, die in dem Song chanson vorkommen. (In diesem Zusammenhang: Endlich, endlich, endlich ist mir das Wort scullery mal begegnet, Herr Kershaw. Im letzten Harry-Potter-Buch nämlich.)
Wenn ich bei Safari die Buchstaben „dict“ eingebe, lande ich inzwischen automatisch beim Französischlexikon von LEO und nicht mehr beim englischen.
Vor ein paar Tagen ist das Lehrbuch für den Französischkurs an der Volkshochschule bei mir eingetroffen, das ich alter Streber wie früher natürlich schon in den Sommerferien durchlesen werde.
Dazu lese ich Les Misérables von Victor Hugo. Auf deutsch allerdings. Ganz wahnsinnig bin ich ja auch nicht. Für die Ein-bisschen-wahnsinnig-Tage habe ich mir Premier Livre zugelegt, ein kleines, zweisprachiges dtv-Büchlein, mit dem ich so wichtige Vokabeln wie le chat oder la poupée lerne. Gut, dass ich den Glöckner von Notre-Dame und den Grafen von Monte Christo schon als Jugendliche gelesen habe, sonst müsste ich das jetzt auch noch erledigen.
Unser nächster Urlaub wird aber so was von dringend nach Amerika gehen, mein lieber Herr Gesangsverein!
(Mon cher monsieur chorale!)