Bücher November 2014

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Hape Kerkeling – Der Junge muss an die frische Luft

Och jo. Kerkelings Jakobswegbuch habe ich mit großem Vergnügen gelesen, daher musste ich sofort zuschlagen, als ich dieses Werk sah. Ich hätte vielleicht ein bisschen besser auf den Untertitel „Meine Kindheit und ich“ achten sollen, denn eigentlich hatte ich mich auf eine Biografie vorbereitet und eben nicht auf eine Nacherzählung von einschneidenden Kindheitserlebnissen. Die sind bei Kerkeling allerdings sehr bemerkenswert; es gibt wahrscheinlich nicht viele Bücher, die von der Freude über ein eigenes Pony zum Selbstmord der Mutter führen. An einigen Stellen hat mich das Buch genauso bewegt wie Ich bin dann mal weg, meistens war ich aber doch höchstens bemüht interessiert.

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Karen Köhler – Wir haben Raketen geangelt

Dafür war das hier ein großer Wurf. Neun Erzählungen in moderner, klarer, schöner Sprache, die netterweise nicht von verlassenen Frauen handeln, die mager rauchend mit Weißwein am Fenster rumsinnieren (ja, ich unterstelle modernen Autorinnen jetzt ganz böse ganz fiese Sachen, ich weiß). Stattdessen wird hier mit Verlust anders umgegangen, kraftvoll und selbstbestimmt. Verlust von Körperfunktionen, Eigentum, Familie, alles ist grauenhaft, aber es kommen gute Geschichten dabei rum. Köhler schreibt nicht aufgesetzt, sondern eigen: „Der Mond schwebt als schiefe Sichel in der Dämmerung. Eine Trostkrümmung, in die man sich legen mag.“ (aus: Wild ist scheu), sie schreibt nachvollziehbar und überraschend, und sie schreibt so, dass man das Buch nicht wieder aus der Hand legen möchte.

Und dann waren da noch diese Bücher.

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