Die Hitler-Biografie ist dann doch nicht mal eben so entspannt runtergelesen. Damit ich nicht zu depressiv werde, habe ich kurz Daniel Kehlmanns Unter der Sonne eingeschoben, das ich recht hübsch fand, unaufgeregt, weglesbar. Ich fand es schön, von ihm mal ein paar kürzere Sachen zu lesen, auch wenn mich der Großteil der Geschichten nicht umgehauen hat. Aber ich mag Kehlmanns präzise Sprache. So wie hier, ein kleiner Ausschnitt aus Pyr:
„Ich habe einen angesehenen Handwerksberuf, der mir erstaunlich viel Geld einbringt. Ich habe eine hässliche Frau und zwei bestürzend dumme Kinder. Dazu zwei Autos und ein teures, bedrückendes Haus mit mehreren Fenstern, einem schmalen Balkon, einem kleinen Garten mit unkrautverpestetem Rasen und zwei viereckigen Rosenbeeten.“
„… zwei bestürzend dumme Kinder.“ Ab dem einen Wort hatte die Story bei mir gewonnen.