Was schön war, Donnerstag, 4. August 2016 – Bibliotheksliebe (Business as usual)
Sechs Stunden konzentriert und zufrieden in der Stabi gesessen und gearbeitet. Mein Hauptteil wächst, gut zwei Drittel der Arbeit sind fertig – also fertig im Sinne von „da gehe ich jetzt noch 20 Mal rüber.“ Ich habe gestern eine Quelle Zeile für Zeile ausgewertet, und so sehr ich mich anfangs über ihren Fund gefreut habe, desto misstraurischer wurde ich, je länger ich an ihr rumklöppelte. Die ist einfach zu sehr auf den Punkt, an ihr kann ich fast jedes Thema, das wir im Kindheitsseminar hatten, und nicht nur meines, nachweisen. Das beunruhigt mich jetzt, auch wenn ich weiß, warum in ihr so viel drin steht. Quasi Münchhausen-Syndrom, auf Quellen bezogen.
Außerdem freute ich mich über eine schöne Buchgestaltung. Nein, dieses Buch ist nicht meine Hauptquelle, ich werte es nur unterstützend aus. Wie auf der BSB-Website unter „Mehr zum Titel“ vermerkt ist, stammt das Buch aus dem Bestand der Ordensburg Sonthofen. Ich komme derzeit vom NS-Thema echt nicht weg. (Ich möchte jetzt nicht darüber nachdenken, wie es eventuell in den Bestand von Sonthofen gekommen ist.)
Mal wieder den Wikipedia-Eintrag zur Stabi durchgelesen und ehrfürchtig geworden. Ja, digital ist super, aber können wir bitte nie aufhören, Dinge aus Papier zu sammeln? Was ich durch den Eintrag auch gelernt habe: Wenn ich im Lesesaal sitze, sitze ich in einem Gebäude von Sep Ruf.
Im Hintergrund weitere Lebenserinnerungen von Menschen, die im 19. Jahrhundert ein Kind waren. Dazu mein Fächer, ohne den ich im Sommer nie aus dem Haus gehe.
Diese mit feinen Blütenranken bedruckte Vorschaltseite fühlt sich übrigens wie Stoff an, nicht wie das übliche Bibelpapier. Sowas hatte ich noch nie in der Hand.