Kaiserschmarrn

Kaiserschmarrn-Rezepte habe ich schon diverse ausprobiert, aber es war nie eins darunter, das so fantastisch schmeckt wie die Versionen, die man hier in Bayern in Gasthöfen und Restaurants kriegt. Gut, ich ahne, dass in denen zwei Pfund Butter und Zucker sind sowie Rosinen, die nicht nur in Rum, sondern noch in diversen anderen herrlichen Schnäpsen getränkt sind, um die Esserin völlig willenlos zu machen. Ich erinnerte mich gestern aber: Hey, du hast doch das bayerischste Kochbuch aller bayerischen Kochbücher – vielleicht guckst du da einfach mal rein anstatt weiter wild rumzugoogeln? Hab ich gemacht. Und dann fürstlich getafelt: Der Schmarrn hat genau die richtige Konsistenz zwischen fest und fluffig, und ich war überrascht, wie süß er trotz recht wenig Zucker war. Ich habe jetzt ein Kaiserschmarrn-Rezept!

Für zwei Personen. Auf dem Bild ist davon ungefähr ein Viertel abgebildet; ich wollte nicht ganz so verfressen aussehen.

40 g Rosinen in
1 EL braunen Rum einweichen. Ich habe die Mischung eine halbe Stunde stehen gelassen.

1 dicken EL Butter zerlassen. (25 Gramm, wenn ihr abwiegen wollt.)

2 Eier trennen und das Eiweiß zu sehr steifem Eischnee schlagen.

120 g Mehl mit
220 ml Milch,
den 2 Eigelb und der Butter vermischen, dann die Rumrosinen und zum Schluss vorsichtig den Eischnee unterheben.

Alles in eine gefettete Pfanne geben und bei mittlerer Hitze ausbacken. Ich habe ein Talent dafür, die Unterseite von Pfannkuchen und ähnlichem schwarz werden zu lassen, während die Oberseite noch roh ist, daher habe ich auf die Pfanne einen Deckel gesetzt und nach ca. fünf Minuten mal reingeguckt. Das hat hervorragend gepasst, ich konnte den Schmarrn fast komplett wenden; wenn er zerbricht, ist es egal, denn er wird ja eh zerpflückt. Nach dem Wenden habe ich ein wenig Zucker auf die Oberfläche gestreut, den Deckel wieder aufgesetzt und den Schmarrn weitere fünf Minuten gebacken. Am besten einfach ab und zu reinschauen, damit er nicht zu dunkel wird.

Zum Schluss in mundgerechte Stücke zerreißen und mit Puderzucker bestreut servieren. Bei mir gehört zwingend Apfelmus dazu, schön aus dem Supermarktglas; das mag ich ernsthaft lieber als mein selbstgekochtes.