Flight of the Conchords
Flight of the Conchords ist ein musikalisches Comedy-Duo aus Neuseeland – und gleichzeitig eine kleine, schrullige Serie, in der die zwei Jungs des Duos sich selbst spielen, wie sie zusammen in einem Appartement in New York wohnen und auf ihren Durchbruch in den USA warten, den ihr schräger Manager Murray sicherlich nicht zustande bringen wird. Das Besondere an der Serie ist die Mischung aus Songs der Band und der Rahmenhandlung rund um die Lieder. Die Songs sind dabei genauso seltsam wie die Figuren, die Dialoge und sogar die Teekannen in der WG-Küche oder die Sweatshirts, die einer der Jungs trägt. Und das war dann auch mein Problem mit der Serie: Ich kann mit lustigem Liedgut nicht so wahnsinnig viel anfangen, auch wenn die Conchords natürlich in einer anderen Liga spielen als Mike Krüger. Leider aber auch nicht in einer Liga mit den Pythons.
Laut Wikipedia wollten die Jungs mal ernsthafte Musik machen, sind dann aber doch bei albernen Texten und knuffigen Arrangements hängengeblieben. So wie hier, wo die beiden nicht weinen („I’ve just been cutting onions, I’m making a lasagna – for one“) oder hier, wo Bret seiner Freundin eigentlich ein Lied schreiben wollte, dass er den höchsten Berg für sie bezwingen will und ähnliche Klischees, bis Jermaine ihn fragt, ob er das wirklich wolle. Was Bret nicht will und sich deshalb für die Variante „Sag du doch erstmal, was du willst“ entscheidet.
Flight of the Conchords fühlt sich meist an wie die schönen Sinnlosserien à la The IT Crowd oder Extras, wo man sich auch immer fragt, was die Autoren geraucht haben, bevor sie sich über die Dialoge Gedanken gemacht haben. Manchmal wird’s etwas sehr belanglos, und dann habe ich mir immer gewünscht, dass die Songs kürzer wären und die Jungs lieber wieder band meetings mit Murray haben, der neben seinem Managerjob noch Kulturattaché für Neuseeland ist. Sein Büro ist mein liebstes Setting der Serie, denn in seiner Sperrholzbutze hängen wunderbare Reiseplakate für Neuseeland – mit Kracherslogans wie „New Zealand – It’s not part of Australia“ und ähnliche Herrlichkeiten. Davon hätte ich gerne mehr gehabt.