everybody else is doing it so why can’t i

ein buch zuende, das nächste schon griffbereit, „frisst du wieder bücher?“, soviele buchstaben und doch das gefühl, nichts neues zu sehen, zu fühlen, zu lernen, in der blogosphäre in der politik auf der arbeit im freundeskreis in der beziehung der die das gleiche, den ganzen tag, die gleichen themen, die gleichen aufreger, die gleichen mechanismen, ick bün all hier, kenn ich schon weiß ich schon hab ich schon, everyday is like everyday, montags den spiegel, freitags die dvds, samstags einkaufen, die selben (insert clever noun here, i’m out of them, copywriter’s block) an der bushaltestelle jedenmorgenjedenabend, einsteigen, aussteigen, fahrstuhl, türcode, kaffee, wasser, o-saft, überhaupt o-saft, schon zu uninspiriert für vier silben, schreiben, denken, korrigieren, schreiben, denken, korrigieren, irgendwann nur noch schreiben und korrigieren, rechner aus, fahrstuhl, einsteigen, aussteigen, „wie war dein tag?“, reviere markieren, grabenkämpfe vertiefen, versöhnungen abfertigen, zu gelangweilt fürs kino, zu müde für alles andere, am liebsten schon um neun den kopf ausmachen wollen und dösenschlafenträumen, bis mal wieder was neues passiert, bis bücher wieder spannend werden und filme und andere menschen und die tage an sich und der lange ruhige fluss woanders lang fließt. cry me a river. go with the flow.

December 5th, 2005

31 Antworten:

  1. das einzige, was in diesen fällen die grenzen neu steckt ist : reisen. wegfahren. weniger komfort. klar kommen müssen ohne all das, was oben beschrieben steht.

    Lu am 05. December 2005

  2. Mal sehen, ob der Kurztrip nach London was bringt (Fr/Sa). Hmpf.

    (Weniger Komfort? Over my dead body.)

    Anke am 05. December 2005

  3. No, over mine. The magic of Heathrow’s arrivals gate will cure all your ailments, actually. I feel it in my finger …

    Stephan am 05. December 2005

  4. Herzerweichend, man möchte in Tränen ausbrechen. Luxusprobleme. Bedauernswert. Es könnte einem übel werden …
    Der erste Kommentar trifft es gut – mal sehen wie es ist, klar kommen zu müssen. Dafür braucht man auch keinen Trip ins schicke London. Gibt genug ehrenamtliche Organisationen, die gerade im Moment Hilfe gebrauchen können. Bahnhofsmission, Drogenberatung, etc. DA bekommt man mal eine andere Perspektive.

    razor am 05. December 2005

  5. Und der Kerl? Oder haben Sie sich schon voneinander verabschiedet? ich hoffe, nicht, aber ich denke da an den “Schlafzimmer-streichen-statt-Haare-färben”-Veränderungswunsch…

    Jamie am 05. December 2005

  6. Die Tristess des Herbstes greift weiter um sich. Unaufhaltsam. Wir leiden alle drunter. Warten auf das Wiederaufblühen der Welt. Klingt, als gehörten Sie auch zu uns, den Frühlingskindern. Durchhalten, Teetrinken und auch mal Energielosigkeit zulassen.

    Janine am 05. December 2005

  7. Razor, dann viel Spaß beim Spritzenverteilen.

    Anke am 05. December 2005

  8. aufstehen, atmen, anziehen und hingehen.
    zurückkommen, essen und einsehen zum schluss:
    dass man weiter machen muss.
    (Kettcar, Landungsbrücken raus)

    Thomas am 05. December 2005

  9. schluchz. da hilft wirklich nur neue farbe im schlafzimmer.

    tim am 05. December 2005

  10. Entschuldigung aber das ist ja wohl ein Kommentar wie es blöder nicht geht!

    ***Razor, dann viel Spaß beim Spritzenverteilen.***

    Anke ich habe bisher sehr viel von Dir gehalten, aber das schreit vor Ignoranz, vor Selbstherrlichkeit, vor Luxus-Fettleibigkeit, vor Intoleranz, vor ‘Ich habe alles gesehen, dabei war ich nur in 5 Sterne Hotels im eingezäunten Gebiet’.
    Geh mal ein paar Monate in die dritte Welt. Dann wirst Du erleben was das Leben eigentlich ist. Und Dir wird es besser gehen!

    Aber trink lieber Deinen Orangensaft – am Besten den ‘frischgepressten’ mit Fruchtstücken, der herkömmliche schmeckt bestimmt nicht mehr. Kostet ja nur 2,80€ – ach nee, geh zu Aldi, dann sparst du 30 Cent.

    martin am 05. December 2005

  11. das klingt so als wäre das andere / die anderen verantwortlich für das glück, den reiz, als wärest du nur rezipientin und abhängig.
    das wäre so einfach und so öde.
    *hug*

    Agathe am 05. December 2005

  12. (tell me why i don’t like mondays, tell me why …)

    Anke am 05. December 2005

  13. Martin und Razor, geht doch einfach die Welt verbessern!
    [ich bezweifle allerdings, dass das ohne Humor geht. Davon gibt es nämlich sowieso schon viel zu wenig…]

    Frau Klugscheisser am 05. December 2005

  14. Anke, Kaffee, Bier, demnächst?

    isabo am 05. December 2005

  15. Die Herbstdepressionen… die befallen mich auch regelmäßig.

    Heißen Tee trinken, und es sich warm und kuschelig machen! :-)

    v3nomsoup am 05. December 2005

  16. Hallo, Anke!

    Dazu fallen mir spontan zwei Smiths-Zitate ein, eins zu Deiner Stimmung, eins zu den Kommentaren dieses eher grauenhaften Montags:

    1.
    Everyday is like Sunday,
    everyday is silent and grey…

    2.
    You shut your mouth
    how can you say
    I go about things the wrong way
    I am human and I need to be loved
    just like everybody else does

    Heute ist ein doofer Tag (file under: doofe Tage, vergessene). Bei mir auch. Heute bin ich müde, des Lebens müde, einfach mal so. Müde vom RennenMachenTunLeben. Passiert, geht vorbei.

    Kein gehaltvoller Kommentar, ich weiß. Aber Sympathiebekundung. Hug (unbekannterweise)!

    Smiri am 05. December 2005

  17. Oh, ein (unbeabsichtigtes?) Queens of the stone age-Zitat. Gleich mal anmachen.

    vib am 05. December 2005

  18. “that lucky old sun
    got nothing to do
    but roll around
    heaven all day”

    (that lucky old subn/ray charles)

    500beine am 05. December 2005

  19. solche tage gibt es nicht mehr, wenn man ein kind hat. meine kleine ist 14 monate und macht jeden tag was neues. man wundert sich, man ist erstaunt und man lacht plötzlich lauthals, obwohl man vor 5 minuten noch über was anderes geweint hat. man ist in einer anderen welt und fühlt sich fast so klein wie sie, wenn sie quietscht und kreischt vor lachen, weil man immer wieder hinter dem bett vorguckt und sich leicht in ihre richtung bewegt. bei peter pan heißt es, dass bei jedem babylachen eine elfe geboren wird- das ist kein kitsch, das ist pure wahrheit.

    claudia am 06. December 2005

  20. Hm? Wie meinen? Auch eine Anke Gröner wird wohl mal nen Durchhänger haben dürfen, ohne von euch gleich in die dritte Welt entsandt zu werden oder Kinder kriegen zu müssen?

    Lillian am 07. December 2005

  21. it’s oh so quiet, das klingt in mir nach,
    von björk, was wollt ich sagen, ich
    mag rote damen, also: anke gröner
    ist in meiner blockrolle. so.

    500beine am 07. December 2005

  22. Ey, Anke Gröner, jetzt mach mal endlich weiter hier. Kommentar schließen… Das ist so. “Boah jetzt hört mal alle her.”

    Ich sag nur “You fall in love”

    Und stimmt schon, die Leute mit Kind (WIR) haben für so Luxus-Deprikram nix Verständnis, haha.

    msia.de am 07. December 2005

  23. Msia, genau wegen solcher Rotzkommentare ist es gerade mal schön, meine Ruhe zu haben.

    (I am in love. What’s your fucking problem? Lies woanders. Laufen noch genug andere Weblogs rum.)

    Anke am 08. December 2005

  24. Verehrte Anke. Mir ging schon als Schulkind der immer gleiche Weg dorthin auf die Nerven u. habe mir schon mit 13 gedacht, diese Stufen soll ich noch ein paar Jahre jeden Tag hinaufgehen?!

    Gönnen Sie sich eine Blogpause, aber nicht zu lange, ich bin schon gespannt auf Ihre King Kong Rezension. Sonst alles Gute und lassen Sie sich Ihren O-Saft nicht vermiesen.

    moni am 08. December 2005

  25. Hallo Anke,

    erst mal Danke für all die guten Filmbeprechungen!

    Und dann: Ich weiss ja nicht, was Du von Wikipedia hälst, aber vielleicht magst Du in diesem Artikel Dein Wissen einbringen? http://de.wikipedia.org/wiki/The_West_Wing_%28Serie%29

    nodutschke am 08. December 2005

  26. Nach bereits unendlicher Suche nach dem Märchen des Pfefferkuchenmannes, der nicht nur in Shrek sondern auch in Brothers Grimm auftaucht (den ich allerdings auch etwas lau fand), bin ich langsam zum Schluss gekommen, dass dieses Märchen gar keines der Gebrüder ist. Falls es hier jemand besser weiß, warte ich gerne auf Widerlegung. Freunde und ich haben es zur momentanen Herausforderung gekürt herauszufinden worum es in diesem Märchen eigentlich geht aber niemand kommt weiter. Kann mir jemand behilflich sein? Liebe Grüsse und danke schon im Voraus.

    Annie am 11. December 2005

  27. Erst wenn du den Zorn und die blanke Empörung der Gutmenschen und humorfreien Moralisten auf dich gezogen hast, weisst du, dass dein Weg nicht falsch sein kann.

    Nacktmulch am 11. December 2005

  28. Zuspruch von mir.

    Kinder machen übrigens niemanden zu einem besseren Menschen. Was soll das? Dieses “bekomm Du erst mal Kinder, bevor Du…” trägt zur verbreiteten Elternfeindlichkeit bei. Dankeschön. Wer Kinder hat, braucht nicht zur Bahnhofsmission?

    Ich darf das sagen, weil ich sicher von allen hier die meisten Kinder habe.
    Ich kenne immer noch herbstliche Zustände, suchthaftes Bücherinhalieren und und quälende Mühlräder.

    sopran am 13. December 2005

  29. Also… jetzt bin ich wirklich überrascht, wieviel Ärger, gerade schon bedingungslosen Belehrungseifer es auslöst, wenn mal jemand sagt, dass er sich nicht in Ordnung fühlt – in einer Welt, die halt nicht in Ordnung ist.
    Auch ich kann mich anstrengen, wie ich will, der Sinn geht nicht nur mir verloren. Und: Ich hasse es, wenn man sich ständig anhören muss, dass man doch froh sein darf, dass man noch Arbeit hat. Hä?

    wasserfrau am 13. December 2005

  30. @wasserfrau.
    Volle Zustimmung von mir. Bei einer 50 bis 60 Stunden-Woche hat man zwar Arbeit, aber hat man auch ein Leben?

    moni am 14. December 2005

  31. Vielleicht mal die Hodenkrebs-Gruppe besuchen. (siehe Fight Club)

    Wenn sowas nix nützt einfach ALLES hinwerfen und noch mal starten. Erase And Rewind… Aber wer hat schon den Mumm?!

    eon am 15. December 2005