Tagebuchbloggen 06./07.02.2010 (Cranberry-Scones, Rotkohlsalat, Zwiebeltarte)
Cranberry-Scones gebacken. Mehrmals, weil lecker. Schmecken auch mit schnöder Butter statt mit clotted cream. Zum Rezept bitte zu delicious:days und alles religiös befolgen. Vor allem den Tipp „Ausstecher nicht drehen, weil die Scones dann unterschiedlich aufgehen“. Jepp.
Für den schönen stoffigen Hintergrund bedanken Sie sich bitte bei Frau coolcat, denn das ist die Rückseite meines Quilts, auf der die Reste der kleinteiligen Stoffquadrate auf der Vorderseite gelandet sind. Unter anderem ein langes Stück in rotweißgepunktet. Perfekt.
Einen Rotkohl zu warmem Salat verarbeitet. Im Originalrezept sind Rosinen, aber die mögen wir beide nicht. Daher gab’s bei uns frei nach Schnauze (und weil der Rechner im Wohnzimmer stand und ich keine Lust hatte, ihn in die Küche zu schleppen, um die Maßeinheiten mitzukriegen, weil auch der Akku gerade leer war und ich dann noch das Netzteil aus dem Arbeitszimmer, und ach, mein Leben ist ja manchmal so anstrengend):
– eine dem eigenen Gusto angemessene Portion Rotkohl in Streifen schneiden
– ein, zwei Zwiebeln oder Schalotten und ein, zwei Knoblauchzehen in Olivenöl andünsten
– den Rotkohl dazuwerfen, Salz drüber und einen ordentlichen Schuss Balsamico
– ebenfalls in die Pfanne: getrockneter Rosmarin. Bei uns waren es Kräuter der Provence.
Das ganze ein paar Minütchen vor sich hinköcheln lassen, bis der Rotkohl etwas weicher, aber nicht matschig geworden ist. Noch ein paar Sonnenblumenkerne und bröckchenweise Fetakäse drüber, fertig.
Für mich war das wieder ein umwerfendes Geschmackserlebnis, weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, mediterrane Kräuter über sowas – für mich – Deutsches wie Rotkohl zu werfen. Und es passt mal wieder alles so gut zusammen, was mich auch immer überrascht: die Süße der Sonnenblumenkerne, der herbe Essig, der frische Feta, der knackige, milde Rotkohl – toll.
Zwiebeltartelettes gemacht. „Gebacken“ kann man bei Tiefkühlblätterteig ja kaum sagen, aber irgendwo ist dann auch ne Schmerzgrenze, was das Selbermachen angeht.
Im Rezept klingt es so, als sei die Kombi Blätterteig – angeröstete Zwiebeln – Käse eine Offenbarung sondergleichen. Vielleicht war ich deshalb ein bisschen enttäuscht vom Endergebnis, denn das kleine Törtchen schmeckte nicht wie das achte Weltwunder, sondern nach Blätterteig, Zwiebeln und Käse. Not that there’s anything wrong with that. Ich bin ja ganz bei dem Twitterer/der Twittererin, der/die mal schrieb, alles im Leben lasse sich dadurch verbessern, dass man es mit Käse überbacke. Aber ich hatte dann doch etwas mehr Zing erwartet.
Nicht falsch verstehen, die Tarte ist lecker, aber auch nur mit was Frischem nebenan zu ertragen. Bei uns war es eine wilde Mischung aus irgendeinem fitzeligen grünen Salat, dessen Name mir egal ist, Radicchio, Chicoree und Rotkohl. Das Dressing bestand aus Rotweinessig, Rapsöl, Ahornsirup und natürlich Salz und Pfeffer. Und weil ich endlich den Makroaufnahmeknopf bei meiner Digicam entdeckt habe, konnte ich mal etwas näher rangehen ans Futter. Leider seht ihr deshalb weder meine grau-umrandeten Lieblingsteller noch das total kunstvoll verkleckste Dressing. Aber zum ersten Mal finde ich ein Fressfoto wirklich schön.
Und ich hoffe, das Grünzeug ist eine späte Genugtuung für Frau Lu, der ich immer vorgejammert habe, dass Salat doof und langweilig sei und der ich jetzt recht geben muss: Wenn man mehrere Sorten zusammenwirft, schmeckt das ziemlich lecker.
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Und wenn die Colts jetzt noch den Super Bowl gewonnen hätten, wäre es ein perfektes Wochenende gewesen. Snif.