Tagebuchbloggen 18.02.2010 (Süßkartoffel-Linsen-Salat, Zitronenmarzipan)

Sorry, wieder ein Fresspost. Ich mach ja nix außer Kochen und Essen. Gestern war ich noch beim Zahnarzt, aber das ist nicht so unterhaltsam wie Kochen und Essen. Und gearbeitet hab ich, aber das ist nur für mich so unterhaltsam wie Kochen und Essen. Daher also: Kochen und Essen, yay!

Ich traue mich kaum, es zuzugeben, aber ich habe mich einige Male auf der Webseite von Gwyneth Paltrow rumgetrieben. Kann man wunderbar drüber lästern, kann man aber auch einfach als freundliche Webseite für reiche, dünne Frauen mit sehr viel Zeit hinnehmen. Und ab und zu postet die Dame sogar Rezepte, die mehr als drei Kalorien haben, so wie das, was wir gestern gegessen haben: einen Salat aus grünen Linsen und Süßkartoffeln.

Zwei Möhren, eine Zwiebel und zwei Knoblauchzehen kleinschneiden. Oregano und Thymian nach Belieben dazuwerfen – bei Gwyneth jeweils ein Viertel Teelöffel, aber mit sowas fangen wir hier gar nicht erst an. Rein mit dem Zeug.

Alles in einem großen Topf auf mittlerer Hitze circa zehn Minuten anbraten, bis die Möhren etwas weicher geworden sind. Sagt jedenfalls Gwyneth. Ich habe mich im Nachhinein gefragt, warum die Möhren vorher weichwerden müssen, wenn sie danach eh mit zwei Tassen grünen Linsen (gewässert und hübsch sauber) und vier Tassen Wasser bedeckt und zum Kochen gebracht werden, um dann bis zu 40 Minuten im geschlossenen Topf vor sich hinzusimmern. In der Zeit müssten sie doch locker weichwerden, oder? Und 40 Minuten waren dann auch einen Tick zu lang; „bissfest“ konnte man die grüne Pracht leider nicht mehr nennen. Und „grün“ auch nicht.

Während die Linsen gar werden, den Ofen auf 200° vorheizen und auf einem Backblech zwei große Süßkartoffeln, in mundgerechte Stücke geschnitten, mit je zwei Esslöffeln Olivenöl und Ahornsirup und einer guten Prise Chili rösten, bis sie weich geworden sind.

Dann Linsen und Süßkartoffeln vermischen, ordentlich Petersilie drüber und zum Servieren nochmal mit Öl beträufeln und mit Meersalz aufhübschen.

suesskartoffel_linsen

So ganz hundertprozentig hat mich das Gericht nicht umgehauen, weil mir die Linsen zu dominant waren und ich wirklich gar nichts mehr vom Rest der leckeren Zutaten geschmeckt habe. Mal sehen, wenn ich nächstes Mal einfach die Mengen umkehre – mehr Süßkartoffeln als Linsen –, ob’s mir dann besser gefällt. Aber an das Allstar-Linsenrezept, das ich wirklich dauernd essen könnte, kommt es lange nicht ran.

„Nachtisch“ kann man das nicht unbedingt nennen, was wir dann noch auf dem Speisezettel hatten. Zufällig *hust* lagen bei uns in der Speisekammer noch Marzipanrohmasse und zartbittere Kuvertüre rum, und zusammen mit der abgeriebenen Schale einer Biozitrone habe ich daraus mal eben Marzipankonfekt gezaubert. Ich habe zwar weder eine Pralinengabel noch ein Abtropfgitter, aber ich ahne, was demnächst auf dem Amazon-Wunschzettel rumlungert. Gestern haben es aber auch eine Gabel und Alufolie getan.

zitronenmarzipan

Der Kerl meinte zwar zu meinen Kunstwerken, ihm hätte auch die Rohmasse in der einen und die Kuvertüre in der anderen Hand genügt, aber der Kerl ist auch jemand, der meinen geliebten Gummiteigschaber „Werkzeug des Teufels“ nennt, weil man mit ihm jede Schüssel so leer kriegt, dass für mein kleines Memmchen kein Teig mehr zum Auslecken bleibt.