„UND ALLE SO: YEAAHH.“

(Interweb, j’adore.)

I will not read your fucking script.” Sagt Josh Olson. Zu Recht.

“It rarely takes more than a page to recognize that you’re in the presence of someone who can write, but it only takes a sentence to know you’re dealing with someone who can’t.

(By the way, here’s a simple way to find out if you’re a writer. If you disagree with that statement, you’re not a writer. Because, you see, writers are also readers.)

You may want to allow for the fact that this fellow had never written a synopsis before, but that doesn’t excuse the inability to form a decent sentence, or an utter lack of facility with language and structure. The story described was clearly of great importance to him, but he had done nothing to convey its specifics to an impartial reader. (…)

Which brings us to an ugly truth about many aspiring screenwriters: They think that screenwriting doesn’t actually require the ability to write, just the ability to come up with a cool story that would make a cool movie. Screenwriting is widely regarded as the easiest way to break into the movie business, because it doesn’t require any kind of training, skill or equipment. Everybody can write, right? And because they believe that, they don’t regard working screenwriters with any kind of real respect. They will hand you a piece of inept writing without a second thought, because you do not have to be a writer to be a screenwriter.“

Wir sollten das Netz verwenden, um die Zeitungen zu reparieren, weil sie inzwischen, aus Gründen, die vermutlich mit Bildung zu tun haben, zu einem guten Teil von Halfwits, besinnungslosen Positionslaberern und nachlässigen Schwachmaten, die immer was mit Medien machen wollten, übernommen sind — anstatt das Kapital darüber zu belehren, daß Tradition kein Geschäftsmodell sei. Das Kapital kommt sicher ganz gut ohne die Ratschäge seiner Tagelöhner klar.“

(via Holgis Gezwitscher)

(He, pssst, am Ende dieses wunderbares Zitats aus einem wunderbaren Buch stehen drei Anführungszeichen hintereinander. Indirekte Rede in direkter Rede in einem Zitat. Toll. Und eventuell sogar grammatikalisch korrekt.)

” ‘I make the world’s best-selling rat poison.’ (…)

‘What’s your secret?’ I asked.

‘My competitors approach rat poison the wrong way,’ he said. ‘They study rats. I study people.’ Signor Donadon pointed at my plate with his fork. ‘Rats eat what people eat.’

I glanced down at my fegato alla veneziana and suddenly saw my dinner in a new light.

‘Venetian rats would be very happy to eat what you have on your plate,’ he said, ‘because they’re used to eating that kind of food. But German rats would not be interested at all. They prefer German cuisine – wuerstel, Wiener Schnitzel. So for Germany I make a rat poison that is forty-five percent pork fat. My French rat poison has butter in it. For America I use vanilla, granola, popcorn, and a little margarine, because Americans eat very little butter. I base my New York rat poison on vegetable oils and essential oils with orange fragrance to remind the rats of hamburgers and orange juice. For Bombay I add curry. For Chile, fish meal.
‘Rats are very adaptable. If their hosts go on fad diets, the rats go on the diets, too. I maintain thirty research stations around the world so I can update the tastes and flavours of my poisons in order to make them consistent with the latest trends in human dining.’

‘What’s in your Italian rat poison?’ I asked.

‘Olive oil, pasta, honey, espresso, green-apple juice, and Nutella. Especially Nutella. I buy tons of it. Rats love it. I told the Nutella company I would be happy to endorse it on television, and they said, “Oh, God, no! We beg you. Please tell no one!” ‘ “

John Berendt, The City of Falling Angels, Sceptre 2006, Seite 99/100

Vom Snoodie zum Foodie

Bisher war für mich beim Einkaufen immer wichtig: Wie gut kann man da parken bzw. wie nah ist die nächste Bushaltestelle. Deswegen habe ich jahrelang in einem Riesensupermarkt eingekauft, der alles hatte und dazu prima Öffnungszeiten und selten ein volles Parkdeck.

Seit ich ein bisschen darauf achte, was ich so in mich hineinwerfe, habe ich festgestellt, wie unglaublich mies das Gemüse schmeckt, das ich in eben diesem Supermarkt jahrelang klaglos gekauft habe (wenn ich denn mal Gemüse gekauft habe). Dass die blassen Gewächshaustomaten nicht gegen die knubbeligen knallroten vom Markt anstinken können, war mir schon klar, aber inzwischen schmecke ich Unterschiede bei Bohnen, bei Paprika und vor allem bei Möhren. Die kaufe ich schon länger in Bioqualität bzw. die aus dem Supermarkt, auf denen Bio steht. Nur um jetzt allmählich zu merken: Da geht auch noch was in Richtung guter Geschmack.

isebeute

Es sind gerade einmal vier Wochen, in denen ich bewusst esse – und ich ahne, dass ich aus dieser leckeren Falle nicht mehr rauskomme. Vor einigen Tagen hatte ich meinen Magen frühzeitig auf frische Nudeln mit selbstgemachtem Pesto zu Mittag eingestellt, nur um dann zur Mittagszeit zu merken: nicht mehr genügend Mehl im Haus. Und anstatt nun die geschätzten fünf Kilo Fertignudeln anzubrechen, die natürlich noch bei uns in der Speisekammer liegen, bin ich zum Supermarkt gegangen (gegangen!), um mir Mehl nachzukaufen. Denn wenn ich schon das Pesto selbstmache, sollen die Nudeln dagegen nicht abstinken. Anderes Beispiel: Letzten Freitag gab’s bei uns Fisch (auch so eine tolle neue Sache). Da der Kerl keinen Alkohol trinkt, ich aber inzwischen seeeehr auf den Geschmack gekommen bin, zu jedem Abendessen ein Glas Wein zu trinken, habe ich über das passende Getränk zum Fisch nachgedacht. Im Kühlschrank stand schon ein offener Riesling, von dem ich aber wusste, dass er zarten Fisch einfach plattmacht. Also habe ich eine Flasche meines geliebten Muscadet gekauft, von dem ich wusste, dass er gut mit Meeresbewohnern klarkommt – und habe nun zwei offene Flaschen bei mir rumstehen, einfach weil ich keinen okayen Wein trinken wollte, sondern einen passenden.

Das Biogemüse aus dem Supermarkt finde ich inzwischen eher naja, weil ich weiß, wie gut zum Beispiel die Tomaten vom Marktstand oder vom Türken um die Ecke schmecken können. Ich weiß inzwischen, dass eigentlich alles mit frischen Kräutern noch besser schmeckt. Ich traue mich, an alles Pfeffer zu geben, vor dem ich vorher einen Heidenrespekt hatte, von dem ich jetzt aber weiß, wie herrlich er Geschmäcker hervorkitzelt, wenn man ihm die Chance dazu gibt. Ich frage an der Käsetheke nach mir unbekannten Sorten, um etwas Neues auszuprobieren. Ich dränge mich freiwillig durch Menschenmassen auf Märkten, und der Kerl steht klaglos in Schlangen in Metzgereien, anstatt bequem mit dem Auto zum leeren Supermarkt zu fahren und belanglose Nahrungsmittel zu kriegen. Ich backe Brot selber, ich benutze meine Nudelmaschine wieder, und gestern habe ich auch die Eismaschine mal wieder angeworfen, um aus frischen Himbeeren, Jogurt und Ahornsirup Fruchteis herzustellen. Ich gewöhne mich sogar langsam an Espresso ohne Zucker, um auch hier den unverfälschten Geschmack kennenzulernen, der mir bei allen anderen Lebensmitteln inzwischen so wichtig geworden ist.

nudeln

Und: Der Kerl und ich schaffen es nach über fünf Jahren Beziehungszeit endlich, regelmäßig gemeinsam am Abendbrottisch zu essen, trotz weiterhin unterschiedlicher Tagesabläufe. Aber das ist uns inzwischen wichtiger geworden als bequem vor dem Rechner oder dem DVD-Player Zeug in uns reinzuwerfen: gemeinsam entscheiden, was man kocht, eventuell gemeinsam einkaufen oder kochen, je nachdem wer Zeit hat, und dann eine Stunde damit zuzubringen, ein frisches, leckeres Essen zu genießen. Plus Wein und Käse und Obst zum Nachttisch (gerne auch in Eis- oder Kompottform) und Espresso und eventuell Grappa für die Dame des Hauses.

Nebenbei: Ich habe seit Wochen kein Perfektes Dinner mehr gesehen.

Photo Roulette

Ich kann es kaum erwarten, mal wieder zu verreisen, um dieses Spiel auszuprobieren. Kann bitte mal jemand ein Multi-User-Blog anlegen, das „Fotoroulette“ heißt?

“To me Venice was not merely beautiful: it was beautiful everywhere. On one occasion I set about testing the notion by concocting a game called ‘photo roulette’, the object of which was to walk around the city taking photographs at unplanned moments – whenever a church bell rang or at every sighting of a dog or cat – to see how often, standing at an arbitrary spot, one would be confronted by a view of exceptional beauty. The answer: almost always.”

John Berendt, The City of Falling Angels, Sceptre 2006, Seite 27

Radikaler Gegenentwurf zum Internet-Manifesszzz: das Lebensmanifest. Sogar ohne Bindestrich.

Felix nimmt sich von den 17 Allgemeinplätzen des Internet-Manifessszzzzz erstmal sechs vor.

behauptung #6: „Das Internet verändert verbessert den Journalismus.
wunschdenken. nicht dass ich imun gegen wunschdenken wäre, im gegenteil. aber hier wäre definitiv ein konjunktiv angebracht. thesen oder behauptungen im kunjunktiv machen sich nicht gut, ich weiss. aber hat das bildblog die bild-zeitung verbessert, hat stete blogger-kritik den spiegel-online verbessert? vielleicht, vielleicht aber auch nicht. immerhin hat das internet dem journalismus das durchstreichen geschenkt. aber: auch das internet macht aus scheisse kein gold.

“About two years ago, I bought the game Animal Crossing.”

(via Grindcranks Gezwitscher)

Statusmeldung

Heute vor zwei Wochen ist Lu vorbeigekommen, um des Kerls und meine Essgewohnheiten ein wenig umzukrempeln. Seit 14 Tagen esse ich so gut und gesund wie schon lange nicht mehr – und achte nicht die Bohne auf solche Lustigkeiten wie Fette oder Zucker. Einzige Regel: abends keine Kohlenhydrate und etwas mehr Bewegung. Was bei mir hieß, statt drei Stationen mit dem Bus zu fahren, einfach mal zu Fuß gehen. Mehr nicht. Erstmal. Was das Essen angeht, ist Jamie Oliver mein neuer Freund, dessen Kochbücher mit Post-its gespickt sind, die wir jetzt abarbeiten. Genauer gesagt, haben wir die letzten Tage geschlemmt. Wir hatten Chili con Carne mit Rinderhack statt des fettfreien Tatars, wir haben Mohrrüben in Butter geschwenkt statt sie in Brühe zu kochen, wir haben so ziemlich in alles üppig das gute Olivenöl reingehauen, wir dippen weiterhin gerne Gemüse in hochprozentige Fetacremes, wir gönnen uns abends ein paar Stückchen Käse nach dem Essen, wir hatten Lachs mit Speck, Radicchio, Pinienkernen und Balsamico (Jamie!) und mit Parmesan überbackenen Blumenkohl (Reste!), wir hatten Sonnenblumenbrot zum Frühstück und selbstgemachte Nudeln zum Mittag, wir haben gefühlt zehn Kilo Tomaten, Paprika, Pastinaken, Spinat, Zwiebeln, Knoblauch, Gurken, Weintrauben, Erdbeeren, Nektarinen und Äpfel vernichtet, wir beschließen jedes Abendessen mit einem Espresso mit Zucker anstatt mit Süßstoff drin und drei Amarettinis (Völlerei!), und ich habe zu jedem Abendessen ein Glas Wein gehabt. Keine einzige Kalorie gezählt, auf nichts geachtet außer: Es soll schmecken und es soll gesund sein.

Ergebnis nach 14 Tagen: 4,7 Kilo weniger auf der Waage. Unfassbar. Essen, du alte Nase, vielleicht bist du ja doch nicht so doof wie ich immer dachte.

Ein dickes Dankeschön an Yan, der mich gestern mit einem Amazonpäckchen überrascht hat. Inhalt: The City of Falling Angels von John Berendt. Berendt hat bisher nur ein einziges Buch geschrieben, Midnight in the Garden of Good and Evil, das ich immer noch zu meinen Lieblingen zähle. Daher hat es mich sehr gefreut, jetzt sein Gesamtwerk im Schrank zu haben. (Schreib, Junge!) Nochmals vielen Dank.

Nebenbei: Aus dem wunderbaren Buch ist ein grottenschlechter Film geworden. Regie: Clint Eastwood. Ja, der. Mit dabei: Kevin Spacey, John Cusack und ein ganz frischer Jude Law. Man kann also auch mit ner Menge toller Leute ganz viel Blödsinn machen.