The Exorcism of Emily Rose
Spannender Film über eine gläubige junge Frau, die glaubt, von Dämonen besessen zu sein und die ihre Medikamente gegen Epilepsie und Schizophrenie absetzt, um sich einem Exorzismus zu unterziehen, an dem sie schließlich stirbt. Der verantwortliche Priester wird deswegen vor Gericht gestellt, und mit dieser Verhandlung beschäftigt sich der Film.
Ich fand The Exorcism of Emily Rose (Der Exorzismus von Emily Rose) recht angenehm, weil er nicht mit Splattereffekten übersät ist. Ich gebe zu, dass meine Schreckschwelle verdammt niedrig ist und ich gruselige Filme nur tagsüber gucken kann, mit Schnuffeldecke und Telefon in Reichweite und am besten noch mit zusätzlichen Lichtquellen. Exorcism beschränkt sich auf wenige effektvolle Szenen, bei denen ich mich fürchterlich erschreckt habe, über die hartgesottene Horrorfilmfans aber wahrscheinlich nur müde lächeln können. Aber das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt viel weniger auf den Effekten als eben auf der Story. Vor Gericht will die Anwältin (Laura Linney) des Priesters (Tom Wilkinson) aufzeigen, dass niemand wirklich sagen kann, was mit Emily passiert ist. Sie könnte an Epilepsie gelitten haben, sie könnte aber auch von Dämonen besessen sein. Der Film zeigt beide Möglichkeiten überzeugend auf, und wenn man nicht von vornherein die eine oder andere Möglichkeit als Blödsinn abgetan hat, macht einen der Film auch nicht schlauer. Und genau das hat mir an ihm gefallen – der Film überlässt es dem Publikum, sich zu entscheiden, was es glauben möchte. Genau wie Religion, die der Handlung zugrunde liegt, es auch jedem offen lässt, sich mit ihr zu beschäftigen oder nicht. Aber selbst wenn man sich bereits vor dem Film ein Urteil gebildet hat, ist Exorcism ordentlich gemachte Unterhaltung. Der Film hat ein zügiges Tempo, sehr gute Darsteller und hat mich persönlich durch seine düstere, stumpfe Farbigkeit beeindruckt, die eine sehr eigene Stimmung transportiert hat.