Golden Globes 2007
Gna, Babel nicht geguckt, The Departed nicht geguckt, die zigmal nominiert sind – lohnt sich ja gar nicht, die Globes zu schauen. Ich kenn ja eh nix.
Macht nix.
2.02 Uhr. Guter Auftakt. Herr Clooney gibt sich die Ehre und haut ohne weiteres „Hallo, los geht’s, seid ihr gut drauf?“-Gelaber den Globe für die beste Nebendarstellerin raus: Jennifer Hudson für Dreamgirls. Yay. Eine etwas üppigere Darstellerin, schick in schlichtem Schwarz, die sich über diesen Preis freut: “You don’t know what this does for my confidence.”
2.06. Justin Timberlake verleiht Best Original Song (wollte gerade fragen, was er da macht) an Song of the Heart von Prince aus Happy Feet. The Artist hatte keine Lust zu kommen. Justin macht sich 20 Zentimeter kleiner und accepted den Preis on his behalf.
2.12. Eva Longoria und Dings verleihen … uh, copy and paste: Best Performance by an Actor in a Supporting Role in a Series, Mini-Series or Motion Picture Made for Television an Jeremy Irons. Oh, Schnuffi Justin Kirk ist auch nominiert. Für irgendwas. Irons Dankesrede ist schön. “This is a nightmare. I live in Ireland, and I forget all of you. I come over here and I can’t remember all your names.“ Brangelina lachen. Dann wird’s wieder normaler.
2.15. David Spade und Tina Faye Fey verleihen den “award for the least funny performance bei an actress”. Oder: Best Performance by an Actress In A Television Series – Drama an Kyra Sedgewick, die total überrascht tut und erstmal hubby Kevin Bacon knutschen muss. Evangeline Lily guckt ein bisschen wehmütig. Kyra: “I won’t be even remotely funny.” Stimmt. Schnarch.
2.22. Hehe, ProSieben hat keine Werbung mehr. Wir gucken in den Saal, wo alle rumstehen und quatschen. Bei den Oscars gibt’s mehr Disziplin!
2.23. Naomi Watts mal wieder in was Schickem, hellblau mit goldenen Applikationen und schulterfrei, moderiert den Clip zu Babel an. Anscheinend betont man Blanchett auf der zweiten Silbe. Und sie kann den Namen des Regisseurs nicht aussprechen. Ich kann ihn nicht mal schreiben.
2.25. Renee Zellwegger (iiih, Donald Trump im Publikum – TEAM ROSIE!) in schick flaschengrün bedankt sich bei der Hollywood Foreign Press Association für die Party und moderiert Philipp Burk von eben dieser Truppe an.
2.27. Jessica Biel und Sean Combs (Puffy, as his friends call him) verleihen Best Performance by an Actress in a Supporting Role in a Series, Mini-Series or Motion Picture Made for Television. Jemand von Studio 60 ist nominiert (Matthew Perry sitzt neben ihr), kriegt ihn aber nicht. Emily Blunt kriegt ihn für Gideon’s Daughter. (Wer? Was?) Ah, apparently British.
2.30. Der Cast von Heroes tritt auf und beschwert sich darüber, dass das hier eigentlich ihr time slot für die Sendung wäre. Dann verleihen sie Best Performance by an Actor In A Television Series – Drama (go, Kiefer!) an – auch gut – Hugh Laurie. Er guckt genauso schlechtgelaunt wie in der Serie auf dem Weg zur Bühne. “I am speechless. I am literally out of a speech.” Er fragt, ob bei den ganzen gift baskets mit Schuhen und Manschettenknöpfen nicht auch eine Dankesrede von Dolce & Gabbana möglich wäre. Dann dankt er seiner Crew, die toll sei – alle sagen ja immer, dass sie eine tolle Crew hätten. “Logically, this can’t be true. They can’t all be wonderful. Somebody somewhere is working with a crew of drunken thieves. But it’s not me. I am thankful to spend my time in their company. They smell of freshly mown grass. I would like to thank Robert Sean Leonard. I can’t remember why, but he gave me a reason.” Und so weiter. Ich kann nicht so schnell tippen!
2.40. Ein strubbeliger Charlie Sheen moderiert den Clip für Bobby an, den sein Bruder Emilio Estevez geschrieben und gedreht hat.
2.21. Steve Carrell haut Best Animated Feature Film an Cars raus. Diese Kategorie ist neu. Carrell: “This is a big deal. Last time we had a new category was back in the 50s for this thing they call Television.”
2.45. Joaquin Phoenix in schlicht schwarz präsentiert ohne fuss Best Performance by an Actress in a Motion Picture – Musical or Comedy an … mal wieder Meryl Streep für den Prada-Teufel. Der wievielte ist das für sie? Ihr cremefarbenes Outfit sieht aus wie ein Kleidersack. “I think I’ve worked with everybody in the room.” Dann zieht sie einen Zettel aus der Tasche, alle nölen ein bisschen. “Oh shut up, it’s not that long.” Isses wohl.
2.54. Ben Stiller (yay) redet, während die Leute sich noch setzen. “Please enjoy one of the few clips we can actually show on television from Borat.”
2.56. Be still my heart. Salma Hayek in weiß, wunderschön, hachseufz … ach ja, der Preis. Best Mini-Series Or Motion Picture Made for Television geht an Elizabeth I. Whatever.
2.59. Rachel Weisz in schickem knallrot verleiht Best Performance by an Actor In A Supporting Role in a Motion Picture an Eddie Murphy in Dreamgirls. “Thank you, David Geffen, for making me work for free. Paid off.”
3.06. Sarah Jessica Parker in irgendwas, was aussieht wie Alufolie, moderiert The Devil Wears Prada an.
3.08. Terrence Howard und Siena Miller in irgendwas, was aussieht wie goldene Alufolie, vergeben Best Performance by an Actor in a Mini-Series or Motion Picture Made for Television an Bill Nighy. Oh, Matthew Perry war nominiert für die Ron-Howard-Story. Nighy meint, er hat Preise immer doof gefunden, bis er einen gekriegt hat. “Now they seem meaningful and real.”
3.11. Die beiden machen gleich bei den Damen weiter: Best Performance by an Actress In A Mini-series or Motion Picture Made for Television geht an Helen Mirren für Elizabeth I., die ihr langes petrolfarbenes Kleid erstmal zwischen ein paar Stühlen durchkriegen muss.
3.18. Iiiih, Cameron Diaz mal wieder in einen ekligen Kleid (hautfarben und mit Rüschen, was denn noch, Kind) und dazu mit braunen Haaren moderiert The Departed an.
3.19. Jake Gyllenhaal und Hillary Swank, die immer dünner wird, vergeben Best Screenplay – Motion Picture an Peter Morgan für The Queen.
3.21. Vanessa „Big Hair“ Williams und Tim Allen vergeben Best Performance by an Actor In A Television Series – Musical Or Comedy … leider nicht an Zack Braff, sondern an Alec Baldwin. Ne Menge Leute rennen mit kleinen blauen Stickern am Revers rum. Was ist das? Eine Aids-Schleife kann ich wenigstens identifizieren. Baldwin hat auch einen Sticker und erzählt, dass seine Tochter möchte, dass er ihr für ihre “artistic inspiration” danke. Macht Daddy auch.
3.29. Die riesige Geena Davis und der grinsende James Woods verleihen Best Television Series – Musical Or Comedy an Ugly Betty. Der ganze Cast ist auf der Bühne. Kreischende Mädels, auch Salma. Ich warte auf die Schaumberge oder die Kissenschlacht.
3.34. Jamie Foxx, supercool, mach hin, Junge, moderiert Dreamgirls an.
3.35. Djimon Honsou (ich nix wissen, ob richtig geschrieben) Djimon Hounsou und Sharon Stone (die kann ich schreiben) verleihen Best Foreign Language Film an Letters from Iwo Jima und leider nicht an Das Leben der Anderen. Regisseur Clint Eastwood kriegt die erste Standing Ovation des Abends. “You don’t know what this does for my confidence.” Schwarzer Anzug mit goldener Fliege, Clint? Really?
3.37. Take That freut sich mal wieder, dass es uns entertainen darf. ProSieben hat wirklich keine Werbung mehr.
3.44. Jeremy Irons moderiert den Clip für The Queen an.
3.45. Hugh Grant und Drew Barrymore in niedlichem Rosa erzählen, dass Prince jetzt da ist; angeblich hat er im Verkehr festgesteckt. Der Kleine darf sich kurz verbeugen. Best Original Score – Motion Picture geht an Alexandre Desplat für The Painted Veil.
3.48. John Stamos und Jennifer Love Hewitt in GOLD, VIEL GOLD vergeben Best Performance by an Actress In A Television Series – Musical Or Comedy an America Ferrera für Ugly Betty, die schon auf dem Weg zur Bühne heult. Sie erzählt was über Schönheit und what lies beneath und dass viele Mädels durch ihre Zahnspangen-Rolle an Selbstvertrauen gewinnen. Das halbe weibliche Publikum heult jetzt auch. Reißt euch zusammen, Kinners. It’s only verlogenes Fernsehen.
3.58. Tom Hanks (sieht aus wie seit 20 Jahren) meint, dass die Hollywood Foreign Press Association sehr weitsichtig sei, weil sie 1962 Warren Beatty als most promising new actor entdeckt hatten. Der Mann bekommt natürlich den Ehrenpreis des Abends, den Cecil B. deMille Award. Schöne Filmclips: Shampoo, Heaven Can Wait, Bonnie and Clyde, Dick Tracy, Bugsy, Bulworth, Reds. Standing Ovation, klar. Beatty beschwert sich bei Clint Eastwood und Jack Nicholson, dass sie noch so viele Filme machen, während es bei ihm immer heißt, jeder Film von ihm sei ein Comeback, weil er sich so rar mache. “Why can’t they just do what I ask them to do? I asked Arnold to become a Democrat – he did that.” Dann dankt er seiner Frau Annette Bening dafür, dass er ihr most promising newcomer sein darf. Oooooooch.
4.21. Mann, hat Beatty lang geredet. Dustin Hoffman beschwert sich bei ihm, dass Ishtar, in dem er mitgespielt hat, nicht mal für eine Sekunde bei den Filmclips zu sehen war. Dann moderiert er Little Miss Sunshine an.
4.23. Steven Spielberg, der auch immer gleich aussieht, verleiht Best Director (Clint ist zweimal nominiert) an … man glaubt es kaum: Martin Scorsese. (Und er kriegt trotzdem wieder keinen Oscar, wetten?)
4.27. Ganz in gelb und wunderschön: Reese Witherspoon verleiht Best Performance by an Actor in a Motion Picture – Musical Or Comedy an … ha! Sacha Baron Cohen für Borat. Standing Ovation. “I saw some dark parts of America that rarely see the light of day. I refer, of course, to the ass and testicles of my co-star Ken. Ken, when I did this scene and saw your two wrinkled Golden Globes – I thought, I better win a bloody award for this.” Noch ein bisschen über den Hintern, und dann: “Thank you to every American that hasn’t sued me.”
4.35. Dane Cook (glaube ich, kenn ich nicht) moderiert Thank You for Smoking an.
4.36. Jennifer Lopez in einem schwarzen Poncho verleiht Best Motion Picture – Musical Or Comedy an Dreamgirls.
4.43. Courtney Cox und David Arquette verleihen Best Television Series – Drama an … yay, Grey’s Anatomy.
4.45. Philip Seymour Hofmann (iiiih, mit Schnauzer! und hellblauer Krawatte!) verleiht Best Performance by an Actress in a Motion Picture – Drama an … klar, Helen Mirren für The Queen. Kate Winslet kriegt nie irgendwas ab, verdammt.
4.52. Felicity Huffman in dunkelgrün verleiht Best Performance by an Actor in a Motion Picture – Drama … nicht an Leonardo, der gleich zweimal nominiert ist, sondern an Forest Whitaker für The Last King of Scotland. Ne halbe Standing Ovation. Forest muss tief Luft holen, flennt fast und hat anscheinend seine Rede vergessen. Dafür bleibt er dann aber doch ganz schön lange auf der Bühne.
4.59. Governeur Arnold Schwarzenegger auf Krücken vergibt Best Motion Picture – Drama an … der Umschlag wird ihm gereicht … Babel. Der mexikanische Regisseur Alejandro Iñárritu: “I swear I have my papers in order, governor.” Multikultirede. Jajaja. Ist gut jetzt.
5.07. Arnold macht den erwarteten Rauschmeißer:”We’ll be back.” Na denn.