Look Both Ways

Look Both Ways erzählt die Geschichte von Meryl, die ständig Szenen von Tod und Zerstörung sieht: Sie sieht Züge auf sich zufahren, Erdspalten tun sich auf und verschlingen sie, harmlose Jogger werden in ihrer Fantasie zu Mördern, die sie mit riesigen Waffen bedrohen. Eines Tages werden diese Bilder wahr: Sie muss mitansehen, wie ein Mann von einem Zug erfasst wird. Ein Reporter und sein Fotograf sind kurze Zeit später am Unglücksort, und auch ihre Geschichte wird im Film erzählt.

Look Both Ways handelt vom Tod – und gleichzeitig vom Leben. Der Fotograf erfährt, dass er Krebs hat, und am gleichen Tag erfährt sein Reporterkollege und Freund, dass seine Freundin ungeplant schwanger geworden ist. Weitere Nebenfiguren passen sich in das traurige, aber sehr wahre Szenario ein. Der Film ist nicht unbedingt ein Partykracher, aber er fühlt sich sehr stimmig an. Seine Erzählweise ist sehr vorsichtig, aber er schafft es auch, den Zuschauer schön unsanft aus der Melancholie zu reißen, in die er manchmal abtauchen möchte.

Und weil es kein amerikanischer Film ist, sehen die Menschen auch wie Menschen aus. Seltsam, dass mir das inzwischen auffällt.