Linsen mit gegrillten Auberginen
Wie ich gestern abend twitterte: „Die Auberginen grillen, Linsen kochen, Tomaten, Möhren und Jogurt warten, ich hacke dreierlei Kräuter. Kann nur ein Ottolenghi-Rezept sein.“ Genauer gesagt, war es das hier:
Es macht ein bisschen Arbeit, aber dafür schmeckt’s natürlich wieder toll. Angeblich werden davon vier Leute satt, der Kerl und ich haben das locker zu zweit plattgemacht.
2 Auberginen auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech legen und unter den heißen Grill werfen. Ab und zu mal wenden; die Haut darf schwarz werden oder sogar platzen, alles prima so. Nach 45 Minuten aus dem Ofen nehmen, und sobald man die Auberginen anfassen kann, das herrlich rauchig schmeckende Fleisch rauslöffeln (Vorsicht mit der schwarzen Haut, die schmeckt eher doof), in ein Sieb schaufeln und mindestens 15 Minuten abtropfen lassen. Danach mit
1/2 EL Rotweinessig und ordentlich Salz und Pfeffer würzen. Während die Auberginen grillen, machen wir die Linsen. Dazu
200 g Puy-Linsen mit
1 kleinen Möhre,
1 kleinen Zwiebel,
1 kleinen Stange Sellerie (alles im Ganzen bzw. in grobe Stücke gehackt) und
1 Lorbeerblatt mit ausreichend Wasser aufkochen und für 25 Minuten simmern lassen.
Das geht auch etwas einfacher, vor allem, wenn man wie ich keinen Sellerie mag: Dann die Linsen einfach in Gemüsebrühe kochen. Die Möhre, Zwiebel und das Lorbeerblatt habe ich trotzdem verwendet. Bei mir dauern Linsen übrigens immer länger als 25 Minuten, und ich gieße auch gerne mal Wasser nach.
Wenn die Linsen durch sind, abgießen und das ganze Gemüse und das Lorbeerblatt entsorgen. Die Linsen in einer Schüssel mit
1 1/2 EL Rotweinessig und
2 EL Olivenöl sowie ebenfalls ordentlich Salz und Pfeffer würzen. Laut Ottolenghi schlucken Linsen ganz gerne Aroma, daher vor dem Servieren ruhig noch mal nachwürzen.
In einer Auflaufform nun
12 halbierte Kirschtomaten und
2 Möhren sowie
1 Stange Sellerie, beide in kleine Stücke geschnitten, mit
1 EL Olivenöl,
1/3 TL braunem Zucker und
ein bisschen Salz bei 150° C für ungefähr 20 Minuten backen, bis die Möhren etwas weichgeworden sind. (Ich habe auch hier den Sellerie weggelassen.) Währenddessen
Koriander,
Petersilie und
Dill hacken, so dass von allem ungefähr ein Esslöffel übrigbleibt.
Das Ofengemüse und die Kräuter nun mit den Linsen vermischen, ein bisschen Auberginenpüree darüber geben und mit
Jogurt oder Crème fraîche garnieren. Ein kleiner Schuss Olivenöl drauf und genießen.
Wie immer bei Ottolenghi: gefühlt 100 Aromen im Mund. Die Möhren und Tomaten werden durch das bisschen Zucker wirklich deutlich süßer als gewohnt, und die Aubergine schmeckt wie frisch vom Grill. Mir persönlich hat der Jogurt am besten gefallen, mit dem ich noch nie Linsen gegessen habe. Und: Die Kräuter schmeckt man kaum durch, außer wenn man direkt auf Koriander rumkaut, der dreisten Diva. Sonst mischen sie sich brav mit den Linsen und dem Essig zu einem ganz wunderbar runden, milden Geschmack.