Two days – deux jours
Marion (Julie Delpy) ist Französin, Jack (Adam Goldberg) Amerikaner und ihr Lebensgefährte. Nach einem Urlaub in Venedig verbringen sie zwei Tage in Paris bei Marions Eltern, bevor sie wieder nach Hause, nach New York, fliegen. In diesen zwei Tagen lernt Jack eher unfreiwillig Marions Verflossene kennen und muss feststellen, dass Marions Eltern Fotos von ihm haben, auf denen Ballons sein bestes Stück hochhalten. Marion legt sich derweil mit so ziemlich jedem Pariser Taxifahrer an und muss dauernd übersetzen, weil Jack so gut wie kein Französisch spricht. Wir bummeln mit ihnen durch Paris, gehen auf Partys, auf denen alle nur über Sex reden und erfahren so, dass eine gewisse Form der Intimfrisur in Amerika landing strip heißt und in Frankreich ticket de métro. Viel mehr habe ich von Two days – deux jours (2 Tage Paris) auch nicht mitgenommen, aber die Atmosphäre, die Delpy schafft, hat mich lächelnd im Kino sitzen lassen, erfreut darüber, Paris wiederzusehen und die hektische französische Sprache mit dem zerkauten Amerikanisch zu vergleichen.
In manchen Szenen wirkt der Film arg gestelzt, z.B. wenn Marion sich mit Jack streitet; dann fühlt es sich an, als müsste jetzt halt unbedingt noch ein bisschen gezickt werden, damit der Film nicht nur skurril und niedlich ist, sondern auch dramatisch. An anderen Stellen ist er schlicht zu lang und überflüssig, vor allem, als Daniel Brühl in einem kleinen Auftritt als Globalisierungsgegner Jack erzählt, aus was Hamburgerbrötchen eigentlich bestehen. Aber das verzeiht man dem Film durch das schöne und ehrliche Ende, das einen die ganzen kulturellen Unterschiede vergessen lässt, weil es so hübsch universal ist.