Was schön war, Samstag, 16. April 2016
Dass meine Lieblingspastateller jetzt in München sind und ich gestern zum wiederholten Male von ihnen gegessen habe.
Als ich im September die ersten Kisten packte, nahm ich nur Dinge mit, von denen ich mir sicher war, dass sie in meine kleine Münchner Wohnung passten. Als ich die vor dreieinhalb Jahren bezog, kaufte ich eine klassische Ferienwohnungsgrundausstattung, obwohl es ja keine Ferienwohnung war. Aber alle Ferienwohnungen, in denen ich bis jetzt war, sahen genauso aus: alles von Ikea. So ungefähr sah meine Studibutze auch aus, inklusive des Geschirrs: vier tiefe, vier flache große und vier flache kleine Teller. Nicht dass ich viel Besuch gehabt hätte, aber wer kocht, weiß: Teller und Besteck kann man nie genug haben.
So verzichtete ich im September darauf, meine vier geliebten Pastateller einzupacken, aus denen Kai und ich immer gerne gegessen hatten, denn ich hatte hier ja vier tiefe Teller und Kai hatte keine eigenen – jedenfalls keine, die so groß und so tief und überhaupt so toll waren.
Im Laufe des letzten halben Jahres merkte ich aber, dass ich neben anderen Dingen wie mein Nudelholz, ein paar CDs und DVDs, ein paar Glücksbringer und Lieblingsvasen ausgerechnet diese Pastateller vermisste. Ich dachte darüber nach, alles, was hier in München noch Platz hat – und ein bisschen Platz hatte ich nach 60 Kisten überraschenderweise doch noch –, in weitere drei Umzugskisten zu packen und die per Beifracht oder Paketdienst nach München zu schicken. Einiges Weiteres wollte ich in den drei Tagen in Hamburg noch bei eBay verticken, aber je näher der letzte Umzugstermin rückte, desto weniger wollte ich mit all dem zu tun haben.
Als ich dann in der Hamburger Wohnung stand und überlegte, was packst du für München, was stellst du bei eBay ein, wurde mir endgültig klar: gar nix machst du. Du packst alles so schnell wie möglich ein, was zu den Eltern auf den Dachboden kommt, der Rest kommt in Kisten, auf denen „Sperrmüll“ steht, dann verabschiedest du dich anständig und dann fährst du nach Hause.
Genau so habe ich es gemacht – bis auf ein paar kleine Details. In meinen Koffer passten nämlich das Nudelholz, mein Sky-Receiver, ein paar Glücksbringer und Sentimentalitäten, zwei meiner Lieblingsschälchen, die auf einigen der alten Blog-Kochfotos drauf sind – und zwei von vier Pastatellern.
Ich mag den Gedanken, dass ich meine Lieblingsteller jetzt hier habe, sie aber gleichzeitig bei Kai sind. Ich bin noch ein bisschen da, auch wenn ich weg bin.