Veganer Zitronenkuchen

Ich schrieb bereits darüber: Für mein Esskulturen-Seminar wollte ich in der letzten Stunde einen Kuchen mitbringen, weil der Dozent Kaffee, Tee und wilde Süßigkeiten angekündigt hatte. Es wurden französische Kekse – „Die habe ich wie ein schlechter Vater am Bahnhof in Paris gekauft, weil ich es vorher nicht geschafft hatte“ – und russisches Konfekt, das wie ein flacher, zäher Schokokuss schmeckte, ganz hervorragend.

Da wir eine Veganerin im Kurs hatten, wollte ich einen dementsprechenden Kuchen backen. Ich testete insgesamt drei Rezepte, von denen das untenstehende mein Favorit war. Runner-up, wirklich nur knapp abgeschlagen, war dieser Schoko-Nuss-Kuchen, der mir etwas zu kokoslastig war und bei dem ich keine Lust auf einen zweiten Versuch nur mit Mandeln und Nüssen hatte, sowie dieser Zitronenkuchen, der mir aber zu backpulverig schmeckte. Dafür ist dieser Zitronenkuchen klasse und deswegen wird er verbloggt. Leider mit einem nicht so guten Foto, denn den Kuchen konnte ich nicht vor dem Seminar anschneiden und hatte daher danach nur noch einen Rest zum Fotografieren eines Einzelstücks, der dazu auch schon zweimal in einem Fahrradkorb durch München transportiert wurde.

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Den Backofen auf 175° vorheizen.

In einer Schüssel
375 g Mehl, Type 405,
2 TL Backpulver,
eine ordentliche Prise Salz,
180 g Zucker,
1 Tütchen Vanillezucker sowie die
Schale von 2 Bio-Zitronen vermischen.

Im Originalrezept steht noch 1 TL Natron; beim ersten Backen habe ich das Löffelchen dazugegeben, beim zweiten habe ich es weggelassen, weil es hieß, das Natron mildere die Säure. Ich will aber Säure in einem Zitronenkuchen. Mein Kuchen ging wunderbar auf und schmeckte keinen Deut anders, aber eine Leserin schrieb mir, bei ihr sei der Kuchen nicht aufgegangen. Entscheidet ihr.

Dazu noch

120 ml Sonnenblumenöl,
120 g Apfelmus,
120 ml Zitronensaft (das waren bei mir drei große Zitronen) sowie
240 ml Hafermilch oder ähnliches geben. Bei mir war es ein veganer Kokosdrink, der netterweise nicht durchgeschmeckt hat. Im Originalrezept steht, dass man auf keinen Fall Sojamilch nehmen sollte, weil sie ausflockt. Kann ich nicht beurteilen, gebe ich einfach mal weiter.

Die Zutaten nur kurz mit dem Schneebesen verrühren, nicht zu lange, einfach so, dass alles vermischt ist. Kleine Klümpchen einfach ignorieren. Den Teig in eine Gugelhupfform füllen und 60 bis 70 Minuten backen.

Für den Zuckerguss
150 g Puderzucker mit
1 EL Zitronensaft mischen und auf den komplett abgekühlten Kuchen auftragen. An die Menge habe ich mich gehalten; beim nächsten Mal würde ich sie verdoppeln.

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Die Veganerin im Kurs hat sich sehr darüber gefreut, dass sie mitessen konnte und meinte auch, der Kuchen wäre klasse. Ich als Omnivore bin nur kurz vor glücklich über das Backwerk, denn so ganz kann er nicht mithalten mit den Kuchen, in denen Butter und Eier für herrliche Geschmeidigkeit sorgen. Er ist mir ein winziges bisschen zu krümelig, wie man am Foto erkennen kann, aber dafür immerhin schön saftig und zitronig.