Margot at the Wedding
Eine Schwester (Jennifer Jason Leigh) heiratet, die zweite (Nicole Kidman) kommt als Gast, und aus der Begegnung der zwei Frauen entsteht ein zerrissenes Familienporträt, das einen sehr fesselt – allerdings auf diese unangenehme Art, die man spürt, wenn man an Verkehrsunfällen vorbeikommt. Margot at the Wedding (Margot und die Hochzeit) tut so, als ob er eine stringente Geschichte wäre. Ist er aber nicht; man springt von Szene zu Szene und erfährt aus jedem Bild und jedem Satz wieder eine ganz neue Facette.
Ich merke gerade, dass meine Besprechung sich ähnlich anfühlt; ich weiß gar nicht genau, was mir an dem Film gefallen hat. Mal überlegen: die Dialoge, die komplett ausgedacht und sehr geschrieben klangen, aber vielleicht deshalb so besonders waren. Die schonungslosen Zeilen, die sich die hervorragenden Darsteller um die Ohren hauen, bei denen man sich fragt: Sollte das jetzt so weh tun oder war das ein Versehen? Die monochrome Farbigkeit, die das Haus am Meer noch pastelliger und unwirklicher aussehen ließ. Die beiden Welten, die bei den Hochzeitsvorbereitungen aufeinanderprallen – die fürchterlich überintellektualisierten Frauen und ihr Anhang aus Verlobten, Ehemännern und Kindern und die unheimlichen white-trash-Nachbarn. Die sehr subtile Musik, die wenigstens ein bisschen Emotion in die Unterhaltungen zaubert. Einziger Minuspunkt: Jack Black, der hier eindeutig überfordert war.
Ich lasse diese Stoffsammlung mal so stehen, denn so fühlt sich der Film an. Ach ja: Ich fand ihn gut.