Cupid
Cupid ist, genau wie Sports Night, eine der TV-Serien, die wirklich gut sind, aber trotzdem kein langes Leben on air führen durften. Cupid wurde 1998/99 gedreht, und ich bin nur auf sie aufmerksam geworden, weil ich gerade in einer backfischartigen Jeremy-Piven-Hachseufz-Schleife festhänge. Also habe ich bei imdb nachgeschaut, worin der Gute noch mitgespielt hat neben Entourage und den ganzen Filmen, in denen ich ihn gemeinerweise eher in Nebenrollen genießen darf, und stieß auf Cupid.
In der Serie, die gerade einmal 15 Folgen alt geworden ist, spielt Piven den titelgebenden römischen Gott der Liebe – oder nicht? Er behauptet es jedenfalls, was seine Psychologin weniger überzeugt. Seine Story: Er habe sich im Olymp ein paar Fehltritte geleistet und müsse nun zur Strafe auf der Erde 100 Paare zusammenbringen, aber ohne seinen praktischen Bogen mit den magischen Pfeilen. Die Serie zeigt nun, wie er Menschen zu Paaren macht oder auch nicht, wie er selbst der Liebe erliegt, aber nicht darf (das würde ihn seine Unsterblichkeit kosten) und wie seine Psychologin und sein Mitbewohner so durchs Leben kommen. Cupid ist keine Weltsensation, aber charmant, clever, gut geschrieben und nie so kitschig, dass es peinlich ist.
Laut Wikipedia bekommt die Serie in diesem Jahr eine zweite Chance: creator Rob Thomas, der auch für so nettes Zeug wie Veronica Mars oder als Autor für Dawson’s Creek zuständig war, darf eine Neuauflage drehen. Leider ohne Jeremy. Auf Thomas’ Webseite kann man sich noch zwei Scripte runterladen, die nicht mehr verfilmt wurden – und auf YouTube kann man die Serie sehen, denn Cupid ist leider nicht auf DVD erschienen. (Erster Teil vom Pilot hier, den Rest scheibchenweise hier.)
PS: Die Serie beweist auch, dass Haarverpflanzungen wohl doch manchmal funktionieren.