Dänische Delikatessen
Pseudo-schwarzhumoriges Filmchen, das sich nicht entscheiden kann, ob es nun gallig oder moralisch werden soll. Es erzählt die Geschichte von Svend und Bjarne, die aus Versehen einen Elektriker in der Kühlkammer ihrer neu eröffneten Metzgerei vergessen und ihn dann als Filet verkaufen, anstatt den Vorfall zu melden. Situationen wie diese machen De grønne slagtere (Dänische Delikatessen) zunächst zu einem Vergnügen, genau wie Dialoge wie der folgende: „Es ist doch eines der wenigen Vergnügen des Menschseins, Tiere zu schlachten und ihr Fleisch in ihren Enddarm zu füllen. Gibt es etwas Entwürdigenderes, als sich selbst in den Arsch gesteckt zu bekommen?“ Aber anstatt so überzogen weiterzumachen, kommt ein Bruder im Koma hinzu, ein Unfall in der Vergangenheit, der eine Familie zerstörte, und ein konkurrierender Metzger, der Svend und Bjarne natürlich auf den Fersen ist. Der Film kippt leider in eine Familiengeschichte um, die von Vergebung und Annahme des anderen handelt und in eine Unterhandlung, in der es um Erfolg und Scheitern geht, und passt daher in der zweiten Hälfte leider nicht mehr zur schrägen Exposition. Wenn Dänische Delikatessen gleich von Anfang an in die eher gefühlsduselige Richtung gegangen wäre, wäre er stimmig gewesen. So aber bleibt man etwas verwirrt und unbefriedigt zurück. Allerdings auch leidlich gut unterhalten.