Birth

Sehr durchgestylter Film von Jonathan Glazer, der bereits in Sexy Beast zeigte, dass er sowohl die Kunst des schönen Dekors als auch die von elegant-schlichten Geschichten versteht. Diesmal geht es um Anna (Nicole Kidman), die sich gerade neu verlobt hat, als ein zehnjähriger Junge namens Sean in ihrem Leben auftaucht, der behauptet, ihr vor zehn Jahren verstorbener Ehemann zu sein.

Klingt erstmal nach einer heulsusigen Ghost-Variante. Allerdings ist die männliche Hauptrolle hier eben von einem Kind besetzt und so fallen die üblichen Annäherungsspielchen wohl aus. Oder nicht? Glazer meistert die Gratwanderung der aufkeimenden Gefühle von Anna virtuos; selbst eine Szene, in der Anna und Sean die Badewanne teilen, wirkt nicht unangenehm oder anrüchig, sondern sehr stimmig. Er erspart uns auch so gut wie vollständig die üblichen „Das kann doch gar nicht sein“-Dialoge. Von Anfang an will Anna Sean glauben, auch wenn sie es sich selbst zunächst nicht erlaubt.

Ich habe schon des Öfteren gesagt, dass ich Nicole Kidman nicht besonders mag, weil sie mir stets zu anämisch rüberkommt, zu fragil und einsam. Aber hier passen ihren Eigenheiten perfekt. Und Glazer feiert ihre ängstlich-verzeifelten Augen in Großaufnahme, genau wie den Blick des sehnsüchtigen Jungen, die spröde Schönheit der Stadt im Winter, die wie vorgezeichneten Gesten und Bewegungen der restlichen Familie. Birth wirkt so kühl wie eine Reißbrettskizze, aber unter der dünnen Oberfläche entfaltet sich eine wunderschöne Geschichte voller Schmerz und Verlangen, die deutlich macht, dass manche Wunden nie verheilen.

4 Antworten:

  1. Ich finde allerdings schade, dass die Story nach zwei Dritteln an Inhalt verliert und alles nur noch so im Sand verlaeuft bzw. man irgendwie mit dem Gefuehl zurueckbleibt, dass der Film nicht wirklich zu Ende ist. Trotzdem, die Ex-Frau von Cruise konnte ich auch nie sehen, aber dann und wann kommt ein guter Film mit ihr vor (The hours?)

  2. Die Ex-Frau von Tom fand ich neulich in Moulin Rouge neben Ewan McGregor sehr gut. Wirklich unbedingt empfehlenswert der Film.

  3. Moulin Rouge hatte für mich leider viel zu viele Schnitte so das ich nach 10 Minuten abbrechen musste.

  4. mal im ernst, welcher film war langweiliger?
    welcher film hat länger auf gesichter gezielt?
    und die geschichte hätte auch in ca 30 minuten erzählt werden können!
    sehr sehr anödender film!