Gemüsebrühenpulver

Ich habe neulich endlich mal eine eigene Gemüsebrühe als Grundlage für Suppen zubereitet, war aber mit dem Ergebnis nicht ganz hundertprozentig zufrieden. Außerdem nimmt eingefrorene Brühe ein bisschen mehr Platz in meinen Gefrierfächern weg als mir lieb war. Daher habe ich jetzt Gemüsebrühenpulver hergestellt, aus dem ich soeben eine Brühe aufgegossen habe, die ich nebenbei wegnippe, während ich tippe. Denn der Geschmack gefällt mir außerordentlich gut.

Das Rezept stammt von Arthurs Tochter, auf deren Seite noch mehr Phasenfotos zu sehen sind. Was ihr braucht, ist ein Berg Gemüse, einen Ofen mit Umluft, einen anständigen Standmixer und vor allem viel Zeit. Ich sag’s nur vorher.

Ich habe die Hälfte der Menge des Ursprungsrezepts hergestellt und brauchte daher nur ein Backblech, nicht drei. Aus den untenstehenden Zutaten kommen ungefähr 250 g Pulver heraus.

250 g Möhren, geschält,
100 g Lauch mit Grün,
50 g Petersilienwurzel, geschält,
150 g Knollensellerie, geschält,
150 g Zwiebeln, geschält, und
1 Bund Petersilie grob zerkleinern und in einen Standmixer (Blender) geben.

Dazu noch
1 Lorbeerblatt,
1/2 TL Zucker,
2 EL Tomatenmark,
2 EL helle Sojasauce (möglichst ohne Geschmacksverstärker) und
125 g grobes Meersalz.

Mein Blender steht immer noch nicht wieder in München, daher habe ich den Gemüseberg in Etappen in einem kleinformatigen Mixer zu winzigen Würfeln zerkleinert (und vergessen zu fotografieren). Es ist keine so feine Paste bei mir herausgekommen wie bei Arthurs Tochter, aber das Rezept hat trotzdem funktioniert.

Diese Paste streicht ihr nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lasst es bei 80 Grad Umluft (!) für 12 bis 15 Stunden im Ofen trocknen. Topflappen oder Kochlöffel in die Tür klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Ich bin abends irgendwann aus dem Haus gegangen und wollte den Ofen nicht anlassen, der noch keine 12 Stunden hinter sich hatte, also habe ich einfach die Ofentür bei ausgeschaltetem Ofen offengelassen und am nächsten Morgen nach der Paste geguckt.

Die war erwartungsgemäß trocken und ließ sich leicht in Stücke zerbrechen. Die kommen wieder in den Mixer, zusammen mit
35 g getrockneten Pilzen (kann eine Mischung sein, bei mir waren es nur Steinpilze). Alles pulverisieren und beim Öffnen des Deckels ein bisschen warten, es staubt ziemlich.

Fertig! Pulver in ein Glas umfüllen und genauso benutzen wie gekaufte Brühe. Ich habe eben einen Teelöffel auf 200 ml heißes Wasser gegeben und das schmeckt genauso wie ich mir Brühe vorgestellt habe. Nur noch besser.

Ja, das dauert alles länger als einfach im Supermarkt ein Gläschen zu kaufen und teurer ist es auch. Aber im Gegensatz zu dem Glas, das ich zum Vergleich aus meinem Schrank geholt habe, sind im selbstgemachtem Pulver garantiert mehr als 16,5 Prozent Gemüse drin.