Metacritics 100 beste Filme der vergangenen Dekade. Und die miesesten.

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Zehn Dinge, die (teilweise neuerdings) immer bei uns zuhause vorrätig sein müssen:

– Milch. Was sie vorher auch schon, ist sie jetzt in Bioqualität.

– Brot mit viel Körnerzeug drin. Ersetzt das fluffige Weißbrot. Schmeckt toll – aber mein Sandwichmaker ist seitdem arbeitslos. Meine ungetoasteten Körnerbrot-Biogouda-Gurke-Tomate-Basilikum–körnigerSenf–wennvorhandenParmaschinken-Sandwiches sind aber auch recht lecker.

– Zitronen. Ungespritzt. Haue neuerdings gerne Zitronenschale in alles rein. Kerl hat das Experiment „Orangensaft in Nesquik, um Balzac-Getränke nachzuahmen“ deutlich wohlschmeckender mit Orangenschale und holländischem, entöltem Kakao wiederholt.

– frische Kräuter. Auf der Fensterbank haben es sich Basilikum, Rosmarin und Zitronenmelisse gemütlich gemacht, der Rest der grünen Bande wird nach Bedarf sträußchenweise gekauft. Warenkunde für Deppen: Wenn man einen Teil des Sträußchens auf einen Teller legt und ihn auf die Fensterbank stellt und dann vergisst, trocknet das Ding ganz von alleine aus und kann dann ins Essen gebröselt werden. Schmeckt viel intensiver als die Verwandten aus der Dose. Und klingt am Abendbrottisch toll: „Reichst du mir mal nen Zweig Thymian?“

– Butter. Jahrelang Lätta und Konsorten im Schrank gehabt und alles nur mit Öl angebraten. Wie bov so schön twitterte: Butter ist das Olivenöl des kleines Mannes. Ja, für die Ablagerungen in den Venen (oder wo auch immer) sind pflanzliche Fette natürlich besser (ein bisschen ist von Weight Watchers ja doch hängengeblieben), aber meine Güte! ist Butter lecker. So um Karotten rum oder grüne Bohnen oder eben auf Körnerbrot.

– Frischkäse. Frühstückt der Kerl immer. Bei mir ist es weiterhin

– Müsli. Immer von MyMuesli.de, immer mit Obst drin. Neuerdings an den Jahreszeitenkalender angepasst, was bedeutet: nicht immer Granny Smith, sondern zum Beispiel zurzeit Birnen.

– Zucchini. War früher eher so ein Ausweichgemüse, wenn uns wirklich nix mehr eingefallen ist. Jetzt schmurgeln die Scheibchen gerne mal mit Knoblauch und Rosmarin in der Pfanne oder werden kurz mit gelber Paprika und Cherrytomaten in Öl durchgeschwenkt, weil der Teller dann so schön bunt ist.

– Meersalz. Habe ich früher für blödes Poserzeug gehalten. Hauen wir inzwischen in alles rein, weil’s schicker aussieht und auf der Zunge schöner knackt.

– Wein. Ebenfalls Lus Schuld. Bisher war Wein nur da, wenn ich wusste, dass Besuch kommt. Jetzt ist immer Wein da, und der Vorrat wird nicht kleiner, sondern größer. Denn momentan probiere ich jedes Wochenende ein, manchmal zwei Rezepte aus meinem Lieblingskochbuch aus – und versuche dazu auch gerne mal, einen passenden Wein zu finden. Ist zwar eher blindes-Huhn-Einkaufen, macht aber Spaß.

(via esskultur, die momentan ne Menge Listen erstellt)

Was vom Biere übrig blieb

Vor der Lesung hatte ich fiese Flashbacks in die Zeiten, in denen ich als armes Kind bei Akkordeonkonzerten auftreten musste; da hat sich mein Magen ähnlich angefühlt. Das legte sich netterweise sehr schnell, weil Gerhard und Richard die Ruhe in Person waren, schon mal an Scotch und Wein nippten, während ich mein erstes Bier aufmachte. Dann wurde kurz festgelegt, wer wann was liest, wer wann was singt (ja, liebe Leute, die nicht da waren, wir/ich habe/n gesungen) und wie oft wir uns verbeugen, und das war die ganze Vorbereitung.

Da hat meine Textauswahl deutlich länger gedauert. Ich habe viermal gelesen, und um mich rum hat Richard was von Teddy Hecht gelesen, Gerhard hat sich an französischen Zungenbrechern versucht, dann gab’s noch den Brief eines Kriegsdienstverweigerers, ein aufrüttelndes Interview mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Kastanienmännchen, einen YouTube-Clip mit Andy Kaufman und dann war der Abend im Prinzip schon rum; dann haben wir nur noch gesungen, Bob Dylan und John Lennon. Ich war deutlich weniger angespannt als ich dachte, sobald’s losging, und das Publikum war äußerst freundlich und freigiebig mit Lachern und Applaus. Firma dankt nachträglich.

Nach reiflicher Überlegung, Alles-nochmal-umschmeißen und dem konsequenten Nen-Teil-wieder-reinnehmen war das meine Textauswahl für den Abend: Von Dienstleiser zu Dienstleister, Lady Marmalade und Eh, du, „Chris“, weil der so gut zu nörgelnden Mailschreibern wie den aus Marmalade gepasst hat.

Mein zweiter Block bestand aus einem weiteren Dienstleister und meinen liebsten Filmfestspielhauserinnerungen, angefangen bei meinem dämlichsten Fehler. Der Text hat, soweit ich das hinter den Lichtern und der Aufregung beurteilen kann, am zweitbesten gefallen.

Der dritte Block war nur ein Text, aber dafür der längste (iPhone-gestoppt auf dem heimischen Sofa: 7 Minuten. Ich hoffe, auf der Bühne hab ich mir etwas mehr Zeit gelassen): mein Babysitting von Emilia. Das war meiner Einschätzung nach der Text, der am besten angekommen ist. Im Nachhinein – und den ganzen kurzen Dingern – ahne ich auch warum: weil man endlich mal ein bisschen Zeit hatte für eine Geschichte. Bei den kurzen Stücken hatte ich gerade angefangen, eine Stimmung aufzubauen, da war sie schon wieder dahin, weil der Text eben nur 20 Zeilen lang war. Merke ich mir fürs nächste Mal, so es denn eines gibt.

Im vierten Teil, bei dem ich schon so entspannt war, dass ich wahrscheinlich wieder gerast bin: Kerlegucken, Ikea-Bettwäsche (runterscrollen bis 3.2.) und Mittagspause, mit dem ich das Dienstleistergenörgel beendet habe (runterscrollen bis 25.4).

Ich habe mich sehr über die bekannten Nasen gefreut, die da waren, über die, die ich nach sieben Jahren Bloglesens endlich kennenlernen durfte und im Nachhinein über diejenigen, die da waren und mir dann per Twitter oder Mail Bescheid gesagt haben, dass sie da waren. SAGT DOCH WAS, WENN IHR NEBEN MIR STEHT!

Eigentlich wollte ich von der Bühne runter twitpicen, aber erstens hab ich’s vergessen und zweitens hätten die Scheinwerfer eh geblendet. Daher nur im Vorfeld: Aufbau, Richard, Gerhard. Vielen Dank an die beiden Herren für die Einladung. Der nächste Tote Salon findet am 14. Januar statt, und dann sitzt Wiglaf Droste auf dem Stuhl in der Mitte.

„Letzter Aufruf für die Passagiere …“

… und letzte Erinnerung an die Lesung heute abend mit Richard Christian Kähler, Gerhard Henschel und mir im Toten Salon. Soweit ich das anhand der Vorstellung im November beurteilen kann, wird das ein sehr entspannter Abend mit launigen Texten, Herr Henschel wird wahrscheinlich ein paar Zungenbrecher auf Englisch aufsagen, Herr Kähler seine Gitarre rausholen, ich werde mir nervös an den Ohrläppchen rumzupfen und nebenbei versuchen, nicht zu oft aufs Manuskript zu sabbern, wenn ich einen Schluck Bier (für die Stimmbänder) nehme. In der Pause signieren wir gerne Dekolletees oder Bizepse und stoßen mit dem geneigten Publikum an, das uns auch freigiebig mit Zigaretten versorgen darf. Danach lassen die Herren den Abend an der Bar ausklingen, während ich wahrscheinlich irgendwo auf der Bühne einschlafe, weil es Stunden nach meiner normalen Zubettgehzeit ist. Wird also toll. Kommt alle, 20.30 Uhr geht’s los, wir freuen uns.

mel_gibson

Das Empire Magazin (das übrigens auch sehr unterhaltsam twittert) hat sich zum 20jährigen Bestehen ein besonders Fotoshooting gegönnt. Hintergründe und Teaser hier, (fast) alle Fotos hier und hier.

(via Jens Scholz)

What do you do when nobody’s watching?

– bloggen. Siehe Header. Stimmt zwar nicht (hier guckt ja doch der/die eine oder andere vorbei), aber das blende ich beim Schreiben aus. Bei den guten Einträgen jedenfalls.

– heiraten. Im Kopf. Zurzeit Jeremy Piven.

– in der Nase bohren. Come on, you can tell me.

– mit mir selber französisch reden. Wird aber meistens englisch draus.

– “I sing the body electric” aus Fame vor mich hinsingen, bis mir einfällt, dass die Nachbarn alles hören.

– mein MacBook Pro umarmen.

– mit meinem Teddy reden und mich bei ihm entschuldigen, wenn er umgefallen ist und unbequem auf der Seite liegen musste.

– meine Hand küssen, wenn der Kerl nicht da ist.

– mir vorstellen, ich wäre dünner. Hätte keine Rückenschmerzen. Könnte wieder golfen. Würde total mondän in Paris wohnen, viel zu viel Geld haben und mit Jeremy Piven golfen, während ich dünn bin und keine Rückenschmerzen habe. Dann kommt der Kerl rein und macht nen Hitlerwitz und ich scheiß auf Jeremy Piven und aufs Dünnsein. Und muss nicht mehr meine Hand küssen.

(via Liz)

Ein kleiner Verbraucherhinweis: Eine mir bekannte Dame hat auf Dawanda einen neuen Shop eingerichtet. Von der Qualität der Seifen durfte ich mich bereits überzeugen und kann sie auch jedem Lush-Junkie ans Herz legen. Deutlich weniger geruchsintensiv, aber genauso bunt. Was will man mehr? (Ich nix.)

Hach, ich mag Mittagspausen, in denen mir Kollegen Amazonpäckchen auf den Tisch legen. So wie eben: Vielen Dank an Karin, die mich mit Jiro Taniguchis Die Sicht der Dinge überrascht hat. Dankeschön, ich habe mich sehr gefreut.

(Nach und nach schenken LeserInnen Frau Gröner das Gesamtwerk von Taniguchi. Gleich mal das nächste auf den Wunschzettel packen, harhar.)

„Brauchnwanich“

Sehr lesenswert: Kathrin Passigs „Standardsituationen der Technologiekritik“:

„Die Reaktion auf technische Neuerungen folgt in Medien und Privatleben ähnlich vorgezeichneten Bahnen. Das erste, noch ganz reflexhafte Zusammenzucken ist das »What the hell is it good for?« (Argument eins), mit dem der IBM-Ingenieur Robert Lloyd 1968 den Mikroprozessor willkommen hieß. Schon Praktiken und Techniken, die nur eine Variante des Bekannten darstellen – wie die elektrische Schreibmaschine als Nachfolgerin der mechanischen –, stoßen in der Kulturkritikbranche auf Widerwillen. Noch schwerer haben es Neuerungen, die wie das Telefon oder das Internet ein weitgehend neues Feld eröffnen. Wenn es zum Zeitpunkt der Entstehung des Lebens schon Kulturkritiker gegeben hätte, hätten sie missmutig in ihre Magazine geschrieben: »Leben – what is it good for? Es ging doch bisher auch so.« (…)

Wenn sich herausstellt, dass das neue Ding nicht so überflüssig ist wie zunächst angenommen, folgt das kurze Interregnum von Argument zwei: »Wer will denn so was?« »That’s an amazing invention«, lobte US-Präsident Rutherford B. Hayes 1876 das Telefon, »but who would ever want to use one of them?« Und von Filmstudiochef Harry M. Warner ist die um 1927 gestellte Frage überliefert: »Who the hell wants to hear actors talk?«“

(via jawls Gezwitscher)

redribbon

Ich bin ein Erinnerungsposting

Gell, Sie erinnern sich: Nächste Woche Donnerstag abend um 20.30 Uhr sehen wir uns im Toten Salon, gell? Ja? Rechtzeitig Karten bestellen oder vorbeikommen, der Laden ist klein und gemütlich. (Und etwas fußkalt, aber wir sind ja keine Memmen, GELL?)

Things

Sechs Namen, auf die du hörst:

1. Anke
2. Frau Gröner
3. Tante Anke. Unter Protest. Aber Emilia darf ja alles, auch wenn der Kindsvater dabei thriumphierend grinst.
4. The Brain. So nennt mich der Kerl, wenn ich redend und dabei wild gestikulierend meine Ärmchen an Türklinken blauhaue oder in Schreibtischkanten reinrenne.
5. „He, Sie, junge Frau.“ Eher ungern, geht aber.
6. „He, Sie, junger Mann.“ Nur bei blinden Rentnern.

Drei Dinge, die du gerade trägst:

Da es abends ist und ich auf dem Sofa rumschlumpfe: bequeme Hose, Lieblingswinterringelpulli, kein Make-up mehr.

Drei Dinge, die du dir wünscht:

Gesundheit. Rest hab ich alles, ich kleiner happy camper gerade mal.

Drei Dinge, die du gestern, gestern Nacht und heute getan hast:

Gestern: Wohnung nach Dinnerbesuch in den Normalzustand zurückversetzt (Geschirrspülen und Berge von Essen wegtuppern). Gestern nacht: gelesen und geschlafen. Heute: gearbeitet, DVD geguckt, Kerl geknutscht und Farmville gespielt.

Zwei Dinge, die du heute gegessen hast:

Müsli mit Birne zum Frühstück. Lamm mit Kürbis und grünen Bohnen zum Mittag. (Lecker Käsesandwich abends.)

Zwei Leute, mit denen du zuletzt telefoniert hast:

Kollegin und Kollegin.

Zwei Dinge, die du morgen tun wirst:

Arbeiten, DVD gucken, Kerl knutschen, Farmville spielen. (Fünf, zwei, what’s the difference, I kill all the rules for a Textmechanik.)

Drei Lieblingsgetränke:

Milchkaffee, Coke Zero, neuerdings Wein in allen Variationen, eher weiß als rot.

(via überall)