On workbooks

Mark Fenske schreibt ein Weblog. (Ich hoffe jedenfalls, dass es kein Fake ist, aber selbst wenn, liest sich’s gut.) In einem Eintrag erläutert er, warum er so an seinen Workbooks hängt, also den Kladden, die man in hunderten von Meetings und Ausdenksitzungen vollschmiert – mit Ideen, Ideenansätzen, Ansätzen von Ideenansätzen und viel, viel Blödsinn. Ich hänge auch an dem Kram; ich weiß allerdings nicht warum. Ich habe noch nie, auch nicht zu Zeiten, wo ich im Kopf nur eine riesige Wolke aus Nichts hatte und dringend eine Eins-A-Goldidee für einen wichtigen Wichtigkunden brauchte, in meinen alten Aufzeichnungen rumgewühlt, um vielleicht doch noch Gold zu finden, wo ich wusste, dass eher Müll war. Trotzdem stehen alle meine bisherigen Kladden zuhause im Regal. Vielleicht, weil ich weiß, wieviel Arbeit in ihnen steckt und wie wenige Ideen, die es ins reale Leben geschafft haben – als Anzeige, Film oder Katalog. Ich glaube, ich würdige meinen armen, geduldigen Begleiter aus Papier dadurch, dass ich sie aufhebe; ich würdige meine Ideen und ich würdige eine Menge Arbeitszeit, die ich mit netten Kollegen verbrütet habe.

Aber meine Kladden sehen nicht so cool aus wie die von Fenske. Und Headlines kann ich eh nur tippen.

(Hier wollte ich eigentlich eine Seite einscannen und meine Sauklaue der staunenden Leserschaft vorführen, aber da stehen überall Kunden- oder Produktnamen oder Dinge, die ich selbst nicht mehr entziffern kann oder will. Daher bleibt dieser Eintrag leider pointenlos.)

(Link via Werbewunderland)

4 Comments »  September 13th, 2005

4 Antworten:

  1. Aufheben ist aber harmlos. Ich lese meine Kladden einmal komplett durch, wenn sie voll sind, markiere alles, was mir markierenswert erscheint, tippe es dann in eine Pages-Datei (meine Kondenskladde), stelle die Kladde ins Regal zu den anderen Kladden, und nutze die Gedanken danach nie wieder.

    Stefan am 13. September 2005

  2. Ich bin ein echter Wegschmeisser. Musste ich mir aber hart erarbeiten, denn früher war ich ein radikaler Aufbewahrer.

    KleinesF am 13. September 2005

  3. Ich hab gemerkt, dass das Allermeiste, was man sich so in Sitzungen, Seminaren, Workshops usw. aufschreibt, nie wieder auch nur in den Verdacht gerät, irgendwann einmal hervorgekramt und angesehen zu werden. Ich schreib mir deshalb bemerkenswert wenig auf, genaugenommen nichts. Die meisten Sitzungen sind sowieso verschwendete Zeit, ein Luxus, den die immer produktiver werdende Arbeitswelt sich leisten kann.

    T.M. am 14. September 2005

  4. @T.M. stimmt. Solche Sitzungen kenne ich auch…und auch schon drüber geschrieben. Mußte aber nicht mitschreiben, also keine Kladde, weil’s so tolle Foto-Protokolle gab ! Hip !

    Ansonsten habe ich auch schon mal sehr lange Klausuren (noch aus der Schule…) aufbewahrt, weil ich so wahnsinnig stolz war auf mein Geschreibsel. Bis zum nächsten Umzug…inzwischen kann ich mich von so’was trennen. Aber dafür sind meine Schreibtischunterlagen wahre Kunstwerke !!

    Birte am 14. September 2005