The Longest Yard

Haudrauf-und-Schenkelklopf-Remake des Football-Klassikers mit Burt Reynolds, der auch in der Neuauflage mitspielen darf – mit stilechtem graumelierten Toupet unterm Helm. Ansonsten ist Adam Sandler diesmal der Footballstar, der im Knast landet und eine Gefangenenmannschaft trainieren muss, die gegen die Wärter antritt. Natürlich sollen die Jungs verlieren, und natürlich gewinnen sie trotzdem. Sie sind eine so dufte Truppe, wie sie sich Zwölfjährige auf dem Schulhof als Clique erträumen: viele homophobe Witze, keine Mädels, die irgendwie stören, und außerdem entdeckten natürlich alle ihre guten Seiten. Wie überhaupt in allen amerikanischen Knastfilmen fast nur nette, aufrichtige, sich gut artikulierende Menschen mit starkem Ehrgefühl hinter Gittern landen, um dort ihre bisher gut verborgenen guten Seiten zu entdecken. Chris Rock muss im Laufe des Film leider dran glauben, aber auch er darf vorher viele Witze machen, wenn auch eher rassistischer Natur. Aber da er Chris Rock ist, ist es natürlich total witzig und schon okay.

The Longest Yard (Spiel ohne Regeln) ist ein typischer Film aus der Umkleidekabine: Er hat so dermaßen dicke Eier in der Hose, dass er gar nicht anders kann als direkt in die Endzone vorzudringen. Charakterentwicklung, die über das Sportfilmreißbrett hinausgeht – keine. Frauenrollen, die über die Klischees von geldgeilem Miststück bis ältliche Schlampe hinausgehen – keine. Handlungsstränge, die irgendwie überraschen – keine. Komischerweise macht der Film trotzdem halbwegs Spaß, weil er recht gut getimt ist (oder böse: weil er keine Zeit auf Nebenplätzen verschwendet) und Football nun mal eine ansehnliche Sportart ist. Wer allerdings eher auf Eiskunstlaufen steht, kann sich den Film gestrost schenken.

(Memo to me: nächstes Wochende Ice Princess ausleihen.)

Eine Antwort:

  1. Mir gefielen auch die Bilder für einen Hollywoodmainstreamgroßespublikumundso-Film ganz gut. Schnitttechnik und so.