Disunion (nochmal)
Ich hatte das Blog schon einmal erwähnt, aber ich mach das nochmal, und ich werde anfangen, es alle zwei Wochen auf Twitter zu pushen, denn die Serie ist einfach großartig.
Disunion in der NYT berichtet jeden Tag etwas, das irgendwie zum Themengebiet Amerikanischer Bürgerkrieg vor genau 150 Jahren gehört. Es fing im November an mit der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten, der früh klargemacht hatte, dass mit ihm an eine Sezession der Südstaaten nicht zu denken wäre, was einer der Gründe für den im April 1861 beginnenden Krieg war. Disunion bleibt aber nicht bei den Politikern, sondern berichtet auch über Zeitungsartikel aus der Zeit (ein Sklavenschiff legt im New Yorker Hafen an) oder erzählt über den ersten Auftritt eines Schauspielers namens John Wilkes Booth (der fünf Jahre später den Präsidenten erschoss).
Am Samstag war wieder einer von diesen Einträgen dran, der für mich eine ganze Zeit fassbar machen. Abgebildet ist das Faksimilie von Walt Whitmans Notizbuch, in dem er eine imaginäre Unterhaltung mit Lincoln beginnt. Wie so oft ist mir da erst aufgefallen, dass die beiden überhaupt zur gleichen Zeit gelebt haben, und natürlich macht sich auch ein Dichter ab und zu Gedanken über Politik.
Disunion beschränkt sich nicht darauf, ein Ereignis nach dem anderen abzufiedeln, sondern setzt Dinge in Zusammenhänge und beleuchtet Personen aus Blickwinkeln, die mich das Geschehen besser verstehen lassen. Dazu kommt ein eher erzählender Stil, der jeden Artikel zu einer kleinen Geschichte macht. Ich empfehle euch das ganze, wie gesagt, nochmal, denn genau solche Blogs machen mich immer wieder sprachlos, weil sie so großartig sind.
(Disunion auf Facebook)