The Magdalene Sisters

The Magdalene Sisters (Die unbarmherzigen Schwestern): kleine, feministische Geschichtsstunde über drei junge Frauen, die von ihren Eltern in eine der so genannten Magdalene Laundries geschickt wurden. In diesen klösterlichen Wäschereien im Irland der 60er Jahre sollten Mädchen und Frauen wieder auf den angeblichen Pfad der Tugend gebracht werden: mit harter Arbeit von früh bis spät und keiner Chance, den Mauern des Konvents zu entkommen. Die „Sünden“, die diese Frauen begangen hatte, waren: uneheliche Kinder bekommen zu haben, vergewaltigt worden zu sein oder auch nur das Pech, hübsch und weiblich zu sein. Die Magdalene Laundries gab es bis 1996, und bis dahin sind tausende junge Frauen einfach in diesen Klöstern verschwunden.

Den historischen Background braucht man nicht unbedingt, denn der Film erzählt das Schicksal seiner drei Hauptfiguren sehr unmittelbar; manchmal fast ein wenig zu sehr in Gefängnismanier, wenn die diktatorische Ordensvorsteherin in Großaufnahme Geld zählt oder ihren Schäfchen brutal den Kopf rasiert. Die Charaktere bleiben seltsam schablonenhaft; man hat das Gefühl, derlei Wesenszüge schon oft genug gesehen zu haben, um wirklich mitzuleiden. Trotzdem bleibt der Film bemerkenswert, denn er erzählt eine Geschichte religiösen Irrglaubens, der eben nicht im Mittelalter stattfand, sondern quasi vorgestern, und wartet zudem mit Schauspielerinnen auf, die auch die Klischeerollen mit Leben zu erfüllen wissen.