„Was haben Knopfaugen und Schnitzel gemeinsam?“
„Dafür, warum die Vegetarier-Debatte nicht ins Vegetarier-Sein mündete, gibt es eine einfache Erklärung. Wir schaffen es einfach nicht, die logische Verbindung zwischen den süßen Knopfaugen und dem leckeren Schnitzel herzustellen. Die Folge ist eine ausgeprägte Schizophrenie im Umgang mit Tieren. Wir sind nicht bereit, fünf Euro für 100 Gramm Rinderfilet zu zahlen, aber geben bereitwillig 3.500 Euro für Fiffis künstliches Hüftgelenk aus. Wir schreddern in der Legehennenproduktion Millionen männlicher Küken, regen uns aber auf, wenn Singvögel in den Rotoren von Windrädern zu Tode kommen. Wir fragen im Feinkostladen nicht nach dem Pferdefleischanteil in der italienischen Salami, gehen aber gegen das „Branding“ auf die Barrikaden, also gegen das Markieren von Zuchtpferden mit glühenden Eisen. Wir geben Tieren Namen und bringen sie um. Wir machen sie zu Menschen und Objekten gleichzeitig.“
(Das Tier und wir aus dem Tagesspiegel, via Orangespicys Gezwitscher)