Daredevil
Daredevil: nee, hat nicht ganz hingehauen. Der Film versucht größtenteils, der Marvel-Vorlage zu entsprechen, zum Beispiel mit Colin Farrell als absolutem Abziehbildbösewicht, inklusive wirrem Blick, fanatischem Lachen und affigstem Branding auf der Stirn. Ben Affleck dagegen wirkt sehr ernsthaft als gebrochener Superheld, und dabei gefällt er mir persönlich viel besser als die überzogene Comic-Haftigkeit. So schwankt der Film die ganze Zeit zwischen plakativ und gefühlvoll und kriegt keine der Stimmungen richtig hin.
Aber Herr Affleck hat bei mir komischerweise ausgerechnet mit dieser Deppenrolle Punkte gesammelt, die er durch Gurken wie Pearl Harbor oder Armageddon verspielt hatte. Ich wünsche mir von ihm noch einmal – einmal! – so einen Moment wie in Good Will Hunting, wo er bei Matt Damon an die Tür klopft, ihm niemand öffnet und sich in seinem Gesicht gleichzeitig die Erleichterung darüber, dass sein Freund den Absprung geschafft hat und die bittere Erkenntnis, dass er selbst es wohl nie hinkriegen wird, widerspiegelt. So schön.