The 40-Year-Old Virgin
Ãœberraschenderweise nicht das Zotenfest, das ich erwartet hatte. Natürlich gibt es die üblichen Jungsratschläge der Kollegen von Andy (Steve Carell), der sich unabsichtlich als 40jährige Jungfrau outet, wie z.B. auf Partys ganz gezielt nur die angetrunkenen Schnecken anzusprechen. Und natürlich kaufen sie ihm auch eine Frau – die sich allerdings als Mann herausstellt. Aber trotzdem ist The 40-Year-Old Virgin (Jungfrau, 40, männlich, sucht …) ein charmanter Film nicht über Sex, sondern über Liebe und die ewige Suche danach.
Es geht nicht nur um Andy, sondern auch um seine drei männlichen Kollegen, die allerhand Tipps für ihn haben und dabei keinen einzigen ihrer Ratschläge selbst beherzigen – wie immer, wenn man selbst in einer Beziehung steckt und den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Es geht um Treue, um Schlussmachen und damit fertigzuwerden, es geht um das Alter und die Angst davor, es geht darum, sich nicht lächerlich machen zu wollen … es geht um viel mehr als der doofe Titel vermuten lässt. Der Film zeichnet sich durch eine wunderbare Detailgenauigkeit aus; allein die ersten Szenen, in denen wir Andy kennenlernen, indem wir seine Wohnung sehen, reichen schon, um uns ein Bild von ihm zu machen. Star Wars-Püppchen in Originalverpackung, Videospiele en masse und gelbe Polo-Shirts im Schrank – in dieser Wohnung und an diesem Kerl kann noch keine Frau gewesen sein. Die Kollegen sind allesamt recht scharf gezeichnete Figuren und keine prolligen Stichwortgeber, und Andys Auserwählte (Catherine Keener) ist netterweise auch keine niedliche 29jährige, sondern um die 40 und bereits Großmutter. The 40-Year-Old Virgin hat ein angenehm-komödiantisches Tempo, lässt sich aber trotzdem genug Zeit für alle Charaktere, ein paar wunderbare Dialoge und einen Hauptdarsteller, dem man von der ersten Minute an wünscht, er möge es ganz schnell besorgt bekommen. Und wem das noch nicht reicht: Allein wegen des Age of Aquarius-Medleys zum Schluss lohnt sich der Film.