Ich hadere gerade sehr mit mir und meinem selbstgewählten Amazon-Moratorium. Auf Salon habe ich einen Buchtipp gelesen, der mich so lala angesprochen hat. Ich habe bei amazon.com daraufhin mal ein anderes Buch des empfohlenen Verfassers nachgeschlagen – bei .com wegen der wunderbaren Search-Inside-Funktion, mit der .de ja nicht so recht nachkommt –, und nun bin ich vom Stil des Buchs Going Native von Stephen Wright ziemlich angefixt. Hier die erste Seite.
Schon der erste Absatz drängt mich geradezu zum 1-Click-Button. „Rho is at the kitchen sink peeling furiously away at a carrot when she draws her first blood of the day, and, of course, it’s unmetaphoric, and her own.“ Her first blood – da kommt also noch was. Of course – die ganze Enttäuschung, die in diesen Worten steckt. It’s unmetaphoric – finde ich einfach wunderbar, kann ich gar nicht erklären. Der Ausschnitt fühlt sich so farbig an, so lebendig und gleichzeitig seltsam morbide, die Beschreibung, dass sie für einen Moment nur ein Paar faszinierter Augen ist, die Wortkombinationen: „ (…) the cut is plunged into the aerated stream of her Puraflo faucet, the finger wrapped in a floral blue paper towel. The show’s over.“ spricht mich in seiner Kurzatmigkeit auch sehr an.
Ich versuche, dem Buch noch etwas zu widerstehen. Aber das ist seit längerer Zeit mal wieder eine neue Stimme. Für mich jedenfalls neu, der Mann schreibt ja nicht erst seit gestern.
(So many books, so little time.)