North Country
Nach einer wahren Begebenheit: North Country (Kaltes Land) erzählt die Geschichte von Josey (Charlize Theron), die an ihrem Arbeitsplatz, einer Mine in Minnesota, fortwährend sexuell belästigt wird. Sie verklagt ihren Arbeitgeber. Es war der erste Prozess, der wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz geführt wurde, und er hat die Zusammenarbeit von Männern und Frauen (fast) weltweit verändert.
Der Film belässt es nicht bei dieser Grundgeschichte, sondern strickt noch ein bisschen Familiendrama drumherum. Konflikte zwischen Papa und Tochter werden mit großen Ansprachen und vielen Taschentüchern hollywoodgerecht aufgelöst. Dazu kommt noch das übliche „Zuerst traut sich einer, den Mund aufzumachen, dann kurz vor dem Abspann alle“-Schema, und zum Schluss kriegen die Bösen auf die Nase und die Guten lächeln, leicht tränenüberströmt. North Country ist einer von diesen typischen Katharsis-Filmen, bei denen man sich als Zuschauer gut fühlen kann, weil man natürlich auf der richtigen Seite steht und so entsetzt und kopfschüttelnd verfolgen kann, was die arme Hauptperson alles durchmachen muss. Er ist nicht langweilig, aber auch nicht übermäßig spannend. Und ich hoffe, dass Charlize in ihrem nächsten Film nicht auch alle zehn Minuten ihr Make-up verheulen muss.