„Der Nagel von Roberts rechtem Ringfinger beherbergte ein kaum zu übersehendes Kontingent an Dreck. Cora setzte ein Gesicht auf, als hätte sich ein Schatten über den Tisch gelegt, oder der Flügel eines gefallenen Engels. Roberts Angewohnheit, mit der Gabel so lange im Essen zu stochern, bis sich eine exakt ausgewogene Mischung aus Fleisch, Kartoffeln und Spargel drauf befand, dazu die Kratzgeräusche der Gabel, zuletzt, Klimax eines Schauerstücks, das Anheben und Ablecken des Tellers – wie konnte sich jemand wegen ein paar Tropfen Béchamelsauce derart gehenlassen? Und wie infam war ein Mann, vernehmlich zu rülpsen und seine Frau um ein Glas Fernet zu bitten, in seinem Magen zische und gluckere es.
Dieser Mann, dachte Cora, hat mit mir Oralverkehr gehabt. Mehrmals.“
Helmut Krausser, Der große Bagarozy