Tadpole
Tadpole (Alle lieben Oscar): überzeugende Mischung aus The Catcher in the Rye und The Graduate. Der 15jährige Oscar (Aaron Stanford, 25) verliebt sich in seine Stiefmutter (Sigourney Weaver), landet aber stattdessen erstmal mit deren bester Freundin im Bett. Was eine Aneinanderreihung von peinlichen Situationen hätte werden können, ist ein sehr stimmiger, ruhiger Film geworden. Er fühlt sich an wie eine Kurzgeschichte, manchmal ein bisschen zu gewollt intellektuell (die albernen Voltaire-Zitate als Kapiteltrenner hätte man sich auch schenken können), aber die Story selbst wird unprätentios und sensibel erzählt. Der Film ist gerade mal 78 Minuten lang, und das ist auch gut so. Er wirft nur einen kurzen Blick auf einige Menschen und lässt sie dann in Ruhe. Schöne Sache – bis auf den beknackten deutschen Titel, der sogar noch die Zusatzzeile „Wie verführt man seine Stiefmutter“ trägt. Irgendwann werde ich wegen sowas zum Bombenleger.