Zwei Filmfragebögen in einem
Liisa und Kiki bewerfen mich gleichzeitig. Für eigene Fragen bin ich gerade zu faul habe ich gerade keine Zeit, aber Stöckchenschulden sind natürlich Ehrenschulden.
Liisa fragt:
1. In welchem Alter warst Du das erste Mal in Deinem Leben im Kino und welchen Film hast Du damals gesehen?
Ich weiß nicht mehr, ob es Asterix und Cleopatra im Autokino oder Aristocats im Palast-Theater Hannover war. Bezeichnend, dass ich die Kinonamen noch weiß, aber nicht, wie alt ich war, als ich die Filme sah.
2. Nach welchen Kriterien entscheidest Du, ob Dir ein Film gefällt oder nicht?
1. Darsteller_innen. 2. Story. 3. Regisseur_in. Heißt genauer: Ich gucke im Prinzip jeden Quatsch mit dem derzeitigen Schnucki oder der derzeitigen Schnuckine, und die Story ist zweitrangig.
3. Angenommen, Du dürftest Dir eines der großen oder kleinen Filmfestivals aussuchen und dort als Jurymitglied tätig werden, welches Festival würdest Du wählen und warum gerade das?
Ich will kein Jurymitglied sein, ich will nicht auf Zwang Filme gucken. Deswegen will ich das auch nicht beruflich machen, über irgendetwas, das ich mag, schreiben zu müssen. Aber wenn man mich mit vorgehaltener Waffe zwänge, würde ich nach Sundance wollen. Nur so. Kein bestimmter Grund.
4. Gibt es einen Film, der in Deinem Leben eine besondere Rolle spielt oder mit dem Dich etwas Besonderes verbindet?
The Meaning of Life. Mein erster Monty Python. Das Leben ist ein anderes, wenn man einmal Monty Python gesehen hat.
One, Two, Three. Den einzigen Film, in den mein Papa meine Schwester und mich geschleift hat, weil er ihn so toll fand. Fand ich auch. Seitdem glühende Verehrerin von Billy Wilder.
Flatliners. Unsterblich in Kiefer Sutherland verknallt, jahrelang die Kaffeetasse so gehalten wie er im Diner, über 30 Mal im Kino gesehen. (Ja, ich weiß. Keine Mails, bitte. ICH WEISS.)
Once Upon a Time in Mexico. Beim ersten Date mit dem Kerl geguckt. War nicht unbedingt ein Date-Film; ich fand ihn doof, der Kerl fand ihn toll, weswegen ich den Kerl auch ein bisschen doof fand. Hat sich ja netterweise noch geändert. (Seitdem mein Lieblingsbeispiel für „Entscheidet euch nicht gleich nach dem ersten Date, ob ihr jemanden toll findet.“ Kann sich alles noch ändern. Zum Beispiel, wenn man drei Monate später zusammen Lost in Translation guckt.)
5. Auch die größten Filmstars treten einmal von der Bühne ab. Welchem Schauspieler, welcher Schauspielerin trauerst Du besonders nach bzw. vor welchem Abschied graut Dir schon jetzt?
Ich vermisse Jack Lemmon sehr.
Kiki fragt:
1. Was war Dein erster Kinofilm und hast Du ihn später noch einmal gesehen? Wie fandest Du ihn dann?
Siehe oben. Ich habe beide Filme seitdem nicht mehr gesehen.
2. Welches sind Deine drei liebsten Filmszenen und warum?
1. „Liebste“ ist es nicht, aber die Szene, an die ich fast jede Mittagspause denke, stammt aus Sleepless in Seattle, wo Meg Ryan einen Apfel schält, ohne abzusetzen. Also die Schale in einer Spirale runterkriegt. Das kleine Söhnchen, das Papa Tom Hanks mit Meg verkuppeln will, schwärmt in einer Radioshow davon, dass seine verstorbene Mutter das auch immer gemacht habe. Und Meg sitzt im Auto, hört die Show und schält ihren Apfel. Nebenbei schneidet sie mit der Schale auch noch ein Kilo Fruchtfleisch runter, damit die Szene ja klappt, und das nervt mich jedesmal, wenn ich den Film sehe. Vor kurzem hat Eli Gold in The Good Wife auch einen Apfel so schick geschnitten, was ihm irgendwer als Posertum vorwarf, woraufhin er nur meinte: “I call it attention to detail.” Warum ich jede Mittagspause daran denke? Weil ich jede Mittagspause einen Apfel in mein Müsli schäle. In einem Stück. HAUCHDÃœNN. Attention to detail, bitches.
2. Kiefer Sutherland beim Kaffeetrinken in Flatliners.
3. Jede Schnulzszene in jeder romantischen Komödie. Ja, ich mag das. Ja, ich heule jedesmal. You had me at hello. / I’m just a girl, standing in front of a boy, asking him to love her. / I came here tonight because when you realize you want to spend the rest of your life with somebody, you want the rest of your life to start as soon as possible.
3. Hast Du schon einmal selbst einen Film gedreht, und sei es nur auf Video oder Super 8, so richtig mit Drehbuch, Maske/Kostüm und was war das für einer? Bzw. was wäre das für einer, wenn Du das machen würdest?
Ich habe für die Aufnahmeprüfung der Berliner Filmhochschule einen Super-8-Film mit Karl gedreht. Ist leider vernichtet worden, weil ich es schlicht und ergreifend verpennt habe, ihn mir zu besorgen. In meinem Kopf war er gut.
4. Gibt es einen Film, der Dir Angst macht und den Du nie, nie, nie wieder sehen willst?
5. Und welchen Film würdest Du gerne noch einmal auf der großen Leinwand sehen, der leider nur noch im TV oder auf DVD zu haben ist?
FLATLINERS!