„Stell dir vor, du hättest den Hintern von Montserrat Caballé“
Wundervoller Artikel von Eva Menasse über ihre Gesangsstunden. Aus dem SZ-Magazin, danke an Cucina Casalinga für den Hinweis.
„Ich blättere durch meine Noten und Notizen: »Gebärkurs, leiernd« steht über der langsamen Passage einer Arie, »mechanische Spieldosen-Figur, endgültig übergeschnappt« über jener dritten Wiederholung in Glucks Orpheus-Arie, die er dann gnadenhalber mit einer Verzierung ausstattet – die Verzierung des vor Schmerz wahnsinnig Gewordenen.
»Warum, zum Teufel, schreibt er das in C-Dur«, frage ich empört, »wie soll man in C-Dur verzweifelt sein?«
»Das ist eben die Herausforderung«, sagt Veronika, die, wie jede gute Pädagogin, eine Instinkt-Psychologin ist, und grinst: »Wenn man das sogar in C-Dur schafft, ist man wirklich verzweifelt.«“