Dass ich das noch erleben darf: die Verdrängung der Kaffeehauskultur durch bösen amerikanischen Mainstream. Endlich auch in Hamburg. Fuck off, Balzac – dein White Chocolate Mocha war immer nur eine Ersatzdroge für the real thing. Laut Schild an der Tür dauert es noch elf Tage, bis die Jungs und Mädels gegenüber vom Rathaus den Kaffee aufbrühen. Natürlich erst jetzt, wo ich nicht mehr in Rathausnähe arbeite. Isklar. Andererseits gar nicht schlecht, denn ein mittlerer von den Schokomokkas frisst die Hälfte meiner Tagespunkte auf.
Der Rathaus-Starbucks bleibt aber nicht der einzige in Hamburch – im EKZ Alstertal ist heute schon Eröffnung, und deswegen fahre ich da heute auch noch hin. Zusammen mit Lady Grey, die mir mal wieder ihre Umzugskartons geliehen hat. Zur Belohnung gibt’s Carrot Cake satt; ich nehm die Schokotorte. Und danach esse ich nur noch Gemüsesuppe. Hilft ja nix.
Der Grund, warum ich überhaupt in der Innenstadt war und nicht weiter lustig Kartons gepackt habe (the never-ending boxes): Ich habe eine Esszimmerlampe gesucht und deswegen die Einrichtungsgeschäfte im Neuen Wall unsicher gemacht. Kleiner Statusbericht: habitat hat schönes Zeug und freundliche Mitarbeiter, bei ligne roset wird man konsequent ignoriert, bei Bolia wird umgebaut und daher sind die Mitarbeiter etwas kopflos, und bei BoConcept freut man sich selbst über eine kein-Geld-bringende Frage (mit schnuckigem dänissen Akssent): „Aber selbstversständlich dürfen Ssie eine Katalog mitnehmen.“
Ich werde wohl eine Lampe von habitat kaufen. Und irgenwann auch aufhängen, wenn der deppige Freund meiner Schwester endlich meinen Esstisch fertigkriegt, auf den ich seit Monaten warte. Rübennase. In den See.